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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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andere einschließlich sie selbst darüber denken, sie ist meine Ehefrau.“

14. KAPITEL
    D er warme Wüstenwind wehte Dora ins Gesicht. Ihr Pferd, ein sanfter Wallach, galoppierte neben Khalils kraftvollem Hengst. Die Sonne war kaum aufgegangen, aber sie hatten den Palast bereits weit hinter sich gelassen.
    Dank Khalils erstaunlicher Geduld hatte sie rasch reiten gelernt. Mehrere Tage lang hatte er auf einer Koppel mit ihr geübt und sie dann erst mit in die Wüste genommen.
    Vor einigen Wochen hatte er sie förmlich zum ersten Ausritt gezwungen. Inzwischen genoss sie die gemeinsamen Ausflüge. Er hatte außerdem angekündigt, dass er sie zu umwerben gedachte. Nicht nur durch Blumen und Komplimente versuchte er, ihren Widerstand zu brechen. Er war mit ihr in die Armenviertel gefahren, nahm sie zu Parlamentssitzungen mit und lauschte eifrig ihren Vorschlägen. Und er hatte ihr ein wundervolles Perserkätzchen mit blauen Augen und viel Temperament geschenkt und ihr gestanden, dass es ihn an sie erinnerte.
    Nun, als sie zu der kleinen Oase ritten, in der sie oft rasteten, warf sie ihm einen verstohlenen Blick zu und rief sich in Erinnerung, wie wichtig es war, ihm zu widerstehen. Doch die Gründe dafür wurden immer unklarer. Unwillkürlich verliebte sie sich von Tag zu Tag mehr in ihn. Doch er weigerte sich, über ihre Eheprobleme zu sprechen und sich für sein damaliges Verhalten zu entschuldigen. Sie hatten einen toten Punkt erreicht.
    Dattelpalmen säumten die Quelle, die von einem unterirdischen Fluss gespeist wurde. Frisches Gras wucherte am Ufer. Dora zügelte ihr Pferd und wartete. Khalil half ihr immer beim Absteigen. Sie wussten beide, dass sie es allein konnte, aber es gefiel ihr, ihm so nahe zu kommen. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, sich außerhalb des Schlafzimmers zu berühren.
    „Du siehst so ernst aus“, bemerkte Khalil, als er den Proviantaus der Satteltasche holte.
    „Eigentlich nicht. Ich habe gerade daran gedacht, wie sehr ich mein neues Land liebe. Es ist sehr schön. Eine Kombination aus Geschichte und Zukunft. Ihr seid sogar einigermaßen progressiv Frauen gegenüber.“
    „Ich habe gehört, dass sogar eine Frau in der Regierung arbeitet. Kannst du dir so was vorstellen?“
    Sie breitete eine Decke aus. „Wie schockierend! Das Gerücht ist mir auch zu Ohren gekommen. Ich habe außerdem gehört, dass sie brillant sein soll.“
    „Wirklich? Mir haben alle gesagt, dass ihr Ehemann brillanter ist.“
    Sie blickte ihn mit gespielter Verärgerung an. „Das ist bestimmt dein Lieblingsgerücht.“
    „Allerdings.“
    Sie setzten sich auf die Decke. Der Sonnenschein fiel ihm ins Gesicht und betonte die Narbe auf seiner linken Wange. Sie berührte die dünne Linie und bat impulsiv: „Erzähl mir, woher sie stammt.“
    Khalil schenkte Kaffee aus der Thermosflasche in zwei Becher und reichte ihr einen. „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Es ist beim Fechten mit einem Freund passiert. Wir waren jung und dumm. Jeder von uns hat sich für den Besten der Welt und für unbesiegbar gehalten.“
    „Ich dachte, dass man sich beim Fechten nicht verletzen kann.“
    „Normalerweise nicht. Die Degenspitze wird eigentlich mit einem Schutz versehen. Aber wie gesagt, wir waren jung und dumm und haben uns nicht um Vorsichtsmaßnahmen gekümmert. Das Duell war sehr intensiv, und er hat mich getroffen.“
    Er blickte hinaus zum Horizont. „Es ist seltsam. Jahrelang habe ich nicht an den Zwischenfall gedacht, und jetzt kommt er zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen zur Sprache.Meine Großmutter hat mich kurz nach deiner Ankunft daran erinnert.“
    „Warum?“
    „Deinetwegen“, erwiderte er, so als ob das alles erklärte. „Die Wunde blutete stark, und ich schrie. Der Fechtmeister und mein Vater kamen angerannt. Ich erzählte ihnen, was mein Freund mir angetan hatte, und schwor in einem Anfall von Wut, dass ich ihn nie wieder sehen wollte. Ich wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Ich hatte Angst und starke Schmerzen, aber das habe ich niemandem eingestanden.“
    Dora berührte ihn am Arm. „Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht willst.“
    „Schon gut. Ein paar Stunden später, als ich mich beruhigt hatte, bereute ich meine harten Worte und sagte meinem Vater, dass ich meinen Freund sehen wolle.“ Er verzog den Mund zu einer grimmigen Linie. „Aber ein Prinz hatte gesprochen, und einem Prinzen wird gehorcht. Mein Freund war zu Verwandten in die Berge geschickt worden. Unterwegs

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