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Maerchenmond - Das Buch zum Musical

Maerchenmond - Das Buch zum Musical

Titel: Maerchenmond - Das Buch zum Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang und Heike Hohlbein
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noch einmal die Kraft gab weiterzuziehen, zeigte er ihnen doch, was nicht nur diesem Ort, sondern ganz Märchenmond bevorstand, wenn Boraas und seine schwarzen Horden obsiegten.
    Und so waren sie weitergezogen, immer höher hinauf in die Berge und durch Gegenden, die selbst die meisten Bewohner Märchenmonds noch niemals betreten hatten.
    Und nun, dachte Kim bitter, war es vorbei. Und es war alles umsonst gewesen. Sie hatten Märchenmond unter großen Mühen und Gefahren von einem Ende zum anderen durchwandert …
    … und eine simple Felswand von gerade einmal fünf Metern Höhe setzte allem ein Ende. Als hätte ein besonders gemeines Schicksal genau bis zu diesem Moment gewartet, um ihnen eine lange Nase zu drehen.
    Dabei sah die Felswand auf den ersten Blick geradezu harmlos aus – wenn man außer Acht ließ, dass sie zwar nur fünf Meter hoch, aber so glatt wie ein Spiegel und zudem vollkommen senkrecht war. Und dass sie sich nach rechts und links dahinzog, so weit das Auge reichte, und vermutlich noch ein ganzes Stück weiter.
    Und wären da nicht die schwarzen Reiter gewesen, die ihnen ganz bestimmt nicht die Zeit lassen würden, in aller Ruhe nach einem anderen Weg zu suchen. Priwinn war zurückgeblieben, um die schwarzen Reiter auszukundschaften, und Kim fragte sich allmählich, wo der Prinz so lange blieb.
    Als hätten seine Gedanken ihn heraufbeschworen, brach Priwinn in diesem Moment aufgeregt durch das Unterholz und stieß keuchend hervor: »Sie sind gleich da! Habt ihr einen Weg gefunden?«
    Gorg maß ihn nur mit einem stirnrunzelnden Blick. Seit einer halben Stunde irrten sie schon an dieser Klippe entlang. Kelhim holte zum wiederholten Mal aus und versetzte dem Fels einen Hieb mit seiner gewaltigen Pranke, sodass die Funken sprühten, aber es blieb nicht einmal ein Kratzer zurück.
    »Nein«, nörgelte Kim. »Ich hab’s sogar mit Sesam öffne dich versucht, aber es hat nicht geklappt.«
    Priwinn sah ihn eine Sekunde lang verdutzt an und tat die Bemerkung dann mit einem Schulterzucken ab. »In ein paar Minuten sind sie hier. Und es sind viele.«
    Kelhim rieb sich kampflustig die Pranken. »Prima! Das gibt Dresche.«
    »Es sind sehr viele«, sagte Priwinn.
    »Na, dann gibt’s eben sehr viel Dresche!«, grollte der Bär.
    »Hör mit dem Unsinn auf, Teddy«, sagte Gorg.
    »Teddy?!«, ächzte Kelhim. Ich geb dir gleich Teddy, Lulatsch! Du …«
    »Wir sind nicht hier, um eine Schlacht zu schlagen«, fiel ihm der Riese ins Wort.
    »Genau«, mischte sich Kim ein. »Wir müssen zurück. Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Weg.«
    »Es ist zwecklos« sagte Gorg. »Hier kommen wir nicht weiter. Durch die Klamm der Seelen führt nur ein einziger Weg. Und das ist dieser hier.«
    »Vergiss es, mein Junge«, meinte Kelhim. »Das war’s.«
    »Du machst uns ja richtig Mut, altes Zotteltier«, sagte Gorg.
    »Ich sage nur die Wahrheit«, erwiderte der Bär. »Und bloß keine Panik. Lass sie nur kommen, die Blechheinis! Jetzt gibt’s Kloppe!«
    »Es gibt nur noch einen Weg«, widersprach der Riese. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und verschränkte die Hände im Schoß. »Räuberleiter! Steig auf meine Schultern, Teddy.«
    Erstaunlicherweise reagierte Kelhim nicht mit einer weiteren patzigen Bemerkung, sondern kletterte behände auf die Schultern des Riesen und reckte die Vorderpfoten in die Höhe, sodass seine Krallen die Oberkante des Felsens erreichten.
    »Wozu so ein Riese doch alles gut ist«, feixte Priwinn. »Komm, hilf mir!«
    Mit Kims Hilfe stieg er auf Gorgs Schultern. Beide streckten sich, und als Letzter kletterte Kim über Gorgs und Kelhims Schultern nach oben.
    »Nicht zu fassen«, brummte der Bär. »Da ist die alte Bohnenstange noch mal zu was zu gebrauchen!
    »Mach hin, bevor ich’s mir anders überlege, Teddy«, drängte Gorg. »Vielleicht sind meine Schultern für so ’n altes Flohkissen wie dich doch nicht breit genug!«
    »Du solltest dich glücklich preisen, einem blaublütigen Bären wie mir zu Diensten sein zu dürfen«, antwortete Kelhim, während er sich schnaufend (und alles andere als elegant) als Letzter auf das schmale Felsenband hinaufzog.
    »Blau vielleicht von dem ganzen Honigschnaps, den du dir literweise reinkippst. Aber wenn du königliches Blut vorweisen kannst, dann bin ich der Kaiser von China!«, schnaufte Gorg.
    »Chinesen sind aber nicht so lange Lulatsche wie du«, stichelte Kelhim.
    »Und woher willst du das wissen?«,fragte Gorg, der tatsächlich vor

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