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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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fragte sie sich, wie sie so blind hatte sein können.
    Zuerst begrüßten sie die Gäste. Catalina stand neben Sebastian, lächelte mechanisch und wirkte zierlicher denn je. Anschließend gingen sie alle zu den Tischen, wobei Sebastians Familie am obersten Tisch Platz nahm, der etwas erhöht stand.
    Maggie wünschte, woanders sitzen und Sebastian unbeobachtet ansehen zu können. Aber vielleicht war es besser, wenn sie in Catalinas Nähe blieb. Die Arme war aschfahl.
    „Du schlägst dich sehr wacker", flüsterte Maggie ihr nach dem Essen zu, als die letzte Ansprache gehalten wurde.
    Catalina drehte sich zu ihr um. „O Maggie, ich halte das nicht aus. Ich muss eine Weile allein sein."
    „Soll ich mitkommen?"
    „Nein! Ich muss allein sein." Catalina sprang auf und eilte davon. •
    Kurz darauf gingen die Gäste in den anderen Saal, in dem der geschmückte Weihnachtsbaum stand. Darunter und auf einem Tisch lagen zahlreiche Geschenke.
    „Wo ist Catalina?" fragte Sebastian Maggie leise. „Sie muss mir beim Verteilen der Geschenke helfen."
    „Sie brauchte frische Luft und ist nach draußen gegangen."
    „Aber das war vor fast einer halben Stunde. Kommen Sie, wir müssen sie suchen."
    Bald stellten sie fest, dass Catalina verschwunden war. Sebastian machte ein finsteres Gesicht, zumal einige Gäste es bereits mitbekommen hatten und sich mit einer gewissen Schadenfreude an der Suche beteiligten.
    „Verdammt, ich möchte nicht, dass es sich in der ganzen Stadt herumspricht !" fluchte er leise. „Wo, zum Teufel, steckt sie?"
    „Was ist mit den Türen dahinten?"
    „Die führen zu einem Teil des Hauses, den ich nur geschäftlich nutze. Catalina geht nie dahin. Außerdem sind die Türen immer abgeschlossen."
    „Diese hier nicht." Maggie öffnete eine Tür und betrat den Flur dahinter.
    Ein untersetzter Mann mittleren Alters namens Marcos kam auf sie zu und lächelte falsch.
    Er war ein politischer Gegner von Sebastian und Catalinas Worten zufolge ein Widerling.
    „Die Arme hat sich wahrscheinlich hingelegt. Ist das Ihr Arbeitszimmer?" Marcos ging auf die nächste Tür zu.
    „Nein!" rief Maggie, denn plötzlich war ihr alles klar, und sie wusste, was nun passieren würde ...
    Doch Marcos hatte die Tür bereits aufgerissen, und sie sahen Catalina in leidenschaftlicher Umarmung mit Jose.
    Die Zeit schien stillzustehen. Einige Gäste waren ihnen gefolgt und strömten nun ins Zimmer. Sowohl Catalina als auch Jose standen wie erstarrt da. Ihr Lippenstift war verschmiert, und ihre kunstvolle Hochfrisur hatte sich gelöst, und das Haar fiel ihr über die Schultern. Ihr Kleid war hinuntergerutscht und entblößte den Ansatz ihrer Brust.
    Catalina gewann als Erste die Fassung wieder. Sie kam auf die Gäste zu und blickte sie herausfordernd an.
    „Was gibt es da zu starren? Haben Sie noch nie eine verliebte Frau gesehen? Das ist Jose. Er liebt mich, und ich liebe ihn. Ich werde ihn heiraten." Sie wandte sich an Sebastian. „Ihn, nicht dich!"
    „Halt den Mund!" warnte er sie.
    „Nein, das tue ich nicht. Für wen hältst du dich eigentlich? Du bringst mich hierher und sagst, ich muss dich heiraten, ob ich will oder nicht."
    „Ich habe nie ..."
    „O doch, das hast du! Was hatte ich denn für eine Wahl? Aber ich werde dich nicht heiraten.
    Ich hasse dich."
    Inzwischen hatten sich noch mehr Gäste eingefunden, und ir gendjemand lachte laut auf.
    Daraufhin warf Catalina sich Jose schluchzend in die Arme.
    Sebastian machte einen Schritt auf die beiden zu, doch Maggie stellte sich ihm in den Weg.
    „Lassen Sie sie allein", riet sie ihm leise. „Was immer Sie ihnen zu sagen haben, das hier ist weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort. Und Sie ..." Sie wandte sich an die hämisch grinsenden Zuschauer. „Haben Sie kein Mitleid mit ihr? Sie ist noch ein Kind. Wie können Sie es wagen und sich an ihrem Unglück weiden? Sie sollten sich alle schämen."
    Sebastian war aschfahl, doch als er sprach, hatte er sich unter Kontrolle. „Sie haben Recht.
    Bitte bringen Sie Catalina weg, und kümmern Sie sich um sie. Sie ..." Damit war Jose gemeint.
    „.... haben meine Gastfreundschaft missbraucht und verlassen sofort mein Haus."
    Maggie führte Catalina weg. Jose wirkte verwirrt. „Verschwinden Sie, bevor ich mich vergesse", erklärte Sebastian wütend.
    Dann schob er die Gäste hinaus und entschuldigte sich dafür, dass die Feier so abrupt endete.
    Es war nicht schwer, sie zum Gehen zu bewegen. Don Sebastian de Santiago war zu

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