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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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Henna muss so schnell wie möglich verschwinden.“
    Betrübt musterte Heather das rotbraune Muster auf ihren Händen. Ihre Flitterwochen waren längst vorüber, noch bevor sie begonnen hatten.
    „Was für Kleider nehmen wir denn?“, fragte Fatima.
    „Ordinär“, erwiderte Dora prompt. „Dünne Träger und kurze Röcke.“
    Fatima runzelte die Stirn. „Ich dachte eher an elegant.“
    „Elegant ist besser“, sagte Heather hastig. „Ich glaube nicht, dass ich einen richtig kurzen Rock tragen könnte.“
    Dora schüttelte den Kopf. „Es soll keine Verwandlung in eine Prinzessin sein, sondern in eine Mätresse. Außerdem muss sie sich so weit wie möglich von ihrem wahren Ich entfernen. Sonst durchschaut Jamal die Maskerade. Ich würde sagen, viel nackte Haut, viel Make-up und hohe Absätze.“
    Heather schluckte schwer. „Ich kann nicht gut in hohen Absätzen laufen. Ich trage sie nicht oft und fühle mich linkisch darin. Ich halte den eleganten Stil für besser.
    „Nein, Dora hat recht“, entschied Fatima. „An der Strandpromenadegibt es mehrere Boutiquen für reiche Touristen. Dort müssten wir alles bekommen, was wir brauchen.“
    „Als Nächstes sollten wir uns überlegen, wo wir die geheimnisvolle Frau unterbringen.“
    „In einem der Luxushotels in der Stadt“, schlug Fatima prompt vor. „Ich komme natürlich dafür auf, damit du Jamal keine Rechenschaft über irgendwelche Kosten ablegen musst. Wir lassen eine spezielle Telefonleitung in deinen Ankleideraum legen, zu der das Hotel seine Anrufe umleiten kann. Das ist kein Problem. Wir müssen uns noch einen Namen einfallen lassen.“
    „Wie wäre es mit Bambi oder Amber?“, schlug Dora vor. Heather rümpfte die Nase. „Die gefallen mir nicht.“ Sie dachte einen Moment nach. „Ich hab’s. Honey Martin.“
    Dora notierte den Namen. „Okay. Jetzt musst du dir noch eine Geschichte ausdenken.“
    „Ich weiß schon eine. Die von meiner Stubenkameradin im College“, verkündete Heather eifrig. „Sie kommt aus Oklahoma und hat vier Brüder, von denen einer in der Ölbranche tätig ist. Ich könnte mit ihm hier sein.“
    Fatima rieb sich die Hände. „Das ist perfekt. Jamal wird dich niemals mit Honey Martin aus Oklahoma in Verbindung bringen. Ich glaube, wir haben alle wichtigen Punkt geklärt. Also, an die Arbeit.“
    Auf unsicheren Beinen stakste Heather in die Richtung des Sofas. Ihre Augen tränten so sehr, dass sie den Stapel Kissen auf dem Fußboden übersah und prompt stolperte. Zum Glück dämpften die Kissen ihren Sturz.
    „Du brauchst mehr Übung“, bemerkte Fatima. „An derart hohe Absätze muss man sich erst mal gewöhnen.“
    Das hat sie über die Kontaktlinsen auch gesagt, dachte Heather blinzelnd. Sie öffnete den Mund, um sich zu beklagen,und schloss ihn wieder. Ihr Hals schmerzte zu sehr als Resultat ihrer Bemühungen, in kehligem Ton zu sprechen. Offensichtlich hatte sie den Kehlkopf oder die Stimmbänder überanstrengt.
    Heather setzte sich auf und zog den dünnen Träger des Kleides hoch, das kaum mehr Stoff aufwies als ein Geschirrhandtuch. Erneut blinzelte sie einige Male, bis die Kontaktlinsen zurück an ihren Platz glitten und sie beinahe normal sehen konnte.
    „Es hat keinen Sinn“, murmelte sie niedergeschlagen. „Ich bin nicht zu einer Mätresse geschaffen. Ich hasse diese Kleidchen, ich komme mit den Linsen nicht zurecht, ich kann in den Schuhen nicht laufen, und ich wüsste nicht, was ich zu ihm sagen oder wie ich mich verhalten sollte.“
    Sie befingerte ihr Haar. Das war der einzige Aspekt ihrer Veränderung, der ihr gefiel. Es war gar nicht schwer, es zu locken, und wenn sie es zu einem Knoten hochsteckte, merkte niemand einen Unterschied.
    Fatima musterte sie. „Wir haben schon so viel geschafft, Heather. Deine Verwandlung ist gelungen. Das Hotelzimmer ist gebucht. Dora hat herausgefunden, dass Jamal am Donnerstag einen neuen italienischen Sportwagen erwartet. Wir werden ihn abfangen, damit du vortäuschen kannst, dass er irrtümlich dir geliefert wurde. Du brauchst ihn nur vom Hotelzimmer aus anzurufen und einen Termin mit ihm zu vereinbaren. Warum willst du jetzt alles hinwerfen?“
    Heather stand vom Fußboden auf und schaffte es, bis zum Sofa zu stöckeln und sich zu setzen. „Sieh mich doch nur an. Ich bin ein Fehlschlag. Ich schaffe es nicht mal, Eyeliner aufzutragen. Ich bin nicht für so etwas geschaffen.“
    Fatima nickte. „Du musst tun, was du für richtig hältst.“
    Heather lächelte

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