Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Märchenprinz Sucht Aschenputtel

Titel: Märchenprinz Sucht Aschenputtel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
Vom Netzwerk:
geben?
    Verdammt.
    Dass Tate sie in diese Lage gebracht hatte, tat ihm unendlich leid.
    Dann unternimm doch etwas dagegen.
    Aber es gab nur einen Weg, diese Situation zu beenden: Er musste in Zukunft auf seiner Seite der Hecke bleiben und sie auf ihrer. Sicher, das war das einzig Richtige – aber er konnte es nicht. Denn das würde bedeuten, dass er nicht mehr mit ihr reden konnte wie heute Mittag – oder sie nicht mehr küssen konnte wie letzte Nacht.
    Oder dass er nicht mir ihr auf den verdammten Ball gehen konnte. Und dabei war ihre Anwesenheit der einzige Lichtblick an der ganzen Veranstaltung.
    Seit sie in sein Leben getreten war, wich die Dunkelheit mehr und mehr zurück, und er konnte wieder Freude empfinden.
    Das würde er nicht so einfach aufgeben. Jedenfalls nicht, bevor es gar nicht mehr anders ging …

8. KAPITEL
    Es hätte ein wundervoller Abend werden können – bis auf einige Kleinigkeiten.
    Tanyas Kleid war schöner, als sie es in Erinnerung hatte. Vielleicht lag das an den kleinen Änderungen, die dafür sorgten, dass es noch besser saß.
    Ihr Haar ließ sich problemlos frisieren und fiel ihr wellig und glänzend über die Schultern.
    Sie legte Kamera-Make-up auf, damit ihr Gesicht gegenüber dem kräftigen Rotton des Kleides nicht zu blass wirkte, und war mit ihrer Gesamterscheinung rundum zufrieden.
    Doch JoBeth sagte nur „gut siehst du aus“, als sie aus ihrem Zimmer kam, und wiederholte dann ihre Warnungen und Vorbehalte, als wäre Tanya in ein Krisengebiet unterwegs und nicht zu einem Ball.
    Das war schon mal kein sonderlich gelungener Abschied.
    Als Tate sie abholte, wirkte er sichtlich beeindruckt – er hob die Augenbrauen und stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Er selbst trug einen schwarzen Nadelstreifen-Smoking, ein weißes Hemd und eine silberne Krawatte, und sah darin umwerfend aus. Allerdings redete er nicht viel und wirkte verschlossen und in sich gekehrt.
    Der Ball an sich verlief genauso, wie Tanya sich das als Kind immer vorgestellt hatte. Die Kristallleuchter, die Blumendekorationen, die weiß und silbern gedeckten Tische. Alle Frauen trugen Traumkleider wie ihres, alle Männer gut sitzende Smokings. Die leise Hintergrundmusik wurde von einem zwölfköpfigen Klassikorchester live gespielt, und das Essen war exquisit.
    Tate stellte sie einer Unzahl von Menschen vor, die sie alle freundlich, aber distanziert begrüßten. Auch seine Familie war höflich zu ihr, doch herzlich aufgenommen fühlte sich Tanya nicht. Natürlich wussten die meisten Gäste außerhalb der Familie gar nicht, dass sie die Tochter der Haushälterin war, doch trotzdem kam sie sich vor wie ein Fremdkörper. Nach einer Weile fragte sie sich sogar, ob die Szene am Nachmittag mit dem Butler nicht eine Warnung gewesen war. Hätte sie lieber einen Rückzieher machen sollen?
    Aber vielleicht hatte das auch mit Tates seltsamer Stimmung zu tun, denn er blieb den ganzen Abend über still. Irgendetwas ging in ihm vor, aber Tanya hatte keine Ahnung, was.
    Sicher, er kümmerte sich vorbildlich um sie, aber er wirkte ernst und gab sich nach den Begrüßungen so wenig wie möglich mit den anderen Gästen ab, wurde immer einsilbiger und angespannter.
    Nach dem Essen gab es einige Reden, und danach spielte das Orchester Tanzmusik. Tanya wusste nicht genau, was sie erwartete. Würde er tanzen wollen, oder sollten sie den Rest des Abends am Tisch sitzen und den anderen Gästen zusehen?
    Doch Tate beugte sich zu ihr und sagte: „Meine Familie bleibt bis zum Schluss, aber ich habe meine Pflicht hier erfüllt. Ich habe mich bei allen dafür bedankt, dass sie das Corps mit ihren Spenden unterstützen, und genug Hände geschüttelt. Hättest du etwas dagegen, wenn wir nach Hause fahren?“
    Und weil es eben kein gelungener Abend war, hatte sie überhaupt nichts dagegen und ließ sich ohne Bedauern von ihm aus dem Country Club führen.
    Auf der Heimfahrt sagte er immer noch kein Wort, sodass sie sich schließlich erkundigte: „Ist mit dir alles in Ordnung?“
    „Ja, alles bestens.“
    Mehr sagte er nicht, und sie traute sich nicht, ihn zu drängen. Deshalb schwieg sie ebenfalls. Zum Glück war die Fahrt nicht allzu lang.
    Diesmal bog Tate allerdings nicht auf den Weg zu JoBeths Häuschen ein, sondern hielt vor dem Haupthaus. Da er immer noch nichts sagte, griff sie nach ihrer Handtasche, raffte vorsichtig ihr Kleid zusammen und stieg aus, als er ihr die Wagentür öffnete.
    Er nahm ihren Ellenbogen und ging mit ihr zum

Weitere Kostenlose Bücher