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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Bergwerk gewesen, vor hundert Jahren. Man hat hier Silber im Werte von über einer Million Dollar herausgeholt. Haben Sie schon was gefunden?« Remy hielt den Atem an, während er auf Toms Antwort auf seine neugierige Frage wartete.
    »Nein«, sagte Tom. »Ich bin kein Bergmann. Habe nicht viel Ahnung von Gold und Minen und all dem Kram. Ich war Metallarbeiter, bevor ich pensioniert wurde.« Er runzelte die Stirn und rückte unbehaglich mit den Schultern. »Ich erinnere mich nicht genau an das, was ich getan habe. Mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste. Überhaupt – seitdem mein Sohn mir andauernd mit seiner Idee in den Ohren gelegen ist, zum Mond zu fahren!« Ich fühlte, wie Remy neben mir zu einer Eissäule erstarrte. »Er hat so viel darüber geredet, so viel daran gearbeitet und so viel Geld hineingesteckt – alles, was wir je verdienten –, daß ich an nichts anderes mehr denken kann. Es ist, als würde mir andauernd ein Horn ins Ohr brüllen. Manchmal wird das so schlimm ...« Er drückte die Hände an die Ohren und schüttelte den Kopf.
    »Wann werden Sie starten?« fragte Remy vorsichtig und wie nebenbei.
    »Mein Sohn sagt, daß nur noch ganz wenig zu tun ist. Ich müßte das aus den Plänen entnehmen können.«
    »Wo ist Ihr Sohn?« fragte Remy leise.
    »Mein Sohn ist ...« Tom hielt inne und runzelte die Stirn. »Mein Sohn ist ...« Sein Blick umwölkte sich, und sein Gesicht wurde zu einer Maske. »Mein Sohn sagte, daß niemand herkommen sollte. Mein Sohn hat gesagt, daß keiner hierher darf.« Seine Stimme schwoll an, und er sprang auf. »Mein Sohn sagte, sie würden kommen und uns daran zu hindern suchen!« Er schrie noch lauter. »Er sagte, sie würden kommen und herumschnüffeln und dann das Schiff wegnehmen!« Er brüllte. »Er sagte, man müßte sie fernhalten! Sie fernhalten, bis er – bis er ...« Seine Stimme überschlug sich. Er griff nach einem Felsbrocken. Ich langte schnell mit meinen Gedanken nach ihm, so daß sich seine Hand öffnete und der Stein zu Boden fiel, und während er sich nach einem anderen bückte machten Remy und ich uns über den Hügel davon, schweigend und vor Aufregung zitternd. Am Fuße des Hanges drückten wir uns fest aneinander.
    »Es ist wirklich eine Rakete!« stammelte Remy, vor Entzücken ganz außer sich. »Ich habe es dir ja gesagt! Eine richtige Rakete! Eine Mondrakete!«
    »Er hat andauernd wiederholt: ›mein Sohn sagte‹.« Ich zitterte am ganzen Körper. »Irgend etwas stimmt nicht mit diesem Sohn.«
    »Was kümmert's uns?« rief Remy aus. »Er hat irgendeine Art Raumschiff, das zum Mond fliegen soll!«
    »Ich mache mir aber Sorgen«, sagte ich. »Denn jedes Mal, wenn er ›mein Sohn‹ sagt, verwirren sich seine Gedanken mehr. Das ist es, was seinen Wahnsinn auslöst.«
    Als wir, begierig, die Neuigkeiten sofort loszuwerden, zu Hause ankamen, fanden wir Mutter damit beschäftigt, alle möglichen Dinge zusammenzukramen. »Ein Unfall«, sagte sie. »Eine dringende Behandlung ist notwendig. Die Gruppe hat uns verständigt. Dr. Curtis bringt einen Patienten zu uns, er braucht mich. Schatten, du kommst mit. Dies ist eine günstige Gelegenheit für dich, mit richtigen Diagnosen zu beginnen. Du bist schon alt genug. Remy, du bist so gut und paßt auf deinen Vater auf. Du mußt kochen – aber wenn ich bitten darf, nicht öfter als zweimal am Tag Spiegeleier!«
    »Aber, Mutter ...« Remy sah mich an und krauste die Stirn. »Schatten ...«
    »Ja?« Mutter hielt im Packen inne.
    »Ach, nichts«, sagte er, vor Enttäuschung schob sich seine Unterlippe weit vor.
    »Das wird eine hübsche kleine Sache, ganz für dich allein«, murmelte ich, als ich vom Regal einen Koffer für mich herunterangelte. »Aber sei vorsichtig. Im Zweifelsfalle – erheb dich und hau ab!«
    »Ich werde dir zuwinken, wenn ich auf dem Weg zum Mond an dir vorbeifliege!« neckte er mich.
    »Remy!« Ich blickte ihn an. »Vielleicht ist alles nur ein verrückter Traum von Tom. Wir haben die Rakete nie gesehen. Wir haben auch den Sohn niemals gesehen. Vielleicht habe ich das Metall völlig falsch ausgelegt. Es wäre schön, wenn du alles herausfinden könntest, aber klammere dich nicht zu sehr daran. Und sei vorsichtig!«
    Mutter und ich entschlossen uns, den Kombiwagen zu nehmen, weil Vater den Jeep benutzte. Und wenn wir bei den Außenseitern waren, würden wir ein Transportmittel benötigen. Wir luden also unser Gepäck auf. Mutter setzte sich mit Vater in Verbindung und verabschiedete sich

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