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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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richtete sich auf.
    Zuerst fühlte sie sich gekränkt und hielt seine Komplimente für ein seltsames Spiel. Doch dann erkannte sie, dass ihre Frage ihn beängstigte und er es verbergen wollte. „Du willst, dass ich mich in dich verliebe“, flüsterte sie verwundert.
    Er stand auf. „Natürlich“, sagte er schroff. „Was dachtest du denn? Würdest du mich jetzt bitte entschuldigen? Ich habe in fünf Minuten eine Besprechung.“
    Liana wusste nicht recht, was sie von der Einladung zum Dinner im Kreis der Familie halten sollte. Nach der Auseinandersetzung mit Fatima fürchtete sie, dass sie vom König und Maliks Brüdern gescholten werden könnte. Doch stattdessen wurden sie und Bethany herzlich willkommen geheißen und verbrachten einen sehr angenehmen Abend. Anschließend brachte Malik sie zu ihrer Suite.
    „Ich gehe jetzt ins Bett“, verkündete Bethany, sobald sie das Wohnzimmer betraten. „Ich bin ganz doll müde und schlafe bestimmt in fünf Minuten ein.“ Sie gab beiden einen Gutenachtkuss und verschwand in ihrem Zimmer.
    Liana seufzte. „Meine Tochter ist nicht unbedingt subtil.“
    „Sie ist ein wundervolles Kind. Du kannst von Glück sagen, dass du sie hast.“
    „Ich weiß, und es freut mich, dass du es bemerkt hast. Ich bin dir sehr dankbar, dass du dir so viel Zeit für sie nimmst.“
    „Ich tue es, weil ich es will. Aus keinem anderen Grund.“ Sie lächelte. „Das macht es so bedeutungsvoll. Bethany himmelt dich an.“ Sie zögerte und räusperte sich. „Was hast du für den Rest des Abends vor?“
    Er trat näher. „Du bist ein heller Stern am Abendhimmel.“
    „Was?“
    „Jegliche Schönheit verblasst vor deinem Glanz.“
    „Malik, du bist schon wieder so komisch. Es macht mich nervös.“
    Er küsste ihre Lippen. „Du sollst wissen, wie sehr ich deine weiblichen Reize schätze.“
    „Du hast auch einige sehr eindrucksvolle männliche Reize.“ Sie schlang die Arme um seine Taille. „Es dauert bestimmt nicht lange, bis Bethany eingeschlafen ist. Möchtest du einen Drink, während wir warten?“
    Erneut küsste er verführerisch ihre Lippen. Sie war bereits entflammt, und der Gedanke, auch nur fünf Minuten zu warten, schmerzte geradezu.
    „Ich werde von deinen schlanken Fesseln, deiner zarten Haut und deinem lieblichen Duft träumen“, sagte er und wich zurück.
    „Würdest du bitte normal reden?“
    „Entschuldige, Liana. Ich bleibe heute Nacht nicht. Du bist meine Ehefrau, und wenn wir uns das nächste Mal lieben, dann wird es in meinem Zimmer geschehen, in meinem Bett.“
    Verärgerung gesellte sich zu der Leidenschaft. „Du erpresst mich.“
    „Ich habe dir gesagt, dass du in meine Suite ziehen sollst. Dorthin gehörst du.“
    „Du erwartest von mir, dass ich in allem nachgebe. Was bekomme ich dafür?“
    Er antwortete nicht. Stattdessen drehte er sich um und ging.
    Entgeistert blickte Liana ihm nach. Dann schnappte sie sich ein Kissen vom Sofa und warf es an die geschlossene Tür. Die kindische Geste erleichterte sie nur wenig. Seine blumigen Komplimente erschienen ihr sehr seltsam. Und sie hasste sein Beharren darauf, dass sie in seine Räume zog.
    Wie so oft in letzter Zeit lief sie rastlos im Raum umher. Sie war zu erregt, sehnte sich zu sehr nach ihm, um in absehbarer Zeit Schlaf zu finden. Sie konnte nur hoffen, dass er sich ebenso unwohl fühlte.
    Tu es doch, flüsterte eine innere Stimme, wäre es denn so furchtbar, mit ihm zu leben?
    „Du machst Mommy wirklich verrückt“, verkündete Bethany in der folgenden Woche, als sie und Malik von den Stallungen zum Palast gingen.
    „Inwiefern?“
    Sie lächelte zu ihm auf. „Sie sagt, dass du dauernd über ihre schlanken Fesseln und ihre zarte Haut redest, wenn ihr allein seid. Sie sagt, dass sie sich langsam wie die Puppe des Monats bei einem Einkaufssender im Kabelfernsehen fühlt.“ Sie rümpfte die Nase. „Gefallen dir ihre Fesseln wirklich?“
    „Sie sind bestimmt sehr hübsch, aber sie sind nicht mein bevorzugter Teil.“
    „Warum redest du denn dann ständig davon?“
    Sie betraten den Garten hinter dem Palast. Malik setzte sich auf eine steinerne Bank am Wegesrand, und Bethany setzte sich neben ihn.
    Durch die täglichen Austritte war ihre Haut gebräunt und ihre Nase mit Sommersprossen übersät. Sie hatte noch immerdiese unschuldige Miene, die in ihm den Drang erweckte, sie vor allem Bösen zu beschützen. Er konnte sich nicht mehr vorstellen, wie sein Leben ausgesehen hatte, bevor dieses Kind seine

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