MärchenSpiel (German Edition)
Zunge. Als ihr Blick jedoch auf Marks Gesicht fiel schluckte sie ihn. Er hatte Tränen in den Augen.
„ Sag meinen Eltern, dass es mir leid tut!“
Bevor Simone begreifen oder etwas sagen konnte, hatte sich der junge Mann umgedreht und war Kopf voran gegen die Wand gelaufen.
Obwohl schon beim ersten Mal das Knacken deutlich zu hören gewesen war, gelang es ihm, seinen Kopf noch einmal gegen das Mauerwerk zu schlagen.
Simone würgte als sie sein Gesicht sah, welches sich im Todeskrampf verzogen hatte, die anklagend offenen Augen auf die entsetzt grölenden Männer hinter den Gitterstäben gerichtet.
Mark hat sie gerettet! , war ihr erster bewusster Gedanke, als sich die Zellentür öffnete und die Verrückten hineinkamen.
Die Männer waren zu aufgeregt, um die schockierte junge Frau zu beachten, zu empört darüber, ihrer Jagd und ihrem Verzücken beraubt worden zu sein. Ihre Wut hing in der Luft und überdeckte selbst den Geruch von frischem Blut.
Mit einem Satz war Simone auf den Beinen, aus dem Käfig und verschloss mit einem Griff die Stahltür.
Ohne auf die Rufe der Männer hastete sie die Treppe hinauf und schlug auch die Kellertür hinter sich zu.
Die Männer konnten in ihrer eigenen Falle verrotten, es war Zeit Mark Tilts Eltern zu finden!
Die Lilith Chroniken
Lesen Sie die Geschichte von Eden und „den ganzen Rest“ aus der Sicht von Lilith. - Manchmal ändert die Perspektive alles und stellt die Welt, wie wir sie kennen in den Schatten.
Exklusiv als eBook:
(ab September) für 4,99 Euro
Auch einzeln als „Schnupperbuch“ erhältlich:
Engelherz (Teil 1,2,3 je 0,99 Euro)
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Leseprobe aus „Die Lilith Chroniken“
von Jennifer Schreiner
1.
Am Anfang war alles.
Und dann war ich.
In der plötzlichen Finsternis hinter meinen Augen begriff ich, dass ich existierte.
Ich.
Mit geschlossenen Augen drehte ich das Wort in Gedanken hin und her. Ein unglaublich zufrieden stellendes Gefühl.
Eben noch hatte ich nicht existiert und nun lebte ich und wusste es!
Schlagartig wurde ich mir meiner Körperlichkeit bewusst, ich spürte mein Gewicht und fragte mich beunruhigt wo ich begann und wo ich endete. In Sekundenbruchteilen nahm ich die Grenzen meines Körpers wahr.
Als ich ein Rauschen hörte, erschrak ich. Dann identifizierte ich das rhythmische Klopfen als Herzschlag, der Schlag für Schlag Blut in jede kleine Zelle meines Körpers pumpte.
Ein komisches Gefühl, ein lustiges Gefühl. Ich hörte mich selber lachen und wusste, dass ich lachte, weil ich glücklich war.
Unwillkürlich atmete ich ein. Der Geschmack der Luft prickelte überwältigend auf der Zunge, würzig und frisch. Gierig sog ich sie tiefer in die Lunge, nahm wahr, wie sich mein Brustkorb hob und senkte, als ich ausatmete.
Beim zweiten Mal atmete ich langsamer, bewusster ein, dieses Mal durch die Nase und versuchte die verschiedenen Gerüche voneinander zu unterscheiden: Gras, Tau, Lilien.
Beim dritten Mal konzentrierte ich mich auf das Heben und Senken meiner Brust, genoss das Bewusstsein zu existieren und Wahrzunehmen.
Durch diese Bewegung meines Körpers spürte ich meine Grenzen deutlicher und öffnete vorsichtig die Augen.
Im selben Augenblick prasselten Eindrücke auf mich ein: Fühlen, Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Wissen, alles auf einmal.
Unwillkürlich schloss ich die Augen, um den vielen Wahrnehmungen zu entgehen und mich erst mal auf das Fühlen und Hören zu konzentrieren.
Als ich ein Geräusch neben mir hörte und ein überraschtes Einatmen, wusste ich, es geschah wieder: Ein anderes Ich wurde erschaffen.
Ich würde nicht alleine sein.
Mich langsam wieder den Eindrücken der Welt öffnend, fühlte ich Wiese unter meinem Rücken, das sanfte Streicheln des Windes und warme Sonnenstrahlen auf meiner bloßen Haut.
Nie hätte ich mir Leben so erträumen können.
Langsam bewegte ich meine Finger, ließ sie durch das Gras gleiten, fühlte die Textur der Materie, die mir vage vertraut vorkam und bemerkte, dass ich den Dingen Namen gab.
Ich überlegte einen Moment, doch es fühlte sich richtig an. Ich fühlte mich richtig an.
Eben, vor wenigen Sekunden hatte ich nicht einmal existiert und jetzt lebte ich und gab der Materie Namen.
»Halt, das ist nicht richtig! Ich habe existiert. Ich habe es nur nicht gefühlt. Ich habe gewusst und ich bin gewesen. Aber was habe ich gewusst? Und was
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