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Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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bringen würde.
    Erleichtert kam Sebastian zu dem Ergebnis, dass er nichts unternehmen konnte, ohne sich zuerst an die Behörden zu wenden. Er dachte an Hugo Ordonez, der ein guter Freund und zudem Lokalpolitiker war und über einen gewissen Einfluss verfügte. Am nächsten Morgen rief er ihn an, und am Mittag saß er in seinem Arbeitszimmer.
    „Es geht um Miguel Vargas, den man vor kurzem festgenommen hat", erklärte er. „Oder vielmehr um Felipe Mayorez."
    Ordonez wirkte überrascht. „Woher hast du das so schnell erfahren?"
    „Ich verstehe nicht ganz. Was erfahren?"
    „Dass Vargas den Einbruch bei Senor Mayorez begangen und ihn angegriffen hat. Wir wissen zwar nicht genau, ob es stimmt, aber warum hätte er es sonst gestehen sollen?"
    Sebastian blickte auf. „Er hat gestanden?"
    „Er hat uns damit provoziert. Warum auch nicht? Ein Dutzend Zeugen hat den Mord an dem Polizeibeamten gesehen, also weiß er, dass er nichts zu verlieren hat. Es kann natürlich gut sein, dass erlügt."
    „Nein", entgegnete Sebastian ernst. „Er lügt nicht. Mayorez hat ihn wieder erkannt."
    Er erzählte ihm von seinem Gespräch mit Carlos, und Ordonez stieß einen Pfiff aus.
    „Was passiert als Nächstes?" fragte Sebastian.
    „Ich weiß nicht. Es ist immer noch schwierig, ihn auf Grund der Beweise, die wir haben, anzuklagen. Er kann es genauso gut wieder abstreiten. Wahrscheinlich wird es einfach in den Akten verschwinden."
    Und dann brauchte es niemand zu erfahren, dachte Sebastian, als er ging. Auch nicht die Frau, die eine noch größere Last tragen würde, wenn sie von Roderigo Alvas Unschuld erfuhr.
    Hatte sie nicht schon genug gelitten? Wäre es nicht besser, es ihr zu verschweigen? Sein Gewissen sagte ihm, dass er Maggie in Unkenntnis lassen wollte, damit sie sich ihm noch mehr zuwandte. Doch würde sie je ihm gehören, wenn sie erfuhr, was er wusste? Hatte er das Recht, aus purem Egoismus den Mund zu halten?
    Auf der Rückfahrt rang Sebastian mit sich. Es gab so viele gute Gründe dafür, zu tun, was ihm passte, und mit den meisten davon war er auch vertraut, da er ein einflussreicher Mann war. Er war allerdings auch ein Mann mit strengen Moralvorstellungen, und er hatte der Versuchung immer leicht widerstehen können.
    Bis jetzt.

11. KAPITEL
    Sebastian hatte sich geirrt in der Annahme, dass Maggie ihm am Vorabend nichts angemerkt hatte. Sie hatte gesehen, dass ihn irgendetwas beschä ftigte, und vermutet, dass er nicht aufgeblieben war, um zu arbeiten. Als er am Nachmittag nach Hause kam, stellte sie ihn daher zur Rede.
    „Was ist los?" Sie stand auf, ging zu ihm und sah ihn an.
    Bis zu diesem Moment hatte er geglaubt, er wüsste nicht ge nau, was er sagen würde. Nun wüsste er, dass er sich bereits entschieden hatte, denn er konnte sie auf keinen Fall anlügen.
    „Was ist passiert, Sebastian? Wo bist du gewesen?"
    „Bei einem Mann namens Hugo Ordonez. Er hat gute Kontakte zur Polizei. Ich habe mit ihm über Miguel Vargas gesprochen, der neulich wegen Mordes an einem Polizisten festgenommen wurde."
    Maggie stand regungslos da. „Meinst du den Mann, der bei Roderigos Verhandlung ausgesagt hat?"
    „Ja. Es sieht so aus, als hätte er falsch ausgesagt. Vargas hat bei Felipe eingebrochen und ihn angegriffen."
    Starr blickte sie ihn an. „Wie bitte?"
    Das Sprechen fiel ihm schwer. „Roderigo war unschuldig. Vargas war der eigentliche Täter."
    „Hat Vargas das gesagt?"
    „Ja."
    „Aber warum sollte er?"
    „Weil er nichts zu verlieren hat. Er wird lebenslänglich bekommen, und er weiß, dass er mit seinem Geständnis nur der Polizei Probleme macht."
    Sebastian wüsste nicht, wie viel sie verstanden hatte. Er hatte den Eindruck, dass sie die Neuigkeiten nicht richtig an sich heranließ, um sie besser analysieren zu können.
    „Und du glaubst, dass er wirklich der Mann ist, der Felipe angegriffen hat?" erkundigte Maggie sich schließlich langsam.
    „Ich bin sicher. Felipe hat sein Gesicht am Tag seiner Festnahme im Fernsehen gesehen und Vargas wieder erkannt. Maggie ..."
    Sie war aschfahl geworden, als würde sie gleich ohnmächtig werden. Sebastian streckte die Hand nach ihr aus, doch sie wich zurück und hielt sich an einem Tisch fest.
    „Roderigo war unschuldig", erwiderte sie benommen. „Er hat die ganze Zeit die Wahrheit gesagt? Nein, das kann nicht sein. Es kann nicht sein!"
    „Ich fürchte doch."
    „O nein!" flüsterte sie. „Was soll ich bloß machen?"
    „Gar nichts. Ich werde alles in die Wege

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