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Maerchenmond - Das Buch zum Musical

Maerchenmond - Das Buch zum Musical

Titel: Maerchenmond - Das Buch zum Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang und Heike Hohlbein
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Kampf!«
    Themistokles seufzte wieder tief und sah ihn niedergeschlagen an. »Ich bin wirklich froh, dass du jetzt hier bist, Kim, aber ich fürchte, nur diese Rüstung wird nicht ausreichen, die schwarzen Reiter ganz allein zu besiegen. Du hast ja nicht einmal ein Schwert.«
    »Das besorge ich mir schon«, sagte Kim.
    Themistokles seufzte zum dritten Mal. »Und wenn du tausend Schwerter hättest – selbst das würde nichts nützen, glaub mir. Gewalt ist die Sprache meines Bruders. Alle Schwerter dieser Welt würden nicht ausreichen, um diesen Kampf für uns zu entscheiden.«
    Kim schüttelte umso entschlossener den Kopf. »Wir müssen die schwarzen Reiter zurückschlagen«, beharrte er. »Wenn wir den Weg durch das Schattengebirge für immer verschließen, dann sind Boraas und seine Krieger dort eingesperrt, und Märchenmond wäre für alle Zeiten sicher.«
    Und was ist mit Ado?, flüsterte eineStimme hinter seiner Stirn, die eine erschreckende Ähnlichkeit mit der Rebekkas zu haben schien – und der seines Vaters und all der anderen, die darauf vertrauten, dass er ihnen half …
    »Kim hat recht, Themistokles«, sagte der Riese ernst. »Wenn Ihr keinen besseren Vorschlag habt, dann sollten wir tun, was er sagt.«
    Themistokles sah erst ihn, dann Kim und dann noch einmal den Riesen an. Mit einem Mal wirkte er sehr, sehr traurig.
    »Und uns bleibt nicht mehr viel Zeit«, fügte der Bär hinzu.
    »Ich weiß«, seufzte Themistokles. »Also gut. Brechen wir auf. Wir haben einen langen Weg vor uns.«

K im fand bald heraus, dass jeder der drei auf seine Weise recht hatte, was die Entfernung nach Caivallon betraf.
    Caivallon lag ungefähr auf halbem Wege zwischen dem Schattengebirge und der gläsernen Stadt, in der Themistokles’ Thron stand, und somit tatsächlich nur einen guten Tagesmarsch von Kelhims Höhle entfernt … falls man über eine Schrittlänge verfügte, die andere allenfalls mit Siebenmeilenstiefeln erreichen konnten.
    Leider war Gorg der einzige Riese in ihrer Gruppe, und Kelhim der Einzige, der auf allen vieren laufen und somit leicht ein zügiges Tempo durchhalten konnte. Und obwohl sich Themistokles für einen Mann seines Alters erstaunlich gut hielt, brauchten sie beinahe drei Tage, um die gewaltige Palisadenburg zu erreichen, diesich wie ein von Menschenhand geschaffener Berg am Ufer eines breiten Flusses erhob.
    Wäre Kim nicht so erschöpft gewesen, dass er allen Ernstes befürchtete, demnächst im Gehen einzuschlafen, dann hätte er diese gewaltige Anlage sicherlich bewundert, genauso wie die zahllosen prachtvollen Pferde auf den weitläufigen Koppeln ringsum und die nicht minder beeindruckenden Ritter, die ihnen entgegenkamen und den Zauberer mit unübersehbarer Ehrfurcht begrüßten.
    Leider war er viel zu erledigt, um das alles in gebührendem Maße zu würdigen. Auf dem letzten Stück hatte ihn Kelhim sogar auf seinem zotteligen Rücken reiten lassen, aber er war trotzdem so müde, dass er kaum noch die Augen aufhalten konnte.
    Ein bärtiger Mann in einer Art Rüstung aus hellbraunem Leder mit einem ebenfalls ledernen Helm und einem schlanken Schwert an der Seite empfing sie am Tor und erkundigte sich nach ihren Wünschen. Kim konnte Themistokles’ Antwort nicht verstehen, doch der Mann verbeugte sich respektvoll und führte sieohne ein weiteres Zögern in das Burggelände hinein, durch ein Labyrinth von Treppen und hölzernen Sälen und Korridoren in einen prachtvoll eingerichteten Raum, wo er sie bat zu warten.
    Kelhim rollte sich auf der Stelle zu einem Fellball von der Größe eines Kleinwagens zusammen und begann zu schnarchen. Auch Themistokles und der Riese ließen sich erschöpft auf zwei kunstvoll geschnitzte Stühle sinken – wobei Gorg fast im gleichen Moment wieder aufsprang, als das Möbelstück ein protestierendes Ächzen ausstieß, und sich mit vor der Brust verschränkten Armen gegen die Wand lehnte.
    Auch Kim hätte sich am liebsten auf dem Boden ausgestreckt, um ungefähr sechs Wochen lang durchzuschlafen. Doch in diesem Moment hörte er eine Reihe dumpfer Schläge, gefolgt von angestrengtem Atmen und Keuchen, und sah alarmiert wieder hoch. Es hörte sich an, als würde jemand gründlich verprügelt.
    Keiner der drei anderen schien es gehört zu haben, also trat er zögernd zu der Tür, durch die ihr Führer verschwunden war. Sie war nur angelehnt, sodass erdurch den Spalt linsen konnte, und wieder erlebte Kim eine Überraschung.
    Statt eines Ritter- oder Thronsaales,

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