Mafiatochter
würde, wenn sie es erst einmal ins Fernsehen schaffte. Drita und Carla waren Originale.
Für mich war es kein Problem, die Sendung gemeinsam mit den anderen zu bestreiten. Ich fand, dass wir alle in derselben Situation waren, und mehr oder weniger auch alle allein erziehende Mütter. Ich will nicht lügen: Als wir mit dem Dreh zur ersten Staffel begannen, war mir doch ein wenig unbehaglich zumute, weil alles über meinen Vater nochmals aufgekocht wurde. Ich war immer schon ein Mensch, dem seine Privatsphäre sehr wichtig ist, und fühlte mich schutzlos. Nach ein paar Drehtagen fand ich mich aber damit ab, weil ich es schließlich selbst so gewollt hatte, und begann, den weiteren Kontext zu sehen. Es war schön für mich, wieder zurück in New York zu sein. Als ich Staten Island verlassen und nach Arizona gegangen war, hatte ein Teil von mir bleiben wollen. Nun, als ich zurückkehrte, kannte ich mich selbst viel besser.
Nach einer Weile hatten Renee und ich die Schwierigkeiten, die wir miteinander hatten, überwunden. Wir wurden uns immer sympathischer und sind mittlerweile gute Freunde. Was Drita anbelangt, so erkannte ich, dass wir im Grunde nie befreundet gewesen waren, aber das ist auch in Ordnung. Es war toll, wieder da zu sein und mit Jennifer zusammen zu arbeiten. Inzwischen ist auch unser Neuzugang Ramona Rizzo in der Sendung zu sehen. Ich zähle sie zur Familie.
Ramona ist eine alte Freundin von mir, sie versteht mich. Dass sie nun mit in der Sendung ist, hat dem Ganzen einen neuen Dreh verpasst. Es tut gut, jemanden an Bord zu haben, der loyal ist. Ramonas Mitarbeit lässt Erinnerungen an das Leben in unserer Kindheit und Jugend wach werden. Eine Weile lang hatten wir uns aus den Augen verloren. Sie war verheiratet und zog vier Kinder groß, während ich in Arizona war und mein Leben in den Griff bekam. Als wir zur zweiten Staffel wieder zusammenfanden, war es, als wäre keine Sekunde vergangen.
In der zweiten Staffel konzentrierten wir uns mehr auf die fünf Frauen, unsere Geschichten und unser Berufsleben. Ich war schon immer eine Geschäftsfrau gewesen, also fand ich es spannend, unseren Zuschauern diese Seite von mir zu zeigen. Ebenso spannend war es, die Sendung einem internationalen Publikum vorzustellen und zu wissen, dass sich auch Menschen außerhalb der Vereinigten Staaten für unsere Geschichten interessierten.
Das Schwierigste für mich ist, von Karina getrennt zu sein. Sie ist in Arizona bei meiner Mutter. Ich bin meiner Mutter sehr dankbar. Sie hat bei Karinas Erziehung stets eine zweite Elternrolle übernommen und tut dies bis zum heutigen Tage. Daneben verbringt meine Tochter aber auch Zeit mit ihrem Vater, was ich sehr gut finde. Sie und Dave bauen eine neue Beziehung zueinander auf, und das ist wichtig.
Ich habe in New York eine ganze Menge auf die Beine gestellt. Ich bin gerade dabei, wieder ins Kosmetikgeschäft einzusteigen, und habe beschlossen, meine eigene Pflegeserie weiterzuentwickeln. Das ist etwas, was ich schon immer machen wollte, und wenn ich mich einmal für etwas entscheide, dann, glaube ich, muss ich es auch tun.
Meine Mutter und mein Bruder leben in Arizona. Gerard wurde am 19. Januar 2009 aus der Haft entlassen und arbeitet seitdem wieder als Küchenchef. Im Augenblick macht er aus Rezepten, die er während seiner Jugend gesammelt hat, eine Soßen-Produktreihe. Das Unternehmen heißt The Gravanos, und Gerard verkauft seine Soßen über unsere FamilienWebsite thegravanos.com.
Mein Vater sitzt immer noch im Gefängnis, wo er den Rest seiner neunzehnjährigen Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüßt. Dass er sich in diesem Fall auf ein Geständnis eingelassen hat, ist etwas, womit ich nur schwer umgehen kann, also beschloss ich, den Fall neu aufzurollen. Dabei stieß ich auf Informationen, die meiner Ansicht nach beweisen, dass mein Vater nur einen minimalen Anteil an dem Ecstasy-Ring gehabt hat und sein einziges Verbrechen darin bestanden hatte, meinem Bruder und Mike Papa Geld zu leihen. Ich weiß nicht, wohin meine Nachforschungen führen werden, aber mit einem Rechtsanwalt an meiner Seite glaube ich, dass man noch etwas Licht ins Dunkel bringen sollte. Ausgehend von meinen bisherigen Erkenntnissen könnte dabei hochexplosives Material zu Tage kommen.
Mein Vater und ich sprechen regelmäßig miteinander. Er ist mit dem Inhalt von Mob Wives nicht hundertprozentig einverstanden, aber er versteht, warum ich die Sendung mache und unterstützt meine Entscheidung. Ich
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