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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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vornehmen konnten. Es war eine einzigartige Situation, wahrscheinlich die erste dieser Art auf der Erde, aber zu gleicher Zeit schien sie Tully sehr vertraut.
    Oft hatte er gerade eine derartige Lage mit seinen wenigen Freunden diskutiert, die seinen Geschmack in bezug auf eine bestimmte Literaturgattung teilten. Was würdest du tun, so lautete die Frage gewöhnlich, wenn in deinem Hinterhof ein Schiff aus dem Weltraum landen würde? Würdest du dich mit ihnen zu verständigen suchen, würdest du davonlaufen oder würdest du die Polizei herbeirufen? Die Antwort, die Tully und seine Freunde bevorzugten, war ohne Ausnahme immer die erste der drei Möglichkeiten gewesen – man würde zu sprechen versuchen, versuchen, eine Methode zur Verständigung zu finden. Dann würde man erfahren, ob der Besucher Hilfe nötig hatte oder einem selbst welche geben wollte. Natürlich wäre noch eine weitere Alternative möglich – er könnte auch feindselig eingestellt sein, bösartig ...
    Weder Tully noch seine Freunde mochten diese Alternative. Besonders deshalb nicht, weil sie das schon in so vielen Stories gefunden hatten und es ziemlich plump fanden. Ein weiterer Grund, und zwar ein viel spitzfindigerer und komplizierterer, war ihr Gefühl, daß das Universum so ungeheuer groß war, daß es albern war, anzunehmen, irgend jemand begehrte darin ein winziges Sonnenstäubchen so stark, daß er deswegen einen Krieg zu führen beabsichtigte. Hinzu kam ihr streng philosophisch begründeter Glauben, daß jeder, der so weit fortgeschritten war, interstellaren Raum zu durchqueren, auch hochzivilisiert sein muß. Wenn sich irgendeine Art von Feindseligkeit abzeichnete, dann konnte das nur durch gegenseitiges Mißverstehen hervorgerufen sein.
    Tully würde sich bemühen müssen, den ersten Kontakt ohne jedes Mißverständnis zu überstehen ...
    Wieder zitterte er vor purer Erregung und ließ den Lichtstrahl noch einmal durch das Versteck gleiten, das sich das fremde Wesen inmitten des Fundaments des Warenhauses gebaut hatte. Es hatte für die Reparaturen menschliche Werkzeuge, wenn auch in leicht abgeänderter Form, benutzt; soviel stand fest. Aber es tauchten noch andere Fragen auf, die Tully hart bedrängten. Wie war es dem fremden Wesen gelungen, in das feste Fundament einzudringen und dieses Versteck zu schaffen? Und wieso vermochte es sich gerade einen Ort auszusuchen, an dem geeignete Werkzeuge greifbar waren? Hatte es sie entdeckt, oder wußte es schon im voraus, daß sie hier waren? Hatte das Schiff eine interstellare Reise hinter sich oder eine Zeitreise ...? Die Antworten, das wußte er, konnten nur von dem fremden Wesen kommen.
    Plötzlich traf Tully eine Entscheidung. Er band seine Schuhe an den Schnürsenkeln zusammen, hängte sie sich um den Hals, steckte die Taschenlampe in den Mund und krabbelte die schräge Wand zur Öffnung hinauf. Oben angekommen, verschnaufte er und eilte dann den Korridor entlang in die Verkaufshalle. Den Faden an der Tür befestigte er wieder, so daß er nachprüfen konnte, ob der Fremde den Keller verließ, während er seine Vorbereitungen traf.
    Die meisten Dinge, die er dabei benötigte, befanden sich im Kellergeschoß – eine Schiefertafel und Kreide. Und ein gewisser Kontakt war schon insofern hergestellt, als er wußte, wie das fremde Wesen aussah, und dieses mußte auf seinen Entdeckungsgängen auch schon Menschen begegnet sein. Allerdings hatte er darauf zu achten, dem Wesen nicht allzu furchterweckend zu erscheinen. Und was das Wichtigste war, er durfte keine Waffe bei sich tragen oder etwas, das als solche anzusehen war. Und dann konnte er noch etwas weitaus Positiveres tun ...
    Tully grinste bei dem Gedanken daran und eilte zum Süßwarenstand. Dort öffnete er das große Glas mit der Aufschrift »Extra starke Pfefferminz« und stopfte sich Mund und Taschen mit den harten, weißen Bonbons voll. Soweit Tully das erkannt hatte, haftete dem Körper des Fremden eine Art Pfefferminzgeruch an, oder jedenfalls etwas, was Pfefferminz sehr ähnlich kam. Dieser Geruch war Tully nicht unangenehm, aber sein eigener menschlicher Körpergeruch könnte den Fremden vielleicht abstoßen, und wenn es ihm gelang, ihn mit etwas zu verschleiern, das für den Fremden nichts Ungewohntes war, würde das vielleicht ein weiterer Beweis seiner freundlichen Absichten sein.
    Die schlechte Wirkung, die das auf seine Zähne hinterlassen würde, mißachtend, fing Tully heftig zu beißen und zu lutschen an. Schon nach

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