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Maeve

Maeve

Titel: Maeve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Stamm, schwang sich dann zum Waldboden hinunter.
    Qilasc betastete die neun Regelperlen, die auf einen groben Riemen aufgezogen waren, welcher zwischen ihren hohen, geschrumpften Brüsten hing. Tipylexne, zurückhaltend und gleichmütig, stand neben ihr, die Hände fest um den kräftigen Bogen gelegt, der das Zeichen seiner Männlichkeit war. Hinter ihm hockten sechs Cludair ruhig und bereit, erfahrene Jäger, ihre Geschicklichkeit die einzige Sorge, nicht Leben oder Tod eines Volkes.
    Auf einer Seite wartete Gwynnor, den Rücken gegen einen Baum gepreßt, unglücklich und angespannt nervös. Sie lächelte ihn an, und durch reine Willensanstrengung brachte er zur Antwort ein Verziehen seiner Lippen zustande. Langsam, mit ihrer Hilfe, mit der heilenden Wirkung des Vergehens von Zeit und mit der wachsenden Vertrautheit mit einem von Natur aus würdevollen und offenherzigen Volk, löste er sich von seiner instinktiven Abneigung gegen die Cludair. Den Cludair-Jungen Ghastay die ersten Schritte im Flötespielen zu lehren, half mit, die Änderung seiner Haltung zu beschleunigen und um vieles leichter zu machen. Aleytys’ Lächeln verbreiterte sich, als sie ihn die Flöte befühlen sah. Sie starrte nachdenklich auf das fein gefertigte Instrument, während sie sich an die Begegnung im Langhaus erinnerte …
    „Ich kann noch nicht sicher sein”, sagte Aleytys.
    Das ruhige, starke Gesicht der alten Frau blieb unberührt von ihrer Unsicherheit. Qilasc nickte. „Schwester des Feuers”, sagte sie ruhig, während sie ihren Blick in die Runde schickte, über die regungslosen Gesichter der Frauen, um ihre Zustimmung für ihre Worte zu gewinnen. „Du kannst die Erntemaschine verwunden.
    Ich weiß es. Und ich weiß, daß wir dies wünschen.”
    „Es gibt noch etwas zu überlegen. Habt ihr an Vergeltungsmaßnahmen gedacht?”
    Qilasc runzelte die Stirn, ihre Hände fuhren automatisch an die schweren Holzperlen. „Der Wald ist groß. Was könnten sie tun?
    Frauen und Kinder angreifen?”
    „Die Leute von der Gesellschaft haben die Moral eines hungernden Wolfs. Oder eine noch schlimmere. Wenn ihr sie schwer genug trefft, könnten sie den Wald mit ihren Energiewaffen zerstückeln, bis nichts weiter als Asche übrig ist.”
    „Was für eine Wahl haben wir?” Die alte Frau schüttelte den Kopf. „Besser, im Kampf sterben und frei, als sich hinlegen, bis man zu Tode geknabbert ist.” Sie drehte ihr Gesicht langsam im Kreis der schweigenden Frauen. Jede einzelne nickte zustimmend.
    „Vater der Menschen?”
    Tipylexne nickte knapp.
    Ein Seufzer platzte aus Aleytys heraus. Sie ließ die Hände leicht auf den Knien ruhen. „Ich kann nicht zu lange bei euch bleiben. Ich bin auf der Suche. Mein Baby wurde mir von einer verrückten Frau gestohlen, und ich bin auf der Suche nach ihm unterwegs.” Sie saß sehr gerade, das Gesicht ernst. „Wie ihr einsehen müßt, Leute des Waldes, kann ich mich durch nichts aufhalten lassen.”
    „Ich verstehe.” Die Perlen klapperten erneut, als Qilasc sich zurücklehnte, um zuzuhören.
    „Am Ende werdet ihr mit den Sternenmenschen eine Art Handel machen müssen. In der Zwischenzeit brauche ich eine Ablenkung, etwas, das die Leute von der Gesellschaft in die Irre führt, während ich mich um die Maschine kümmere. Eine Sache habe ich auf meinen Reisen gelernt — Sternenmenschen sind Bündel von Aberglauben, wenn Planetenbewohner betroffen sind. Alles, was nach eingeborener Magie riecht, erschreckt die meisten von ihnen zu Tode.”
    Qilasc bewegte sich. „Der einzige Zauber, den wir kennen, ist der des Aufziehens, der Zauber, Dinge wachsen zu lassen.”
    Aleytys lächelte knapp. „Das dachte ich mir. Die Geister der Erde auf dieser Welt sind sanft und träge. Aber die Sternenmenschen wissen das nicht.” Sie schnaubte. „Jeder, der einen Wald mit dieser entsetzlichen Erfindung verwüsten kann, hat das Feingefühl eines …” Während sie nach einem angemessenen Vergleich suchte, blickte sie die finsteren Gesichter ringsum an, hielt bei Gwynnor inne, der zusammengekauert in ihrer Nähe in einer Ecke des von Fackeln erhellten Hauses saß. „Eines Peith-wyr. Deshalb schlage ich vor, daß wir mit den Ängsten spielen, die bereits in ihnen stecken. Mit dem Physischen werden sie mit verächtlicher Leichtigkeit fertig. Wie ihr bereits gesehen habt. Stellen wir fest, was Magie ausrichten kann?”
    Qilasc runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht.”
    „Ich meine keine echte Magie. Ich meine Tricks.

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