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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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nötig. Wenn sie ihm ein wenig Zeit ließ, ergab es sich womöglich von selbst.
    Zehn Tage später musste Heather einsehen, dass sie sich falsche Hoffnungen gemacht hatte. Nichts hatte sich von selbst ergeben. Im Gegenteil. Jamal verhielt sich ihr gegenüber kühler und abweisender denn je.
    Schweigend gingen sie nach dem Dinner durch die Korridore zu ihrer Suite. Im Allgemeinen fand die Abendmahlzeit zweimal pro Woche im Kreise der Familie statt. Früher hatte Heather diese Zusammenkünfte stets genossen, doch seit der Hochzeit fühlte sie sich ausgeschlossen, denn Jamal schien ihren Anblick kaum zu ertragen.
    Als sie die Suite betraten, wünschte er ihr knapp eine guteNacht und ging geradewegs zu seinem Schlafzimmer.
    Heather nahm all ihren Mut beisammen. „Jamal, warte.“ Ihr Ehemann, der immer noch ein Fremder für sie war, drehte sich zu ihr um. Seine dunklen Augen blickten ausdruckslos. Er nahm die Krawatte ab und knöpfte sein Hemd auf. Es übte eine seltsame Wirkung auf sie aus. Sie verspürte ein Flattern im Inneren, und eine Woge der Hitze stieg in ihr auf.
    Erwartungsvoll blickte er sie an. Sie räusperte sich, und dann sprudelte sie hervor, was ihr als Erstes in den Sinn kam. „Warum verhält Malik sich so seltsam mir gegenüber?“
    Zum ersten Mal seit Tagen entspannte sich Jamals Miene. Es zuckte um seine Mundwinkel. Mit einem Achselzucken lehnte er sich an das Sofa. „Du machst ihm Angst. Er meint, dass du alle Männer hasst und das Schlimmste von ihm denkst.“
    „Aber das ist nicht wahr. Ich respektiere ihn sehr. Er wird ein ausgezeichneter König sein. Ich finde ihn eher ein bisschen einschüchternd.“
    Jamal lächelte. Der Anblick ließ ihre Knie weich werden. Erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihn mochte, wie gern sie sich mit ihm unterhielt und wie sehr sie ihn in den vergangenen zehn Tagen vermisst hatte.
    „Er glaubt, dass du ihn für einen Wurm hältst“, erklärte er. „Ich nehme an, dass er deine Befangenheit für Überheblichkeit hält.“
    „Der zukünftige König von El Bahar glaubt, dass ich ihn für einen Wurm halte?“, hakte sie fassungslos nach. „Außerdem bin ich nie überheblich. Ich könnte es gar nicht sein.“
    „Keine Sorge. Er wird sich schon mit dir vertragen.“
    „Und wirst du dich auch mit mir vertragen? Du hast einmal gesagt, dass du dir Freundschaft zwischen uns wünschst. Mir ist auch daran gelegen, aber wir sind keine Freunde. Kann ich etwas tun, um das zu ändern?“
    Die Belustigung verschwand von seinem Gesicht. Er wurdewieder der abweisende Fremde, als der er sich ihr in letzter Zeit so oft präsentierte. „Ich bemühe mich nach Kräften, deinen Wunsch nach einer mentalen und spirituellen Union zu respektieren und meine animalischen Triebe unter Kontrolle zu halten“, sagte er tonlos. „Ich würde dein Zartgefühl nicht verletzen wollen.“
    „Mein Zartgefühl ist nicht so zart, wie du glaubst“, murmelte sie.
    „Im Gegenteil. Mit deinen sehr ausgeprägten Vorstellungen von einem perfekten Ehemann kann ich nicht mithalten.“
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu. „Ich glaube, ich bin in meinen Ansprüchen zu weit gegangen. Ich meinte nicht, dass wir nur eine mentale und spirituelle Verbindung haben sollten.“
    „Du hast gesagt, dass wir über die körperliche Ebene hinauswachsen sollten.“
    „Okay, aber so wörtlich habe ich es nicht gemeint.“ Wie sollte sie ihm erklären, dass sich ihre Einstellung zur körperlichen Liebe geändert hatte, seit sie Dora und Khalil zusammen gesehen hatte? „Ich habe eigentlich nichts gegen diese animalischen Triebe.“
    Er bedachte sie mit einem spöttischen Blick. „Wie großzügig von dir, meine Liebe. Aber ich bin nicht interessiert an einer Frau, die nur ihre Pflicht erfüllt.“
    „Das verstehe ich nicht. Ich dachte, es geht nur darum, dass ich meine Pflicht erfüllen soll. Worum geht es denn sonst?“
    Lange Zeit musterte er sie wortlos. „Eine gute Frage“, erwiderte er, bevor er auf dem Absatz kehrtmachte und sie stehen ließ.

6. KAPITEL
    D u hast ihm was gesagt?“, hakte Dora verblüfft nach. Fatima war mit der Teetasse in der Hand erstarrt. Nun stellte sie das zarte Porzellan auf den Tisch und starrte Heather an. „Du hast ihm tatsächlich gesagt, dass du hoffst, ihr beide würdet das Verlangen nach animalischer Leidenschaft überwinden? Dann hast du angeboten, deine Pflicht zu tun?“ Sie tauschte einen bedeutungsvollen Blick mit Dora.
    Heather fühlte sich klein und

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