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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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ihr. „Weißt du, ich trage zum Teil die Schuld. Ich wusste nämlich, dass Jamal dich sofort durchschaut hatte. Er hat richtigerweise erkannt, dass ich meine Hand im Spiel habe, und kam zu mir, um mit mir darüber zu reden. Ich war es, die ihm geraten hat mitzuspielen.“
    Heather hatte geglaubt, sich nicht schlechter fühlen zu können, doch es erwies sich als Irrtum. Eine eisige Kälte stieg in ihr auf. Sie schlang die Arme um sich selbst und schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht glauben. Wie konntest du so etwas tun?“
    Fatima legte ihr eine Hand auf den Arm. „Ich hielt es für das Beste. Jamal war sehr verwirrt, wie du dir vorstellen kannst. Ich habe ihm versichert, dass deine Absichten sehr positiv sind,dass du ihn nicht demütigen oder verspotten, sondern nur seine Aufmerksamkeit erringen willst. Er wollte dir sagen, dass er es weiß, aber ich habe ihm geraten zu schweigen. Ich habe ihm gesagt, dass du es tun musst, um dein Selbstbewusstsein aufzubauen.“
    „Statt ihm sollte lieber ich gedemütigt und verspottet werden“, brachte Heather mühsam hervor. „Ich nehme an, es ist verständlich. Schließlich gehört Jamal zur Familie. Ich hätte wissen müssen, dass du auf seiner Seite stehst.“
    Fatimas Augen verdunkelten sich mitfühlend, aber auch ungehalten. „Es gibt keine Seiten in dieser Angelegenheit. Ich habe getan, was für euch beide richtig war. Sei zornig, wenn du es sein musst, aber glaub mir, dass ich recht hatte. Es war wichtig für dich zu lernen, dass du die Gunst deines Mannes gewinnen kannst. Du hättest es selbst schaffen können, aber daran hast du nicht geglaubt. Erst durch die Verwandlung in eine andere Person hast du Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten gefasst. Jamal wiederum musste erfahren, was seine Frau alles auf sich nimmt, um ihn zu gewinnen. Er brauchte das Gefühl, geschätzt zu werden. Deine Rolle als Honey hat all das bewerkstelligt.“
    Enttäuscht wandte Heather sich ab. „Du hast die ganze Zeit gewusst, dass ich mich zum Namen mache. Du hast mich diesen albernen Tanz aufführen lassen, obwohl du wusstest, dass er die Wahrheit kannte.“ Sie wirbelte herum. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“
    Fatima lächelte sanft. „Ich weiß, dass du dir ein bisschen töricht vorkommst, aber das wird vergehen.“
    „Du hast gut reden. Du bist ja auch nicht diejenige, die von der ganzen königlichen Familie ausgelacht wird!“
    „Du übertreibst, mein Kind. Nur Jamal und ich wissen davon. Ich habe niemandem sonst davon erzählt. Es tut mir weh, dass du mir niedere Motive unterstellst. Ich habe dich schon insHerz geschlossen, als du noch ein kleines Mädchen warst, und ich habe immer nur das Beste für dich gewollt. In diesem Fall ist es nicht anders. Du kannst zornig auf mich sein, wenn dir mein Verhalten nicht gefällt, aber du kannst mir nicht vorwerfen, dich nicht zu mögen.“
    Heather ließ den Kopf hängen. Durch Fatimas Worte fühlte sie sich wie ein aufsässiges Kind. „Ich weiß, dass du mich magst“, gestand sie ein, „aber ich bin wütend auf dich. Aus meiner Sicht sieht es so aus, als hättest du mich verraten. Du hast dafür gesorgt, dass ich mich meinem Mann gegenüber völlig idiotisch benehme.“
    Fatima seufzte. „Es tut mir leid, Heather. Das war nie meine Absicht.“ Zuneigung, Mitgefühl und Besorgnis sprachen aus ihrem Blick, und als sie die Arme ausbreitete, warf Heather sich hinein und brach in Tränen aus.
    „Ganz ruhig“, besänftigte Fatima sie. „Es ist längst nicht so schlimm, wie es dir erscheint.“
    „Doch. Er hält mich für einen Dummkopf, und es ist mir nicht gelungen, seine Zuneigung zu gewinnen.“
    „Ich glaube, da irrst du dich. Ich glaube, er mag dich sehr. Du musst mit ihm sprechen und diese Sache klären.“
    „Nein.“ Heather richtete sich auf und wischte die Tränen fort. „Ich werde ihm nie verzeihen, dass er mich betrogen hat.“
    Seufzend schüttelte Fatima den Kopf. „Mein Kind, du siehst das völlig falsch. Zum einen hätte er mindestens so viel Grund wie du, böse zu sein, weil du ihm etwas vorgemacht hast. Und da er wusste, dass du Honey bist, war er dir nicht untreu. Welche Sünde hat er eigentlich begangen?“
    Heather vermochte ihre Einstellung nicht logisch zu erklären. Ihre Welt war eingestürzt und ihr Herz gebrochen. Sie war das größte Risiko ihres Lebens eingegangen und hatte versagt. „Er liebt mich nicht“, murmelte sie.
    „Aber du liebst ihn?“
    „Ja. Deswegen ist alles so

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