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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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Klopfen an der Tür unterbrach ihre Gedanken. Sie schlüpfte in einen Bademantel, ging öffnen und erblickte Fatima und ein halbes Dutzend Zofen mit den Armen voller Kleider.
    „Guten Morgen.“ Fatima küsste sie auf beide Wangen. „Ich habe beschlossen, dass es Zeit für dich wird, dich wie die Prinzessin zu kleiden, die du bist. Aber mir ist heute nicht nach einem Einkaufsbummel zumute. Daher habe ich den Laden zu dir kommen lassen.“
    Weitere Zofen traten mit Schachteln und Einkaufstaschen und Schuhkartons ein.
    „Legt alles irgendwohin, wo ihr Platz findet, und dann lasst uns allein“, ordnete Fatima an. Sie lächelte Liana an. „Rihana wird uns später den Lunch bringen. Also kannst du in Ruhe alles anprobieren. Behalte nur, was dir wirklich gefällt. Du kannst später immer noch in Paris und London einkaufen.“
    Als sich die Dienerschaft zurückzog, lag überall Kleidung. Auf den Sofas und Sesseln, auf allen Tischen, in Schachteln auf dem Fußboden. Liana bückte sich, befühlte ein rotes Kleid aus glatter, kühler Seide und fragte sich, was es kosten mochte. Nicht dass sie gefragt hätte. Zum einen bezweifelte sie, dass Fatima es ihr gesagt hätte, und zum anderen war es nicht wichtig. Die königliche Familie besaß ein Ausmaß an Reichtum, das unvorstellbar war.
    „Bist du überwältigt?“, fragte Fatima, während sie ein mit Perlen besetztes schwarzes Gewand beiseite schob, um sichPlatz auf dem Sofa zu schaffen. „Ich wollte eigentlich warten, bist du selbst merkst, dass du neue Sachen brauchst. Aber gestern Abend, als du so hübsch in dem Ballkleid ausgesehen hast, habe ich beschlossen, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Stört es dich?“
    Liana musterte die elegante Frau in dem grünen Kostüm, das vermutlich mehr als ein Monatsgehalt kostete. Sie wusste, dass Fatima es nur gut meinte. Sie lächelte. „Ja, ich bin überwältigt, aber nicht im Geringsten beleidigt. Ich hätte nicht gewusst, wo und was ich einkaufen soll, und ich hätte bestimmt nicht so viel zur Auswahl genommen.“
    „Es wird dir Spaß machen, es anzuprobieren. Geh dir Unterwäsche anziehen. Währenddessen werde ich die Sachen nach dem jeweiligen Anlass sortieren. Zuerst die Tageskleider, dann die Cocktailkleider und dann die Ballkleider.“ Sie zog ein wenig die Augenbrauen hoch und lächelte verschmitzt. „Ich habe sogar ein paar gewagte Nachthemden liefern lassen – falls du interessiert bist.“
    Liana errötete. Sie hatte das Gefühl, dass jeder im Palast wusste, wo Malik die Nacht verbracht hatte. „Die heben wir bis zum Schluss auf.“
    „Natürlich.“
    Vier Stunden später war Liana erschöpft, aber zufrieden.Nun besaß sie eine Garderobe, die einer Prinzessin angemessen war, obwohl sie nach Fatimas Ansicht noch wesentlich mehr brauchte.
    „Wir sind vielleicht nicht so berühmt wie die britische Königsfamilie“, gab Fatima zu bedenken, während sie ihren Tee nippte, „aber wir werden dennoch ständig für Zeitschriften und Boulevardpresse fotografiert. Vergiss nie, dass es deine Pflicht ist, so schön und gepflegt wie möglich zu sein. Als Maliks Frau musst du dich so präsentieren, dass das Volk von El Bahar stolz auf dich sein kann. Junge Mädchen werden sich Fotos von diran die Wand hängen, und Frauen werden kopieren, was du trägst.“
    Liana schüttelte den Kopf. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand ein Foto von mir irgendwohin hängt. Das ist alles so seltsam und ein wenig beängstigend.“
    „Gestern Abend hast du es glänzend gemeistert“, versicherte Fatima ihr. „Du hast dich gegenüber dem König von Bahania behauptet.“
    „Das war Anfängerglück. Wir haben hauptsächlich über Bethany und ihre Liebe zu Araberpferden gesprochen.“
    „Das war kein Glück.“ Fatima blickte sie eindringlich an. Obwohl sie bei der Anprobe von fast hundert Gewändern geholfen hatte, wirkte sie immer noch so frisch wie bei ihrer Ankunft am Morgen. „Manche Leute können ein Leben lang in königlichen Kreisen verkehren und es immer noch falsch machen.“
    Liana fragte sich, ob von Iman die Rede war. Hätte sie Fatima besser gekannt, hätte sie gefragt. Doch so lenkte sie das Gespräch lieber in ungefährlichere Bahnen. „Malik ist hervorragend darin. Ich nehme an, es liegt daran, dass er dazu geboren wurde.“
    „Vielleicht. Auf jeden Fall hat er sehr viel Übung. Hat er dir erzählt, dass er von seiner Mutter getrennt wurde, als er erst vier Jahre war?“
    „Ich habe davon

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