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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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Lehrer erfordern und eine große finanzielle Verpflichtung bedeuten.“
    „Du müsstest außerdem Stipendien bereitstellen“, warf Khalil ein. „Sehr wenige Familien können es sich leisten, ihre Söhne wie ihre Töchter auf die Universität zu schicken.“
    Der König runzelte die Stirn. „Ihr verlangt zu viel.“
    „Es ist nicht unmöglich, zu viele Träume zu hegen, Eure Majestät. Besonders, wenn diese Träume zum Wohle von El Bahar gereichen.“
    „Ach, jetzt willst du mir also vorschreiben, wie ich mein Land regieren soll?“
    Khalil unterdrückte ein Grinsen. Er wusste, dass Dora sich nicht so leicht einschüchtern ließ. Er war stolz auf seine Frau. Er mochte sie geheiratet haben, weil sie gerade greifbar gewesen war, aber er wollte sie behalten, weil keine andere besser zu ihm und in seine Welt gepasst hätte.
    Dora lächelte den König an. „Eure Majestät ist ein weiser und engagierter Regent. Ich würde mir nie erlauben, Ihnen zu sagen, wie Sie Ihr Land führen sollen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es keinen Sinn hat, für den Fortschritt einzutreten, ohne den Ballast einer törichten, hemmenden Tradition abzuwerfen.“
    Finster blickte der König zu Malik und Jamal. „Habt ihr gar nichts dazu zu sagen?“
    Malik zuckte die Achseln. „Wir wollen uns nicht einmischen.“
    „Sie haben Angst“, sagte Dora.
    Malik schien protestieren zu wollen. Doch dann grinste er. „Sagen wir mal, dass Jamal und ich nicht den Wunsch haben, es mit Ihnen zu verderben, Prinzessin Dora. Sie wären eine ernst zu nehmende Gegnerin.“
    „Und eine sehr vorteilhafte Verbündete“, fügte Jamal hinzu.
    Der König wandte sich an seinen jüngsten Sohn. „Und was ist mit dir?“
    „Da ich mit einer der klugen Frauen verheiratet bin, die Dora vorhin erwähnt hat, bin ich es in dieser Angelegenheit zufrieden, meine Frau für uns beide sprechen zu lassen.“
    Der König wirkte nicht erfreut über diese Antwort. Er wandte sich an Dora. „Ich werde die Vorschläge in Erwägung ziehen und mich mit dem Innenministerium beraten. Das ist kein Versprechen und keine Verpflichtung, Dora, sondern mein Wort. Du hast das Herz am richtigen Fleck.“ Er lächelte vage. „Geht, ihr alle. Ich habe zu arbeiten.“
    Sie erhoben sich und verließen den privaten Speiseraum des Königs. Malik und Jamal begaben sich sogleich in ihre Büros.
    „Möchtest du spazieren gehen, um dich zu beruhigen?“, bot Khalil an.
    „Ich bin nicht aufgeregt“, entgegnete Dora und schob ihre Hand in seine. „Ich weiß sehr zu schätzen, was du dem König gesagt hast. Dass ich klug bin und für dich sprechen darf. Das bedeutet mir sehr viel.“
    „Ich habe die Wahrheit gesagt.“
    Sie seufzte. „Es gibt noch so viel zu tun, und es geht so langsam voran.“
    „Vielleicht, aber es geht voran. Du engagierst dich sehr für mein Volk, und das bedeutet mir und dem König mehr, als du ahnst. Er wird auf dich hören. Er ist ein kluger Mann.“
    „Ich weiß. Ich benehme mich kindisch. Ich will, was ich will, wann ich es will, und das bedeutet sofort.“
    Khalil konnte es gut nachempfinden, denn ihm erging es ebenso mit ihr. Er wollte sie zu seinen Bedingungen, und zwar sofort. Seit jenem Kuss in der vergangenen Woche berührte sie ihn häufiger von sich aus, was ihm zwar Hoffnung gab, aber auch seine Ungeduld steigerte. Er wollte die Probleme zwischen ihnen ausgeräumt wissen. Doch sie war nicht nurklug, sondern auch starrsinnig.
    Als sie den Bürokomplex erreichten, empfing Eva sie mit einem strahlenden Lächeln. „Ich habe eine Überraschung für Sie. Hier entlang, bitte, Eure Hoheit.“
    Dora und Khalil tauschten einen erstaunten Blick und folgten Eva in die entgegengesetzte Richtung des Korridors. Neben dem Büro des Premierministers befestigte ein Mann gerade ein Namensschild an einer breiten Doppeltür.
    Stolz erfüllte Khalil, als er die Aufschrift las: Prinzessin Dora Khan, Ministerin für Frauenangelegenheiten.
    Verblüffung, Überraschung, Verwirrung und dann Freude huschten über Doras Gesicht. „Das verstehe ich nicht“, sagte sie zu Khalil. „Der König kann das doch nicht seit dem Lunch arrangiert haben.“
    Eva lachte. „Nein, Eure Hoheit. Er hat es bereits seit Tagen geplant.“
    Immer noch verwirrt erkundigte Dora sich bei Khalil: „Wusstest du davon?“
    „Nein. Das hast du ganz allein bewerkstelligt.“
    Sie schlang die Arme um ihn und flüsterte: „Danke für alles.“ Er drückte sie an sich und atmete tief ihren lieblichen

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