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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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konnte mich innerlich nicht verändern, aber ich konnte eine geheimnisvolle Aura um mich schaffen. Ich ließ eine Freundin meinem Mann von einer faszinierenden Frau erzählen, die vielleicht für den Haremzur Verfügung stünde. Als diese Frau verkleidet traf ich ihn und verführte ihn. Mit der Zeit verfiel er mir. Nachdem ich sein Herz gewonnen hatte, enthüllte ich meine wahre Identität. Er war so fasziniert, dass er all die anderen Frauen im Harem fortschickte.“
    Heather traute ihren Ohren kaum. „Dein Leben ist wie eine alte Sage. Wundervoll. Und du warst glücklich?“
    „Ja. Bis zu seinem letzten Atemzug liebten wir nur uns.“ Fatima seufzte. „Das wünsche ich mir auch für dich, Heather. Ich hatte gehofft, dass du dieses Glück bei Jamal finden würdest.“
    „Und du meinst, ich sollte das Gleiche tun wie du?“
    Begeistert klatschte Dora in die Hände. „Das ist eine brillante Idee. Wenn du eine andere Person spielst, kannst du Selbstvertrauen und Sinnlichkeit und all die Dinge vortäuschen, denen es dir deiner Meinung nach mangelt. „
    „Es ist eine großartige Theorie“, räumte Heather ein. „Aber ich bin nicht sicher, ob es in der Realität funktioniert.“
    „Die Details müssen allerdings erst erarbeitet werden“, gab Fatima nachdenklich zu. „Zu meiner Zeit waren die Dinge einfacher.“
    Dora ging zu einem Schreibtisch im Foyer und kehrte mit einem großen Block und einem Kugelschreiber zurück. „Also gut, ich bin die Schriftführerin. Wo fangen wir an?“
    Fatima schürzte die Lippen und musterte Heather. „Steh auf, Kind, und geh zu Terrassentür.“
    Äußerst verlegen tat sie, wie geheißen. Der Harem lag im rückwärtigen Teil des Palastes, und breite Glastüren führten in einen Garten. Sie versuchte, sich durch den vertrauten Anblick zu beruhigen, doch es half nicht. Ihre Wangen glühten, als sie umkehrte und zum Sofa zurückkehrte.
    Fatima schüttelte den Kopf. „Diese Kleider müssen verschwinden. Die gedeckten Farben und der unförmige Schnittschmeicheln dir überhaupt nicht.“
    Heather befingerte den dicken Baumwollstoff. „Sie sind aber sehr angenehm zu tragen.“
    „Wer schön sein will, muss leiden“, konterte Fatima. „Es erfordert Zeit und Hingabe.“ Sie neigte den Kopf. „Hast du überhaupt eine Figur darunter?“
    „Sicher. Ich habe Größe achtunddreißig oder vierzig. Ich bin oben herum etwas stärker als unten herum.“
    Dora stöhnte. „Das Glück möchte ich auch haben.“
    „Warum kleidest du dich dann wie eine Spinatwachtel?“, schalt Fatima. „Warum schmeichelt du nicht zumindest deiner Figur?“
    Unbehaglich rutschte Heather auf dem Sofa umher. „Ich weiß es nicht. Ich sehe mir all die hübschen Sachen in Zeitschriften an, aber ich weiß einfach nicht, was mir steht.“
    „Kleider“, murmelte Dora und schrieb es auf den Block.
    „Um ihre normale Garderobe kümmern wir uns später“, meinte Fatima. „Jetzt ist erst mal Mätressenmode angesagt.“
    Heather wagte nicht zu fragen, wie diese Mode aussehen sollte. „Aber wie wollen wir verhindern, dass Jamal mich erkennt?“ Sie schob sich die Brille hoch. „Ich glaube nicht, dass er sich so leicht an der Nase herumführen lässt.“
    „Wir fangen mit Kontaktlinsen an“, sagte Dora.
    „Ich soll mir diese kleinen Plastikdinger in die Augen stecken? Bist du verrückt?“
    „Unbedingt. Notiere es. Ich kenne einen guten Optiker in der Stadt.“ Fatima neigte den Kopf. „Ihre Augen sind jetzt braun. Grün würde sehr gut zu ihrem Teint passen.“
    „Ich vertrage keine Kontaktlinsen“, protestierte Heather.
    „Hast du es ausprobiert?“, wollte Dora wissen.
    „Nein, aber …“
    „Was ist mit ihrem Haar?“, unterbrach Fatima. „Mach den Knoten auf, Kind, damit wir sehen können, wie es aussieht. Icherinnere mich, dass ich es bei der Hochzeit sehr hübsch fand.“
    Gehorsam zog Heather die Nadeln heraus und schüttelte den Kopf. Die langen Strähnen fielen über ihre Schulter hinab bis zur Taille.
    „Fabelhaft“, flüsterte Dora beeindruckt. „Aber wir müssen es verändern.“
    „Ja, aber wie?“
    „Wie wäre es mit Locken? Sie könnte es als Heather weiterhin hochstecken und als die geheimnisvolle Frau gelockt und offen tragen. Und sie sollte den Farbton durch ein Shampoo ändern, das sich herauswaschen lässt.“
    „Rot“, schlug Fatima vor.
    „Ja, das passt perfekt zu den grünen Kontaktlinsen“, stimmte Dora zu. „Vergiss nicht, deine Hände und Füße zu schrubben. Das

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