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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sagte Rex. »Soll ich wieder gehen?«
    »Ich habe mit niemandem gesprochen«, antwortete der Ältere. »Ich habe nur gerade ein Buch in der Zentralbücherei durchgesehen.«
    »Forschung?« fragte Rex lächelnd. »Ich hatte dich mehr für den Typ eines alternden Playboys gehalten, Onkel Bill.«
    »Du bist ganz schön schlagfertig, mein Junge. Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe mich über die Nihilisten informiert.«
    »Ziemlich heikles Thema, findest du nicht?« entgegnete Rex steif.
    »Ach, komm, komm, mein Junge. Wir sind in der Abgeschlossenheit meines Heims. Und du wärst sicher nicht Leonards Sohn, wenn du nicht inzwischen alles mögliche erfahren hättest.«
    Rex Morris bestellte etwas zu trinken und ließ sich in einen Sessel fallen. »Das ist es ja gerade. Das Pendel schlägt in die andere Richtung um. Was mich anbetrifft, so wäre ich voll, kommen glücklich, wenn ich in meinem ganzen Leben keine einzige Diskussion über verbotene Themen mehr anzuhören brauchte.«
    Sein Onkel musterte ihn abschätzend. »Ich weiß nicht, ob ich dir glauben soll. Auf jeden Fall – du hattest Besuch, während du aus warst.«
    »Besuch? Schade. Ich habe nur einen kleinen Spaziergang gemacht.«
    »Matt Edgeworth und einer seiner Leute.«
    »Edgeworth? Oh, du meinst den Sicherheitsmenschen. Dieser Proletentyp, der sich bis zu einer ansehnlichen Stellung hochgewunden hat.«
    »Unterschätze Matt Edgeworth nicht, mein Junge. Er ist ein fähiger Mann und für sein Alter ehrgeizig wie kaum einer von uns.«
    »Na ja. Was wollte er denn? Eine schriftliche Bescheinigung, das ich Paula Klein nicht den Hof machen werde?«
    »Die Sicherheitsbehörden versuchen die Nihilisten ausfindig zu machen«, entgegnete William Morris. »Dazu gehört die Untersuchung aller Neuankömmlinge in der Stadt. Alle Hotels, alle erst kürzlich bezogenen Wohnungen – und so weiter.«
    »Und Edgeworth kam höchstpersönlich, um mich aufzusuchen! Ein Techniker erledigt seine eigenen Botengänge?«
    »Das hat mich auch gewundert«, gestand William Morris. »Aber Edgeworth meinte, daß er es für besser hielte, wenn das ein höherer Beamter erledigte – wegen deines Vaters.«
    »das schien aber für neulich nicht zuzutreffen, als er diesen Ingenieur herschickte, um mich wegen meines Besuchs in der Flüsterkneipe festzunehmen.«
    »Wozu brauchst du ein Geheimfach in deinem Koffer?« fragte der Ältere, und fügte dann, ohne eine Antwort abzuwarten, hinzu: »Techniker Edgeworth bat um die Erlaubnis, deine Sachen zu durchsuchen. Reine Routine, sagte er.«
    »Geheimfach? Ach ja, in der Krokodilledertasche. Das habe ich mir vor ein paar Jahren machen lassen, als ich nach Australien reiste. Dachte mir, ich würde was finden, was ich durch den Zoll schmuggeln könnte. Romantischer Quatsch, was? Habe es nie benötigt. Was sagte Edgeworth denn dazu?«
    »Nichts. Es war ja auch nichts darin.«
    »Wie kommen sie denn mit den Mördern voran? Wie nennen sie sich doch gleich?«
    »Nihilisten. Die haben einen ganz schönen Wirbel ausgelöst. Anfangs, glaube ich, wollte die Regierung die Sache geheim, halten. Aber die Gerüchte haben sich wie ein Lauffeuer durch die Flüsterkneipen fortgepflanzt, und dann fingen auch die Rundfunkkommentatoren noch davon an, was ja scharf an der Grenze des Erlaubten vorbeigeht. Muß so manchen alten Weibern einen Schrecken eingejagt haben!«
    »Das glaube ich gern. Diese Klatschbasen im Rundfunk sind wirklich unmöglich. Ich wundere mich, daß der FK Sicherheit solche Sendungen überhaupt zuläßt. Da fällt mir gerade ein, daß du neulich erwähntest, Nadine Sims wäre ... Wie sagtest du doch?«
    William Morris wand sich verlegen. »Sie ist eine Opportunistin, mein Junge. Ich hatte einmal Gelegenheit, ihre Akten einzusehen. Sie stammt aus einer Familie von Junior-Aktivisten, aber trotz dem ist es ihr gelungen, sich bis in die Techno-Klasse hochzuarbeiten. Wahrscheinlich wird sie als Frau oder Geliebte irgendeines Technikers oder sogar eines Obersten Technikers enden.«
    »Aber ... warum? Warum macht sich jemand all die Mühe?«
    »Da fragst du mich zuviel. Aus Prestigegründen, nehme ich an. Der Wunsch, ganz oben zu schwimmen. Vielleicht um solche Örtlichkeiten wie den Club betreten und mit den wichtigsten Leuten der Technokratie an einem Tisch sitzen zu dürfen.«
    Rex Morris hatte sein Glas ausgetrunken und streckte sich jetzt lang auf der Couch aus. »Eine Menge Leute in dieser Stadt scheinen viel Mühe auf diese Art von Dingen zu

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