Maerchenhochzeit in Granada
sich zu spüren. Es war so schön. Damals hatte sie sich geschworen, es nie wieder zu tun, und nun fragte sie sich, wie sie es so lange ausgehalten hatte. Sie warf den Kopf zurück, krallte die Finger in Sebastians Schultern und kam ihm entgegen.
Erst als Sebastia n merkte, dass sie bereit war, ließ er sich völlig gehen. Er kannte sie jetzt, wüsste, dass sie ihm ebenbürtig war und genauso viel gab, wie sie nahm. Als sie gemeinsam den Höhepunkt erreichten, waren sie einander ausgeliefert und klammerten sich aneinander.
Sebastian löste sich ein wenig von ihr. Noch immer hatte er ihr den Arm um die Schultern gelegt, so dass ihr Kopf darauf lag. So wird er immer sein, dachte Maggie: verführerisch und gleichzeitig auch rücksichtslos.
Sein Tonfall verriet es, als Sebastian leise sagte: „Wir werden am sechzehnten heiraten. Dir ist doch klar, dass wir es tun müssen, oder?"
„Ich weiß nicht, was ich weiß", flüsterte sie, „außer dass du der letzte Mann auf Erden bist, den ich heiraten sollte, wenn ich vernünftig wäre."
„Bist du eine vernünftige Frau?"
„Ich gebe mir Mühe." Sie lachte auf. „Manchmal ist es schwer."
„Und ich bin alles andere als das", erklärte er unwirsch. „Sonst würde ich dich nämlich aus meinem Haus werfen, wie ein Mann einen Dämon verbannen würde, der ihn quält."
Maggie bewegte sich ein wenig, und sofort rollte er sich auf den Rücken und zog sie auf sich.
„Und trotzdem werde ich den Dämon hier behalten, damit er mich weiterquält."
„Und wenn er etwas anderes vorhat?"
Er lächelte jungenhaft. „Er hat nichts zu sagen."
„Du vergisst, dass du die Eigenschaften aufgezählt hast, die ein guter Ehemann deiner Meinung nach haben sollte. Aber guter Sex reicht mir nicht. Ich will Treue, und ich glaube, es würde dir schwer fallen, treu zu sein."
Sebastian betrachtete sie spöttisch. „Bei Catalina wäre es mir vielleicht schwer gefallen, aber nicht bei dir. Ich schwöre, dass ich keine anderen Frauen haben werde. Abgemacht?"
Maggie lächelte. „Abgemacht."
Sie legte den Kopf an seine Brust. Ihre Herzen schlugen im Takt, und sie wusste, dass das, was Sebastian und sie miteinander verband, sie bis an den Rand der Ekstase und darüber hinaus bringen konnte. Es wäre so einfach, sich davontragen zu lassen.
Allerdings war es nicht genug. Sie wusste es, noch während sie sich darauf vorbereitete, ihm nachzugeben. Könnte sie sich doch von ihrem Verstand leiten lassen statt von ihren Gefühlen!
Nein, es ging nicht, denn im Grunde wollte sie es gar nicht. Dennoch war ihr klar, dass sie eine gefährliche Entscheidung getroffen hatte, die sie möglicherweise bitter bereuen würde.
Sebastian hatte prophezeit, dass es nicht schwierig würde, die nötigen Unterlagen zu bekommen. Daher war Maggie nicht überrascht, als Alfonso sie am nächsten Tag aufsuchte, sie informierte, dass er gleich zum Flughafen fahren würde, und Anweisungen von ihr erbat.
Zu ihrer Überraschung wischte er ihren Einwand, es könnte Probleme geben, einfach beiseite. Er ließ keinen Zweifel daran, wie froh er über die Entwicklung der Ereignisse war. Er musste nun nicht miterleben, wie Catalina seinen Arbeitgeber heiratete. Und da dieser gegen die Hochzeit mit Jose war, konnte er sich noch Hoffnungen machen.
Da der Termin immer näher rückte, gab es viel zu erledigen. Zuerst einmal musste sie es Catalina mitteilen, und davor hatte sie Angst. Sicher würde Catalina erraten, dass es gleich bei ihrer ersten Begegnung mit Sebastian zwischen ihnen gefunkt hatte, und sich betrogen fühlen.
Zu ihrer Verblüffung wollte sie sich jedoch ausschütten. „Du und Sebastian?" rief sie. „O
Maggie! Maggie!"
„Ich weiß, es kommt etwas plötzlich ..." begann Maggie verle gen.
„Ach, ich weiß Bescheid", brachte Catalina hervor.
„Tatsächlich?"
„Du tust es für mich. Okay, vielleicht auch für dich, weil du endlich jemanden gefunden hast."
Maggie erinnerte sich daran, dass Catalina Sebastian immer als alt empfunden hatte.
Offenbar betrachtete Catalina sie als alternde Witwe, die sich Gedanken um ihre Zukunft machen musste. Sie unterdrückte ein Lächeln.
„Du bist so eine gute Freundin", fuhr Catalina fort. „Wirst du mit Sebastian über meine Hochzeit sprechen?"
„Eins nach dem anderen. Warte erst mal ab, bis die Wogen sich etwas geglättet haben."
„Aber ich muss Jose heiraten." Catalina machte einen Schmollmund. „Ich liebe ihn leidenschaftlich."
Natürlich wusste Catalina noch
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