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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Ehre gerächt hat, wurde es nie als Mord betrachtet. Ihr Engländer versteht das nicht, weil ihr nicht mehr wisst, wie ihr die Beziehung zwischen den Geschlechtern ernst nehmen sollt. Weg mit dem Alten, her mit dem Neuen. Die Leute ändern ständig ihre Meinung. Nächste Woche suche ich mir einfach eine neue Freundin. So denkt ihr.
    Wir wissen es besser. Wir wissen, dass die Verbindung zwischen Mann und Frau das Wichtigste im Leben ist und alles andere daraus resultiert."
    „Aber wenn man die falsche Wahl trifft, ist es dann nicht besser, sich neu zu entscheiden, statt für immer zu leiden?" wandte Maggie ein. „Sie irren sich, wenn Sie behaupten, ich würde Sie nicht verstehen. Allerdings muss man die richtige Wahl treffen, um eine solide Grundlage zu schaffen."
    Sebastian stieß einen unwirschen Laut aus. „Sie sind sehr redegewandt. Irgendwie schaffen Sie es immer, Zweifel in mir zu wecken."
    „Und das macht mich zu einer Frau, der man am besten aus dem Weg geht", sagte sie leichthin und erntete dafür einen argwöhnischen Blick. „Grübeln Sie nicht zu viel, Sebastian.
    Bald werden die Leute etwas anderes finden, worüber sie sich das Maul zerreißen können."
    Nachdem er sein Glas leer getrunken hatte, nahm sie es ihm ab. Dabei nahm er ihre Hand und betrachtete sie einen Moment. „Die Leute werden immer über mich lachen", meinte er leise.
    Damit hatte er Recht. Und er würde nicht damit fertig werden, weil es bisher noch niemand gewagt hatte, sich über ihn lustig zu machen. Wieder empfand sie Mitgefühl für ihn.
    Er lächelte schiel „Warum helfen Sie mir nicht, Margarita? Helfen Sie mir mit Ihrem berühmten englischen Humor, von dem ich schon so viel gehört habe."
    „Ich glaube nicht, dass der berühmte englische Humor in dieser Situation hilfreich wäre."
    „Können Sie mir nicht beibringen, wie ich über mich selbst lachen kann?"
    „Könnte das denn irgendjemand?" erkundigte sie sich sanft.
    „Ich habe überhaupt keinen Humor, stimmt's?"
    „Manchmal habe ich geglaubt, Sie hätten Humor und könnten es nur nicht zeigen, aber es ist nicht gerade Ihre starke Seite. Und heute Abend ... hätten Sie ein Heiliger sein müssen."
    „Ich bin kein Heiliger, sondern ein Mann, der sich an denen rächen will, die ihm wehgetan haben, und der seinen Willen notfalls mit Gewalt durchsetzt."
    „Aber Sie können Catalina und Jose nicht umbringen", erklärte Maggie. „Es wäre übertrieben."
    Wieder lächelte Sebastian schwach. „Wenn der englische Humor nicht hilft, dann ist es die englische Vernunft. Wie langweilig euer Leben sein muss!"
    „Sebastian ... Glauben Sie wirklich, ich hätte das alles absichtlich herbeigeführt?"
    „Nein. So tief würden Sie niemals sinken. Ich hätte das nicht sagen dürfen, aber ich war außer mir vor Zorn." Er sah ihr in die Augen. „Verzeihen Sie mir."
    „Natürlich."
    „Und wir werden als Freunde auseinander gehen?"
    „Ja."
    Wieder betrachtete er ihre Hände. Dann hob er ihre Hand an die Lippen und an die Wange.
    Der Anblick seines gesenkten Kopfs tat ihr weh.
    „Sebastian", flüsterte Maggie. „Bitte nehmen Sie es sich nicht so zu Herzen."
    „Natürlich nicht. Es wäre unvernünftig, oder? Sagen Sie mir, was Sie sich zu Herzen nehmen, Margarita."
    Sie schwieg so lange, dass Sebastian schließlich aufsah. Als sie den Ausdruck bemerkte, der über sein Gesicht huschte, stockte ihr der Atem.
    „Ich nehme mir nichts zu Herzen", antwortete sie schließlich leise. „Nicht mehr."
    „Hoffentlich stimmt das nicht!" erklärte er prompt.
    „Doch, es ist zu gefährlich."
    „Den Ausdruck in Ihren Augen habe ich schon mal gesehen. Wenn Sie jetzt abreisen, werde ich Ihr Geheimnis nie ergründen."
    „Ich habe kein Geheimnis, Sebastian. Ich habe nur eine falsche Entscheidung getroffen, als ich jung und naiv war, und dann festgestellt, dass es keinen Weg zurück gibt."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie je etwas Schlechtes getan haben."
    „Es war schlimmer als das. Ich war dumm. Das ist das größte Vergehen, und es wird am härtesten bestraft."
    „Ich weiß", erwiderte er. „Ich habe es heute Abend erlebt."
    Wieder hob er ihre Hand an die Wange, und Maggie barg wiederum die Wange an seinem Schöpf. Daran würde sie sich erinnern - nicht an seine herrische Art, sondern an seine Verletzlichkeit. Als er aufblickte und sie den Ausdruck in seinen Augen sah, atmete sie scharf ein. Um ihn zu trösten, berührte sie seine Lippen mit ihren.
    Zuerst schien er nicht zu

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