Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto
sich mitunter auf ihm niederließen. Er wollte sein Pensum auf alle Fälle vor den anderen beenden, und wenn er tot umfiele. Aber als er dann fertig war und sich seiner Wunde widmen konnte, schmerzte sie weniger als vorher. Er knüpfte ein rotes Tuch an seinen Bohrer und schwenkte ihn hoch über seinem Kopf, bis das Flugzeug kam, um ihn aufzunehmen. Sidis steuerte es.
»Du bist als erster fertig«, sagte er. »Ich verstehe nicht, wie du es überstehen konntest. Komm und leg dich hin.«
»Ich übernehme die Steuerung«, antwortete Craig. »Ich fühle mich ausgezeichnet.«
»Ich schätze, du willst dir selbst etwas beweisen«, sagte Sidis lächelnd. »Aber meinetwegen.«
Er überließ Craig die Steuerung und ging nach hinten. Das Steuern des Flugzeuges war eine der niederen Arbeiten, die Craig gern tat. Er liebte es, allein im Kontrollraum zu sitzen, am Pult vor den großen Fenstern. Er stieg über dreihundert Meter hoch und blickte über den Schutzwall, der sich weit nach beiden Seiten hin erstreckte, so daß sein Ende nicht abzusehen war. Das eingepferchte Feld der Thanasis schimmerte bei Tageslicht dunkelgrün. Der Phytowald außerhalb der Ringmauer glitzerte silbrig. Darüber spiegelte sich eine Vielfalt von Farben. Es sah wunderschön aus. Weit im Norden bewegte sich hoch in den Lüften eine Wolke wandernder Phytos.
»Sie übertragen die Substanz zum Formen oder Reparieren eines Schutzwalls«, hörte er Sidis hinten in der Kabine zu Wilde sagen. »Was kann man dagegen tun?«
»Schnell arbeiten.«
»Sie werden schon festgestellt haben, daß die organische Substanz unten weniger dicht ist. Wenn man das Giftwasser aus dem Wall herausläßt, so wirkt das wie ein Schock, und die Thanasis folgt schnell nach. Aber stets bildet sich ein neuer Ringwall.«
»Das nächste Mal breche ich den Wall fünfzig Meilen weit auf«, sagte Wilde.
Craig glitt nach unten, um Jordan aufzunehmen. Er war ein untersetzter Mann mit sandfarbenem Haar, nicht viel älter als Craig. Grinsend kam er an Bord.
»Hast uns schon wieder geschlagen, was, Craig?« meinte er. »Du hast wirklich Mumm, mein Junge!«
»Ich habe ja auch schon größere Erfahrung als ihr!«
Diese Erfahrung befriedigte ihn. Es war das erstemal, daß Jordan ihn beim Namen genannt hatte, anstatt »Blanky«, wie die anderen sonst. Er zog das Flugzeug wieder hoch, Jordan ließ sich auf dem zweiten Sitz des Steuerraums nieder.
»Wie geht's deinem Fuß?« fragte er.
»Ganz gut. Vielleicht kriege ich den Schuh schon wieder drüber, wenn ich ihn offenlasse«, antwortete Craig.
»Das würde ich nicht versuchen. Ich werde heute abend die Lagerarbeit übernehmen, damit du dich schonen kannst, Craig.«
»Da drüben gibt Whelan uns Zeichen«, sagte Craig.
Er fühlte, wie er vor Freude rot wurde, als er niederglitt, um Whelan aufzunehmen. Jordan ging nach hinten. Nachdem Rice und Cobb aufgelesen waren, zog Craig das Flugzeug zwei Meilen hoch, und Wilde löste den Sprengstoff aus. Zwanzig Kilometer weit zerfiel das Gewebe der Ringmauer in Flammen und Staub. In vielfarbenen Wolken erhoben sich erschreckt Phytos in den Himmel. Darunter verdunkelte sich die silbrige Ebene mit einem Tuch giftigen Wassers.
»Ha! Mach es fertig, Thanasis!« schrie Wilde. »Das ist ein toller Anblick da unten!« Er seufzte. »Also, Leute, das wär's für heute. Wo ist ein guter Lagerplatz, Sidis?«
»Wir sind nur eine Stunde von Burton Island entfernt«, antwortete Sidis. »Ich bin jeden Abend dorthin zurückgekehrt, wenn wir in diesem Gebiet gearbeitet haben.«
»Deshalb hast du wahrscheinlich nur wenig andere Orte kennengelernt«, sagte Wilde. »Aber ich möchte mir diese Insel mal ansehen. Die Jäger haben damit große Pläne.«
Er rief Craig ein paar Befehle zu, und dieser stieg noch höher empor und steuerte mit voller Kraft nach Südosten. Über dem Horizont lag eine purpurfarbene See. Und bald konnte man auch darin eine Insel erkennen. Es war ein guter Tag gewesen, dachte Craig. Jordan schien mit ihm Freundschaft schließen zu wollen. Und jetzt endlich würde er nach langer Zeit auch Midori Blake wiedersehen.
Er landete das Flugzeug auf dem schlackigen Boden nahe dem wohlbekannten Gebäude aus grauen Steinen an der Ostseite. Die Männer stiegen aus, und George und Helen Toyama kamen lächelnd in ihren Laborkitteln heraus, um sie zu begrüßen. Craigs linker Schuh saß fest und drückte ihn, aber er konnte ihn jetzt wenigstens schon wieder überziehen. Helen teilte Craig mit, daß
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