Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maerchenhochzeit in Granada

Maerchenhochzeit in Granada

Titel: Maerchenhochzeit in Granada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
leiten, damit er rehabilitiert wird ..."
    Das hatte sie allerdings nicht gemeint, wie der verzweifelte Ausdruck in ihren Augen bewies.
    Maggie begann, auf und ab zu gehen. „Die ganze Zeit", sagte sie mehr zu sich selbst, „habe ich ihn gehasst - und er war unschuldig ..."
    „Du hast ihn nicht nur deswegen gehasst", erinnerte Sebastian sie. „Denk an das, was er dir angetan hat."
    „Ich weiß. Ich versuche ja, vernünftig zu sein, aber es ist schwer. Ich habe ihn verlassen.
    Wenn ich bei ihm geblieben wäre, dann..."
    „Maggie, er hat es sich selbst eingebrockt."
    Sie wirbelte herum. „Auch dass Vargas gelogen hat?"
    „Ja", rief er. „Woher kannte er Vargas denn? Sie waren beide kriminell. Wenn Roderigo ein ehrlicher Mann gewesen wäre, hätte er ihn nie kennen gelernt. Ja, er hat es sich selbst eingebrockt, und wenn du klar denken würdest, wäre es dir auch klar."
    „Wie soll ich klar denken, wenn ich immer noch höre, wie er mich anfleht, ihn nicht zu verlassen. Ich bin schon nicht damit fertig geworden, als ich ihn für schuldig gehalten habe, aber
    ... O nein, was soll ich jetzt bloß tun? Wenn ich in Spanien geblieben wäre und für ihn gekämpft hätte, dann hätte er vielleicht noch Lebensmut gehabt."
    „Und er hätte im Gefängnis gelebt. Vargas hat jetzt nur gestanden, weil Roderigo tot ist. Du hättest ihm nicht helfen können, indem du bei ihm geblieben wärst."
    „Aber er hat mich angefleht, dass ich ihm glauben soll", rief sie und wandte sich ab. „Und ich habe das Schlimmste angenommen."
    „Weil er dir guten Grund dazu gegeben hatte."
    Als Maggie nicht darauf antwortete, umfasste Sebastian ihre Schultern und drehte sie zu sich um. „Hör zu", sagte er heftig, „ich kenne dich als starke, vernünftige Frau, und du wolltest auch immer, dass ich dich so sehe. Also verhalte dich auch ent sprechend. Betrachte ihn als den Menschen, der er war - als Taugenichts und Schurken, der auf deine Kosten gelebt und dir das Herz gebrochen hat. Verleih ihm keinen Heiligenschein, nur weil er dieses eine Verbrechen nicht begangen hat."
    Verblüfft blickte sie ihn an. Sebastian hatte das Gefühl, dass er gegen Windmühlen kämpfte, und seine Angst wich unverhohlenem Zorn.
    „Du hattest den Mut, gegen mich zu kämpfen", rief er und schüttelte sie. „Warum hast du nicht den Mut, gegen ihn zu kämpfen? Willst du überhaupt gegen ihn kämpfen?"
    „W... was?"
    „Warum gibst du es nicht zu?" fragte er bitter. „Er ist immer noch dein Ein und Alles, stimmt's?"
    „Nein ... natürlich nicht."
    „Das sind doch nur Worte", sagte er scharf. „Dein Verhalten beweist, dass er immer noch einen Platz in deinem Herzen hat."
    „Und wenn es so wäre?" rief sie wütend. „Du hast mich doch nur geheiratet, um nicht das Gesicht zu verlieren. Und du hast bekommen, was du wolltest. Meine Gefühle gehen dich nichts an. Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe!"
    Sie eilte aus dem Zimmer und verließ das Haus. Stundenlang lief sie auf dem Anwesen herum. Dort war niemand, der sah, wie sie weinte und sich anschließend zusammenriss, um ihre schrecklichen Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Roderigo war unschuldig gewesen, und sie hatte ihn verlassen.
    „Er ist immer noch dein Ein und Alles, stimmt's?"
    Nein, es stimmte nicht! Wieder fing sie an zu weinen, bis sie keine Tränen mehr hatte.
    Am frühen Abend machte Maggie sich auf die Suche nach Sebastian und traf ihn in seinem Arbeitszimmer an.
    „Wir haben beide viele Dinge gesagt, die wir nicht so gemeint haben", sagte sie.
    Er lächelte gequält. „Ich wollte dir nur helfen. Wahrscheinlich habe ich mich ungeschickt angestellt, und dafür entschuldige ich mich."
    „Nein, nein, du hast Recht, ich idealisiere ihn jetzt", erwiderte sie und lächelte dann. „Gib mir nur ein bisschen Zeit, damit ich das alles verarbeiten kann."
    „Du brauchst mir nichts vorzuspielen, Margarita. Ich bin dein Mann. Wenn es schwer für dich ist, lass mich daran teilhaben."
    „Teilhaben?" Sie lachte humorlos.
    „Nicht", bat er. „Schließ mich nicht aus."
    „Das tue ich nicht", entgegnete sie schnell - ein bisschen zu schnell. „Ich komme schon damit klar, wirklich. Für uns würde sich nichts ändern."
    Für ihn war es, als würde sie eine Tür vor ihm zuknallen.
    Als Sebastian eine Woche später ins Zimmer kam, legte Maggie gerade den Hörer auf. „Was ist?" erkundigte er sich, als er ihren Gesichtsausdruck sah.
    „Ich habe mit meinem Vermieter in England gesprochen. Er möchte

Weitere Kostenlose Bücher