Märchenprinz Sucht Aschenputtel
auf ihren Ausschnitt sinken.
Offenbar hatte sich seine Laune etwas gebessert. Oder er wollte nur das Thema wechseln.
Wahrscheinlich beides, denn er fuhr fort: „Habe ich dir schon gesagt, wie fantastisch du aussiehst?“
„Ja, du hast einen sehr bewundernden Pfiff ausgestoßen.“
„Danke, dass du mitgekommen bist.“
„Es war ein schöner Abend“, erwiderte sie. Alles in allem hatte sie doch eine angenehme Zeit gehabt.
„Dann versprich mir, dass du mich auch zur Party am Montagabend begleitest, damit ich mich schon langsam darauf freuen kann.“
Tanya lachte. „Ich weiß nicht …“
„Du brauchst nur zu wissen, dass ich dich dort gern bei mir hätte“, sagte er.
Er sah sie so eindringlich an, als wolle er sich ihr Bild für alle Zeiten einprägen. Seine Stimmung hatte sich deutlich verbessert, und Tanya atmete erleichtert auf.
„Manchmal kommt es mir vor, als wärst du der Ältere und Weisere von uns beiden“, sagte er lächelnd.
Sie lachte. „So etwas hört eine Frau immer gern.“
Tate ließ die Hand von der Sofalehne gleiten und legte sie auf ihren Nacken. Damit gab er ihr einen winzigen Impuls, den Kopf zu heben und ihm entgegenzukommen – und sie widerstand ihm nicht.
Als ihre Lippen sich trafen, begann der aufregendste Teil des Abends. Alles andere um sie herum verschwand, sodass es nur noch sie beide gab. Wie sie so schnell zu dieser tiefen Vertrautheit kommen konnten, war Tanya ein Rätsel, doch der Kuss fühlte sich vollkommen natürlich an. Sie hatte keine Scheu, keine Schüchternheit – als hätten sie sich schon immer geküsst, als wäre es ein Versehen, dass sie sich so lange zurückgehalten hatten.
Tate zog sie auf seinen Schoß, legte die Arme um sie und hielt sie eng an sich gedrückt, während ihre Zungen sich trafen.
Nein, nein, das geht zu weit! schoss es ihr durch den Kopf, doch gleichzeitig spürte sie, wie er ihren Rücken streichelte. Ihre Brustspitzen wurden hart, und sie sehnte sich danach, seine Berührungen auch dort zu spüren.
Eine innere Hitze stieg in ihr auf und verdrängte alle Bedenken.
Tate schob eine Hand über ihre Schulter zu dem tiefen Ausschnitt des Kleides, strich mit der Fingerspitze über ihren Brustansatz und umfasste dann ihre Brust. Warum nur musste das Korsett des Kleides so steif und eng sein! Tanya sehnte sich danach, dass er ihre nackte Haut berührte!
Seufzend schmiegte sie sich in seine Hand und hielt den Atem an, als er einen Finger zwischen ihre Brüste legte, soweit es das Kleid zuließ.
Doch das genügte ihnen beiden nicht. Tate löste sich von ihren Lippen, bedeckte ihren Hals mit kleinen Küssen, bis er bei ihrem Ausschnitt angekommen war – und wieder vom Oberteil des Kleides aufgehalten wurde. Endlich tastete er nach dem Reißverschluss an ihrem Rücken, öffnete den kleinen Haken darüber.
Tanya hielt den Atem an. Sie war hin- und hergerissen. Was würde passieren, wenn sie ihn gewähren ließ? Er würde ihr das Kleid ausziehen. Hier im Wohnzimmer der McCord-Villa, dem Haus, das ihre Mutter jahrelang mit eigenen Händen geputzt hatte …
Tate zog den Reißverschluss ein kleines Stück auf.
Und was ist morgen früh? dachte Tanya. Was, wenn jemand vom Personal hier irgendetwas findet, was uns verrät? Ein leuchtend roter Faden vom Kleid reichte ja schon. Dann wusste sofort jeder, dass ich hier war, mit Tate …
… der den Reißverschluss ein weiteres Stückchen aufzog.
Mit einem tiefen Atemzug hätte sie sich jetzt aus dem engen Oberteil befreien können. Hätte seine Berührung auf ihren nackten Brüsten spüren können. Einerseits sehnte sie sich danach, in seinen Armen zu liegen, sich ihm hinzugeben, doch ihr Verstand war stärker.
Sie richtete sich auf, sodass seine Hände den Reißverschluss nicht mehr erreichten.
„Nein, ich kann nicht. Nicht hier … nicht jetzt … ich kann einfach nicht“, sagte sie.
„Lass uns ins Gästehaus gehen“, schlug er vor und küsste sie auf den Hals.
Es fühlte sich so gut an, dass sie beinahe wieder schwach geworden wäre.
Doch sie schüttelte den Kopf. „Nein. Es ist nicht nur das Haus …“
„Was ist es dann?“
„Du hattest keinen schönen Abend. Ich will nicht nur eine Ablenkung für dich sein.“
Weder um ihn seine Trauer um seinen Freund vergessen zu lassen noch um ihm die Zeit zu vertreiben, bis er sich wieder mit Katie Whitcomb-Salgar versöhnte …
Nun setzte sich auch Tate auf. „Du lenkst mich aber schon den ganzen Abend ab“, sagte er lächelnd.
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