Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
hob ihre schönen Schultern. »Vielleicht ist an Science Fiction mehr dran, als du denkst. Aber jetzt haben wir genug gespielt. Komm her, schwarzhaariges Baby, spielen wir lieber –«
    »Wart mal eine Minute«, unterbrach Burton scharf. Sie zog einen Schmollmund. Er dagegen schaute sie ernst an – ihm war ein Gedanke gekommen.
    »Also, du hast einen Ehemann auf deinem Planeten«, sagte er, »der ungeheure Mächte besitzt, und du hast Angst, daß er verrückt wird und dich zu ermorden versucht. Aber statt dessen tut er etwas ganz Seltsames, was gar nicht zu ihm paßt: er gibt dir Geld für die Ferien und –«
    »Ja, ja!« stieß sie erregt hervor. »Er ist ein fürchterlicher, überspannter Supermann, und ständig behält er diesen zwar erlaubten, aber ungewöhnlichen Schutz bei; wenn wir allein sind, sieht er mich mit einer so versteckten Bosheit an, daß ich Tag und Nacht vor Angst fast vergehe und wünschte, ich hätte etwas gegen ihn in der Hand, so daß ich zum öffentlichen Sicherheitsbüro gehen und veranlassen kann, daß er als Verrückter eingesperrt wird. Aber es geht nicht, ich bringe es nicht fertig, denn er gibt sich nie eine Blöße; allmählich fürchte ich, selbst verrückt zu werden – ich, mit meinem überaus trainierten und mehrfach abgeschirmten Gehirn –, ich muß einfach fort von ihm, auf Ferienplaneten, und jemanden anderen lieben, um ihn vergessen zu können. Komm, Baby, laß uns –«
    »Einen Moment noch!« befahl Burton. »Du sagtest, auf eurem Planeten gibt es Versicherungen. Bist du selbst hoch versichert?«
    »Sehr hoch sogar. Perfekte Gesundheit und eine voraussichtliche Lebensdauer von fünfzigtausend Jahren – das hält die Prämien niedrig.«
    »Und dein Mann ist der Nutznießer?«
    »Ja, so ist es. Aber jetzt hör endlich auf damit, Burton, laß uns lieber –«
    »Nein!« erwiderte Burton und stieß sie von sich. »Sonya, welchen Beruf hat dein Mann? Was arbeitet er?«
    Sonya zuckte die Achseln. »Er ist Leiter einer Bombenfabrik«, antwortete sie gleichgültig. »Auch ich arbeite dort. Ich habe dir doch erzählt, daß es bei uns Kriege gab – zwischen der Union, zu der unser Planet gehört, und einem anderen Sternensystem. Ihr habt gerade begonnen, die Atombomben zu entdecken – die Spalt- und die Fusionsbomben. Aber das sind grobe, übermäßig große Spielzeugwaffen. Von den Bomben, die in der Fabrik meines Mannes hergestellt werden, kann jede einzelne einen ganzen Planeten zerstören. Ihre Wirksubstanz setzt sich in der Materie des Planeten fest und durchdringt sie augenblicklich, so daß sie sich auflöst. Trotzdem sind diese Bomben so winzig, daß man sie in einer Hand halten kann. Dieses Feuerzeug hier ist übrigens ein genaues Modell einer solchen Bombe. Es wurde, zusammen mit anderen, als Geschenk für hohe Beamte am Cosmostag hergestellt. Mein Mann hat mir seins mit in die Ferien gegeben. Ach, Burton, reich mir doch bitte eine von deinen scheußlichen Zigaretten, ja? Wenn du mir die anderen aufregenden Dinge verwehrst, muß ich mich eben damit behelfen!«
    Automatisch zog Burton eine Zigarette aus der Packung. »Sag mir nur noch das eine, Sonya«, drängte er, »du behauptest, du hättest ein vollkommenes Gedächtnis: wie oft hast du dieses Feuerzeug aufspringen lassen, seitdem dein Mann es dir geschenkt hat?«
    »Einunddreißigmal«, antwortete sie prompt. »Einschließlich dem einen Mal, als du es benutzt hast.«
    Sie ließ es aufschnappen und hielt die winzige blaue Flamme an die Zigarette; genußvoll zog sie den Rauch ein, dann ließ sie es wieder zuschnappen. »Jetzt sind es zweiunddreißig.« Sie hielt ihm den schwarzen, birnenförmigen Gegenstand entgegen, den Daumen an dem stahlblauen Drücker. »Möchtest du Feuer?«
    »Nein!« schrie Burton. »Sonya, wenn dir dein eigenes Leben etwas wert ist – und das Leben von drei Milliarden primitiver Erdbewohner dazu –, dann benutze dieses Feuerzeug nicht noch einmal! Leg es weg!«
    »Schon gut, schon gut, Baby«, sagte sie mit einem nervösen Lächeln und ließ den schwarzen Gegenstand auf das weiße Bettlaken fallen. »Warum ist mein Baby so aufgeregt?«
    »Sonya!« antwortete Burton eindringlich, »vielleicht bin ich verrückt, oder vielleicht spielst du mit mir auch nur irgendein unsinniges Spiel und hypnotisierst mich – aber ...«
    Sonyas Lächeln verflog. »Was hast du denn, Baby?«
    »Wenn du tatsächlich von einem anderen Planeten kommst, Sonya, auf dem es kaum Wahnsinnige gibt, Mörder oder ähnliche,

Weitere Kostenlose Bücher