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Maerchenmond - Das Buch zum Musical

Maerchenmond - Das Buch zum Musical

Titel: Maerchenmond - Das Buch zum Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang und Heike Hohlbein
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dass, es kommen noch mehr?«
    Kim nickte. »Boraas hat eine ganze Armee auf die Beine gestellt«, bestätigte er. Und ich habe ihnen den Weg hierher gezeigt . Gut, das sprach er lieber nicht laut aus.
    »Lügner!«, fauchte der Bär. »Woher willst du das wissen? Es gibt keinen Weg durch das Schattengebirge! Du bist ein Schwindler! Ich hätte dich doch fressen sollen!«
    Und wie um seine Worte augenblicklich in die Tat umzusetzen, brüllte er noch lauter, sprang mit weit aufgerissenem Maul auf Kim zu – und stolperte über ein ausgestrecktes Bein, das plötzlich aus einem Busch herausschoss.
    Kim prallte erschrocken zurück und riss schon wieder erstaunt die Augen auf, als dem Bein der dazugehörige Körper folgte, und zwar ein Körper von ganz erstaunlichen Ausmaßen. Auf eine gewisse Entfernung hätte man den Burschen für einen ganz normalen (vielleicht ein wenig wild aussehenden) Mann halten können.Er trug einen struppigen Fellmantel, einen mindestens genauso struppigen Bart, hatte buschige Augenbrauen und langes, verfilztes Haar. Kim schätzte, dass er um die drei Meter groß war. Über die linke Schulter hatte er etwas geschwungen, das man für einen knorrigen Knüppel hätte halten können, wären da nicht die Wurzeln am einen Ende und das Geäst am anderen gewesen: Der vermeintliche Knüppel war ein ausgerissener Baum.
    »Kelhim, du altes Zotteltier!«, sagte der Riese belustigt. »Was ist das denn für ein Geschrei?« Kim nahm er gar nicht zur Kenntnis.
    »Verdammt, Gorg!«, brummelte Kelhim. »Was mischst du dich ein? Ich hätte ihn fast erwischt!«
    Der Riese grinste mit schlechten Zähnen und beugte sich sehr weit vor, um Kim aufzuhelfen. »Und du bist …?«
    »Kim«, antwortete Kim. »Ich bin Kim.« Zögernd griff er nach der ausgestreckten Hand des Riesen und wich noch ein paar Schritte zurück, als auch der Bär brummend wieder in die Höhe kam.
    »Keine Angst«, sagte Kelhim amüsiert. »Bären, die brüllen, beißen nicht.«
    »Während sie brüllen«, sagte Kim. »Aber … ähm … aber danach?«
    »Jetzt geht dieses Gestottere schon wieder los«, brummte Kelhim. Kim machte vorsichtshalber noch einen weiteren Schritt zurück.
    Gorg grinste zwar unübersehbar schadenfroh, wandte sich aber dennoch mit strafendem Gesichtsausdruck an den Bären. »Musst du immer so grob zu deinen Besuchern sein?«
    »Er ist ein schwarzer Reiter«, fauchte Kelhim. Jetzt, wo er aufrecht neben Gorg stand, sah Kim erst, wie groß der Riese wirklich war. Der gewaltige Bär sah neben ihm so winzig und verloren aus wie Kim umgekehrt neben dem Bären.
    Gorg drehte sich noch einmal zu ihm um, schnippte mit der Fingerspitze Kims Visier nach oben und schüttelte dann den Kopf. »… aber nur ein ganz kleiner.«
    »He!«, protestierte Kim.
    Gorg richtete sich wieder zu seiner ganzen Größe auf und sah strafend auf den Bären hinab. »Ist dir in deinem kleinen Teddybärenhirn vielleicht schon mal der Gedanke gekommen, dass du ihm Angst machst?«
    »Teddybärenhirn?«, ächzte Kelhim. »Wart’s nur ab, du langer Lulatsch!«
    »Fettsack«, konterte Gorg.
    »Das sagt mir ausgerechnet so ein Laternenmast?«, fauchte der Bär. »Wie ist denn die Luft so hoch oben?«
    »Sie stinkt nach Zwergen«, antwortete Gorg.
    Kim war ein wenig verwirrt. Die beiden bizarren Streithähne schienen ihn vollkommen vergessen zu haben – aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass dies nicht der erste Streit dieser Art war.
    »Flohkissen!«, schimpfte Gorg.
    »Vogelscheuche!«, giftete der Bär zurück.
    Und so wäre es wahrscheinlich noch eine ganze Weile weitergegangen, hätte sich Kim nicht endlich ein Herz gefasst und wäre mit einem entschlossenen Schritt zwischen die beiden getreten. »Könnt ihr vielleicht mal mit dem Unsinn aufhören? Boraas fällt mit einer ganzen Armee nach Märchenmond ein, und ihr beiden habt nichts Besseres zu tun, als euch zu zanken?«
    Gorg sah stirnrunzelnd aus einer Höhe von gut drei Metern auf ihn herab. »Istdas deine Art, dich bei mir dafür zu bedanken, dass ich dich vor dem Aufgefressenwerden bewahrt habe?«, fragte er beleidigt.
    »Außerdem fängt er immer an«, fügte Kelhim beleidigt hinzu.
    »Damit, den Streit zu beenden«, sagte der Riese.
    »Lügner!«, fauchte Kelhim.
    »Fellfresse!«, polterte Gorg.
    »He!« Kim verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust und begann, auf den Absätzen zu wippen. »Aber sonst geht’s euch gut, ja?«
    »Noch besser ginge es mir, wenn dieser alte Streithansel

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