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Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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für Ihre Mitarbeit.«
    Lembeck schluckte mehrmals. »Sie können mich doch nicht an einem Mittwoch rauswerfen«, sagte er.
    »Im letzten Monat kam darüber ein Memorandum heraus«, sagte Smollet. »Hat man Ihnen gekündigt?«
    Lembeck hielt die rosa Karte hoch. »Ich muß meine ganzen Karten abliefern und mich bei der Beschäftigungsstelle melden.« Er hatte sieben Jahre lang für das Außenbüro für Schlagworte gearbeitet, schon ehe er geheiratet hatte.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Smollet. »Man wird Sie schnellstens wieder in den Arbeitsprozeß einreihen. Und schließlich verhungert heutzutage niemand mehr.«
    Das war ein nettes Schlagwort. »Vielen Dank, daß Sie mich daran erinnert haben«, sagte Lembeck. »Sie haben natürlich völlig recht.«
    »Schön. Nachdem das geregelt ist, wollen wir uns wieder an die Arbeit machen«, sagte Smollet. »Es wird verteufelt schwierig sein, einen neuen Mann einzuarbeiten, ohne das Arbeitstempo von Kabine siebenundneunzig zu verlangsamen.«
    Die beiden anderen Männer in der Kabine blickten auf und nickten Lembeck mitfühlend zu. Dann machten sich alle wieder an die Arbeit, Slogans zu prägen.
     
    Die Entlassungsstelle arbeitete vollautomatisch, so daß die Prozedur nicht so peinlich war, wie sie es hätte sein können. Das letztemal, als Lembeck hier gewesen war, vor sieben Jahren, hatten sie hier Androiden gehabt. Jetzt gab es nur noch Maschinen. Außer dem Robotportier, der, nach alter Tradition, wie ein echter Neger aussah.
    Während Lembeck im Vorraum zur Kartenabgabe wartete, ließ er sich ein wenig gehen. Er streckte die Beine weit von sich und ballte die Fäuste. Edith war tapfer gewesen. Die Kraftzentrale hatte sofort den Strom gesperrt, aber Edith hatte ein paar Kerzen aufgetrieben, und so hatten sie es sich doch ziemlich gemütlich gemacht, ja, es war fast romantisch gewesen. Der automatische Küchendienst funktionierte seit Mitternacht nicht mehr, es kam nur noch Abfall heraus. Edith war sicher, daß das Einstellungsbüro ihm diesmal etwas wirklich Gutes geben würde.
    Sie hielten im Kerzenlicht einander an den Händen und redeten sich ein, daß jemand Lembecks Entlassung veranlaßt hatte, damit er auf diese Weise zu einem besseren Job käme. Das erschien durchaus möglich.
    Edith war keiner Beschäftigung mehr nachgegangen, seit der Androidenarzt in ihrem Büro vor vier Jahren entschieden hatte, daß sie schwanger wäre. Ihr Hausarzt war anderer Meinung gewesen, aber in der Zwischenzeit war ihre Arbeitskarte bereits ungültig, und die Warteliste für verheiratete Frauen in Ediths Alter und in ihrer Ranggruppe war so lange gesperrt, bis die gegenwärtigen Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt eine Veränderung erfuhren. Das war aber nicht weiter schlimm. Lembeck hatte mit der Einstellungsbehörde noch nie Schwierigkeiten gehabt.
     
    In den Büros der Entlassungsbehörde verliefen die Dinge etwas verwirrend. Die große Maschine für vorläufige Lebensmittelkarten gab einen seltsam klirrenden Laut von sich. Endlich sagte sie: »Lembeck, Lembeck, Arlen, Arlen.«
    »Ja, bitte?« meldete sich Lembeck und blickte die Maschine an. Sie war drei Meter hoch und genauso breit, und während er sie betrachtete, löste sich die kleine Messingplatte mit dem Namen des Herstellers und fiel zu Boden.
    »Lembeck, Lembeck, Lembeck, Arlen, Arlen, Arlen«, sagte die Lebensmittelkarten-Maschine.
    »Ja. Hier bin ich. Man sagte mir, ich sollte erst hierherkommen, bevor ich zum Einstellungsbüro gehe. Ich soll hier eine vorläufige Lebensmittelkarte bekommen, bis ich alle Formalitäten bei meiner neuen Arbeitsstelle erledigt habe. Und dann soll ich hier auch alle meine anderen Karten bekommen und meinen Parkschein.«
    »Lemlen Arbeck Becklem Lenlem Beckbeck Lenlen Ararar«, machte die Maschine.
    »Arlen Lembeck«, korrigierte Lembeck.
    An einigen anderen Stellen lösten sich noch weitere Schrauben von der Maschine. »Folgen Sie der roten Linie, und die Abwicklung Ihrer Angelegenheiten wird sofort erfolgen.«
    Am Boden erschien eine zuckende rote Linie ungefähr fünfzehn Zentimeter breit, und schlängelte sich auf die Tür an der gegenüberliegenden Wand zu. Lembeck folgte ihr, fand sich aber, nachdem er durch die Tür gegangen war, auf dem Sunset Boulevard wieder.
    »Es wird schon in Ordnung sein«, beruhigte er sich. Er legte den Zeitmesser ans Ohr, der ihm mitteilte, daß es bis zu seiner Verabredung bei der Beschäftigungsbehörde nur noch sechzehn Minuten waren. Die Büros

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