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Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 02 - Das letzte Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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eine Granathülse. Ach, du liebe Zeit! Glaubst du, daß es das ist? Daß wir unsere ganze Zeit an eine Granathülse verschwendet haben?«
    »Wenn wir doch nur wüßten, wie groß es ist.« Remy zog einen der Striche nach.
    »Nun, es füllt das Loch, in dem es ist, aus«, sagte ich. »Das Loch fühlte sich wie ein Bergwerkschacht an, und dieses Ding füllt ihn aus.«
    »Eine so große Granathülse?« Remy stieß mit seinem Zweig ein Blatt zur Seite. »Das wäre doch groß genug, um hineinzukriechen ...«
    Remy erstarrte, als wäre er gestochen worden. Er erhob sich auf die Knie und ergriff meinen Arm, sein Mund öffnete sich weit. Er ließ den Zweig durch die Luft zischen und schüttelte mich.
    »Remy!« schrie ich, erschrocken über seine Wildheit. »Was ist denn los?«
    »Es ist« – keuchte er – »es ist eine Rakete! Eine Rakete! Ein Raumschiff! Dieser Kerl baut ein Raumschiff, und es befindet sich unten im Schacht vom Bergwerk!«
    Auf dem ganzen Nachhauseweg redete Remy unaufhörlich, immer wieder erklärte er mir, warum es ein Raumschiff sein mußte, und als wir daheim ankamen, glaubte ich ihm schon beinahe. Der Anblick des Hauses ließ Remy verstummen.
    »Das ist ein Geheimnis«, flüsterte er mir zu, als wir auf der Veranda waren, von der aus man ins Haus gelangte. »Wage es nicht, mit irgend jemandem darüber zu sprechen!«
    Ich versprach es und hielt dieses Versprechen auch, aber ich hatte den ganzen Abend um Remy Angst. Er ist so durchsichtig wie ein Baby, wenn er aufgeregt ist, und ich fürchtete, er würde sich jeden Augenblick verraten. Mutter und Vater beobachteten ihn beide und tauschten besorgte Blicke aus – er benahm sich wie im Fieber. Aber irgendwie überstanden wir den Abend.
    Seine Argumente waren im klaren Licht des nächsten Morgens nicht mehr allzu logisch, und auch seine eigene Überzeugung und der Enthusiasmus verminderte sich durch die harte Arbeit, die er am Vormittag im Lager verrichten mußte.
    Beladen mit einem halben Kuchen und einem guten Dutzend Orangen näherten wir uns an diesem Nachmittag vorsichtig dem Bergwerk. Meine Schultern fühlten sich steif an, als wir immer weiter auf die alte Hütte zugingen, und besorgt durchforschte ich die Umgebung nach dem Gewehr – die Form kannte ich nun! Aber nichts geschah. Niemand war zu Hause.
    »Verdammt!« Remy ließ sich auf einem Geröllblock dicht bei der Tür nieder. »Wohin, glaubst du, ist er gegangen?«
    »Vielleicht angeln«, riet ich. »Oder in die Stadt?«
    »Wenn er im Cayuse angeln würde, hätten wir ihn gesehen.
    Und er ist ein Außenseiter – er muß die Straße benutzen, um in die Stadt zu gehen, und die führt bei uns zu Haus vorbei.«
    »Er könnte genauso gut über die Berge gewandert sein.«
    »Das wäre doch dumm. Das wäre genau parallel zur Straße.«
    »Na ja, da er nicht hier ist ...« Ich hielt inne und hob fragend die eine Augenbraue.
    »Ja! Tun wir's. Laß uns in den Schacht gehen und mal sehn, was da los ist.« Remys Augen glänzten vor Aufregung. »Leg das Zeug hier irgendwo hin, wo die Ameisen nicht drankönnen. Wir essen es später selbst, wenn er nicht aufkreuzt.«
    Wir kletterten über die zersplitterten Felsbrocken, und je näher wir dem Eingang des Schachts kamen, um so größer wurden die Blöcke. Wir stolperten, rutschten vor und zurück, zogen uns an einem mächtigen Block hoch. Ich schloß die Augen und konzentrierte mich auf Metall.
    Ich fühlte mich von einer glänzenden, weichen Flutwelle umgeben. Ganz gleich, nach welcher Seite ich mich wandte, immer war das Metall da, und mit der gleichen Illusion, die manchmal auch sichtbar wahrnehmbar ist, schien sich das Metall nach oben zu erhöhen und mich in sich einzubeziehen, anstatt daß ich darüber Gewalt behielt. Ich fürchtete mich und machte die Augen auf.
    »Nun?« fragte Remy ungeduldig.
    »Es ist da«, sagte ich. »Es ist zwar überdeckt, aber es ist da. Allerdings sind wir jetzt zu nahe. Ich kann überhaupt keine Form ausmachen. Es könnte ein Scheunentor sein, eine Folie oder ein fester Würfel. Ich weiß nur, daß es Metall ist, genau unter uns, und zwar eine ganze Menge.«
    »Das hilft uns nicht viel«, Remys Stimme klang enttäuscht.
    »Nein«, gab ich zu.
    »Erheben wir uns«, schlug Remy vor. »Von der Luft aus hast du es besser überblickt.«
    »Erheben? Hier, in der Nähe der Hütte?«
    »Jetzt ist er ja nicht da«, sagte Remy.
    »Er könnte aber hier sein. Vielleicht spüren wir ihn nur nicht.«
    »Warum sollten wir nicht?« fragte

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