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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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nicht schon eine bei sich trug. Er mußte die Tür zum Korridor zumachen. Schon hatte er einen Schritt dorthin gemacht, als ihm einfiel, daß sie sich nur durch einen einfachen Riegel verschließen ließ, und Schlösser und Riegel stellten für diese Fremden kein Problem dar, wie er bemerkt hatte, als der Schlüssel am Schloß zur Vorratskammer stecken geblieben war. Die Wesen konnten die Schlösser durch Anwendung von Magnetismus öffnen. Er mußte die Tür mit Keilen zuklemmen.
    Ein Satz kleiner Bausteine für Kinder konnte ihm dabei helfen. Er ergriff sie und rannte zurück zur Tür. Inzwischen befand sich das zweite fremde Wesen schon auf der Rampe, und Tully ließ die Taschenlampe kurz aufleuchten, um es sich genauer zu betrachten.
    Es war größer, dicker und sah irgendwie bösartiger aus als das hinter ihm. Der männliche Teil der Rasse, dachte Tully. Als es ihn wahrnahm, beeilte es sich noch mehr, mit zuckenden Bewegungen kam es den Korridor herunter und gab dabei hohe, kollernde Töne von sich. Hinter ihm begann das andere jetzt die gleichen Töne auszustoßen. Tully schlug die Tür mit einem Knall zu und benutzte die Bausteine, die er wie Keile an den Ecken einschlug, bis die Angeln an den Seiten zu ächzen begannen.
    Wenige Sekunden später wurde von der anderen Seite aus einer der Keile wieder weggeschoben ...
    Tully stellte fest, daß er wiederum einen groben Schnitzer begangen hatte. Wahrscheinlich konnte das zweite Wesen durch die Tür schießen, und genauso wahrscheinlich auch auf ihn selbst. Aber jetzt schien es doch, als würde es nicht so schnell und dramatisch zu Ende gehen. Anscheinend wollte der zweite Fremde die Tür nicht beschädigen, um keinen Beweis seiner Anwesenheit im Hause zu hinterlassen, aber zweifellos würde er Tully spurlos verschwinden lassen können. Hastig stieß Tully noch einen Keil in den Spalt, während der daneben schon wieder herausfiel.
    Das kleinere Wesen hinter ihm hatte sich damit vergnügt, den Puppen die Arme auszureißen. Das zweite ... Mit einem übel erregenden Gefühl im Magen versuchte sich Tully vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, die Arme und ein Bein ausgerissen zu bekommen, das Auge ausgebohrt und die Nase eingedrückt ... Verzweifelt bemühte er sich, nicht mehr daran zu denken, versuchte an gute, zivilisierte Fremde zu denken, aber immer wieder schweiften seine Gedanken zu der anderen Sorte zurück. Die Art, über die Lovecraft zu schreiben pflegte.
    Nach Lovecraft bestand die gesamte Zeit und der Raum aus Leuten mit grausamem, niedrigem, unaussprechlich faulem Wesen, das so kalt und bösartig und gleichgültig war wie die interstellare Öde, in der sie lebten. Die Menschlichkeit mit ihrer Sorge um Recht und Unrecht bewohnte nur ein einziges Staubkorn, unbekannt und unwissend, in einer Unendlichkeit gotteslästerlicher Bosheit. Tully hatte Lovecrafts Ideen nicht gemocht, aber sie waren auf so gekonnte Art niedergeschrieben, daß sie sich fest in seinem Gehirn verankert hatten. Und Lovecrafts Wesen würden jede andere lebende und intelligente Kreatur in einzelne Stücke zerfetzen, ohne sich dabei mehr zu denken, wahrscheinlich sogar noch weniger, als ein Junge, der einer Fliege die Beine ausreißt ...
    Zwei weitere Keile wurden unter der Tür hervorgeschoben, und Tully konnte sie nicht ersetzen. Er zitterte am ganzen Körper. Seine Gedanken hatten sich in höchster Panik zusammengeballt. Er begann sich zu vergegenwärtigen, daß an der anderen Seite der Tür ein fremdartiges Wesen saß, ein Wesen, dessen Zivilisation, Philosophie und dessen Denkprozesse so ausgebildet waren, daß es zwischen ihnen nichts Gemeinsames gab. Und selbst wenn eine Verständigung möglich war, so hatte er, Tully, sie selbst zerstört, indem er die Tür verschlossen hatte.
    Nach den Reaktionen des ersten fremden Wesens zu urteilen, hatte Tullys Versuch, einen Kontakt herzustellen, nur Panik hervorgerufen; und dann als das zweite auftauchte, um dem ersten zu helfen, hatte er ihm den Weg versperrt. Was das Wesen draußen, hinter der Tür, betraf, so mußte es annehmen, Tully würde alles mögliche mit seinem Gefährten tun, und je länger sie getrennt blieben, um so weniger wahrscheinlich war es, daß das größere Wesen zum Nachdenken anzuhalten war. Und er selbst konnte auch nicht fliehen, denn die Tür zur Spielzeugabteilung war von außen versperrt.
    Plötzlich kam ihm der Gedanke, daß er einer solchen Situation schon einmal begegnet war – das furchtbare Monstrum, das

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