Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
sich ihm mit einem Lächeln zu und sagte mit ihrer heiseren, noch immer leicht summenden Stimme: »Tut mir leid, Baby, aber das ist ganz unmöglich, besonders das letzte.«
    »Hast du meine Gedanken gelesen?« fragte Burton. »Warum können wir keine Kinder haben?«
    Sonyas Lächeln vertiefte sich. »Ich glaube, ich riskiere es und erzähl dir, warum«, antwortete sie. Sie ging zu ihm, setzte sich auf den Bettrand und küßte ihn auf die Stirn.
    »Sehr angenehm«, murmelte Burton faul. »Hatte es etwas Besonderes zu bedeuten?«
    Sie nickte ernsthaft. »Es wird dich alles, was ich dir jetzt erzähle, vergessen lassen.«
    »Wie willst du das denn machen?« fragte er.
    »Nach einer Weile werde ich dich noch einmal auf die Stirn küssen, und dann wirst du alles, was ich dir zwischen diesen beiden Küssen erzählt habe, wieder vergessen. Oder vielleicht – wenn du ganz lieb bist – küsse ich dich auf die Nase, und dann kannst du dich erinnern – bist aber nicht fähig, es weiterzuerzählen.«
    »Wenn du es sagst.« Burton lächelte. »Aber was wolltest du mir denn erzählen?«
    »Oh – eigentlich nur, daß ich von einem anderen Planeten in einem entfernten Sternensystem komme. Ich gehöre zu einer völlig anderen Art. Wir können genausowenig ein Kind haben wie ein Pudel und eine Angorakatze oder eine Giraffe und ein Rhinozeros. Wir können noch nicht einmal, wie eine Stute und ein Esel, einen netten kleinen Maulesel mit glänzendem Fell und blauen Ecken an den Ohren bekommen.«
    Burton grinste. Er mußte gerade an Grund vier denken: Eine wirklich erwachsene Geliebte spielt ein höchst entzückendes, kindisches und unsinniges Spiel.
    »Weiter«, forderte er sie auf.
    »Nun – rein äußerlich wirke ich genauso wie jede Frau von der Erde, aber das ist alles künstlich. Ich habe zwei Arme, zwei Beine und dies und jenes ...«
    »Wofür ich außerordentlich dankbar bin«, bemerkte Burton.
    »Ja, aber innen sehe ich ganz anders aus, als du dir vorstellen kannst. Auch mein Gehirn ist anders als deines. Ich kann schneller und besser rechnen als irgendeine eurer Rechenmaschinen –«
    »Was ist denn zwei und zwei?« wollte Burton wissen.
    »Zweiundzwanzig«, antwortete sie, »und im Binärsystem einhundert, elf im Trinärsystem und so weiter. Ich habe ein perfektes Gedächtnis – jede Kleinigkeit, die ich einmal erlebt habe, merke ich mir, jedes Wort eines jeden Buches, das ich einmal durchgeblättert habe. Ich kann ungeschützte Gedanken lesen – genaugenommen alle bis zu einem dreifachen Schutz –, und Farben sehe ich als Akkorde. Ich kann meine Körpertemperatur regulieren, so daß ich niemals wirklich Kleidung benötige, solange es nicht kälter als null Grad wird. Wenn ich mich konzentriere, kann ich auf Wasser gehen, und ich kann sogar fliegen, obgleich ich das hier nicht tue, weil es mich verdächtig machen würde.«
    »Besonders in deinem jetzigen Aufzug«, stimmte Burton zu, »obgleich es ein toller Anblick sein muß. Warum bist du, nebenbei gefragt, eigentlich hier, anstatt schön brav auf deinem eigenen Planeten zu bleiben?«
    »Ich mache Ferien«, erklärte sie lächelnd. »Denn wir benutzen euren ziemlich primitiven Planeten, um hier unsere Ferien zu verbringen – so wie ihr nach Afrika oder in die kanadischen Wälder geht. Während einer einzigen Nacht lehrt uns eine kleine Maschine mehrere eurer Sprachen und pflanzt die notwendigen Informationen über eure Welt in unser Gehirn. Mein Mann überraschte mich als er mir das Geld für diese Ferien schenkte – übrigens zusammen mit dem Feuerzeug. Normalerweise ist er ziemlich geizig. Aber vielleicht hatte er selbst etwas vor – eine Affäre mit seiner Nuklearchemikerin, schätze ich – und wollte mich nur loswerden. Aber genau könnte ich das nicht sagen, denn er hält seine Gedanken immer vierfach abgeschirmt, sogar vor mir.«
    »Also gibt es auf eurem Planeten auch Ehemänner?« fragte Burton neckend.
    »Ja, natürlich! Sehr eifersüchtige und besitzergreifende sogar! Also, sieh dich nur vor, Baby! Ja – obgleich mein Planet viel weiter entwickelt ist als eurer, haben wir noch immer regelrechte Ehen und ein äußerst mieses System von Monogamie – das scheint überall und ewig zu währen; und dann kennen wir natürlich auch noch den Tod, Steuern, Lebensversicherungen und all diesen Kram!«
    Plötzlich hielt sie inne. »Ich will nicht mehr darüber reden«, sagte sie. »Auch nicht über meinen Mann. Sprechen wir lieber von dir! Wollen wir Wahrheit

Weitere Kostenlose Bücher