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Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Idee. Wenn sie sich nicht bewährt, werde ich vielleicht nicht mehr befördert. Und wenn Sie es nun nicht einmal mögen, dann könnte alles ein böses Durcheinander geben, denn der Bericht Ihres Lebens ist ziemlich positiv. Wenn Sie einer der Bösen wären, dann würde es nichts ausmachen, ob Sie es mögen oder nicht – es wäre eine Art Strafe, verstehen Sie?«
    Er ließ sich neben Spender auf dem Bordstein nieder, sprang dann aber plötzlich wieder auf. »Angenommen, wir rücken Sie noch weiter zurück in die Vergangenheit? Sagen wir, zum Beispiel, Sie sterben jetzt und wachen in dem Augenblick auf, in dem Sie geboren werden. Dann ...« Er ließ sich wieder neben Spender auf dem Stein nieder. »Nein – dann wäre es nur eine Angelegenheit von wenigen Jahren, bevor Ihnen alles wieder einfallen würde.«
    »Es gibt keinen Ausweg, was?« Der kleine Mann mit dem grünen Hut tat Spender allmählich leid.
    »Wenn wir Sie doch nur dazu bringen könnten, diesen Zyklus zu mögen«, sagte der kleine Mann. »Auch wenn Sie wüßten, daß Sie bald sterben würden, und den genauen Zeitpunkt voraussehen könnten ...«
    Sein Gesicht verzog sich vor Konzentration.
    Den Zyklus mögen, dachte Spender. Wie könnte das möglich sein? Und dann wußte er plötzlich, wie.
    Der kleine Mann strahlte, als er Spenders Vorschlag angehört hatte. »Aber natürlich. Ich bin sicher, das kann arrangiert werten«, sagte er. »Und das würde Sie glücklich machen?«
    Spender deutete auf den Lastwagen und lachte. Um Punkt zehn kreischte eine Frau auf. Bremsen quietschten.
     
    Er wachte langsam auf. Das Licht war schwach. Sein Körper befand sich in einer sitzenden Stellung. Gut. Er bewegte die Zehen und stellte fest, daß er Schuhe anhatte. Gut, sehr gut. Er öffnete die Augen weit.
    »Ich hatte schon gerade gefürchtet, die Martinis hätten meinen kleinen Freund außer Gefecht gesetzt«, sagte Laura. Laura in Blau. Weiche, warme Laura.
    Sie beugte sich über Spender und küßte ihn auf die Stirn. »Vielleicht stellen wir dein Glas besser beiseite. Morgen gibt es eine Menge Arbeit zu erledigen, nicht wahr?«
    Spender bückte sich, um seine Schuhbänder aufzuziehen. Er redete ihr zu, sich wegen des nächsten Morgens keine Gedanken zu machen. Er hatte seinen Zyklus, den er mochte ...
     

Irrtum der Maschinen
     
Ron Goulart
     
     
    Der dichte Regen verwischte die Glaswände der Kabine, und Arlen Lembeck konnte keine der Anschlagtafeln sehen, die in diesem Sektor von Los Angeles aufgestellt waren. Vielleicht lag es aber auch an seinen Augen. Seine Lebensmittelration war um hundert Kalorien gekürzt worden, nachdem er am letzten Dienstag das Lochen seiner Karten versäumt hatte, und er hatte das Gefühl, daß diese Maßnahme sein Sehvermögen beeinträchtigte. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, bis die Kopflehne nur noch wenige Zentimeter von der des Kabinenchefs entfernt war, und ergriff die Kopfhörer, die ihn mit dem Zentralsekretariat verbanden.
    Für Kabine 97 des Büros für Schlagworte in Los Angeles betrug das Plansoll in dieser Woche 25 Slogans. Das Plansoll zu überschreiten, konnte zehn zusätzliche Kalorien am Tag sowie eine Mitgliedskarte für eines der neuen Venus-Importwarenhäuser bedeuten. Lembeck wußte nicht viel über Venus-Importe, aber Edith war noch immer wegen der Kalorienkürzung verärgert, und ein Bonus würde sie vielleicht wieder etwas versöhnlicher stimmen.
    Obgleich er mit seinen 34 Jahren immer noch der Klasse B 14 angehörte, war Lembeck ein guter Schlagworttexter. Im Bericht der Kabinen 90 bis 100 war er innerhalb des letzten Monats zweimal erwähnt worden.
    »Sie stören mich«, sagte Burns Smollet, der Kabinenchef.
    »Verzeihung«, antwortete Lembeck. Sein Stuhl war aus Versehen gegen den des Chefs gestoßen.
    Smollet war erst vor einer Woche 31 geworden. Er gehörte der Klasse B 10 an, und zwar schon seit sechs Monaten. Natürlich hatte man ihm seine Zeit beim Propagandakorps angerechnet. Edith war empört, daß Smollet bei seinem Alter bereits eine solch hohe Position einnahm. Im übrigen aber war Smollet ein recht guter Texter.
    Aus dem Schlitz fiel eine kleine rosa Karte und blieb, mit der Oberseite nach unten, dicht neben Lembecks linker Hand liegen. Lembeck drehte die Lochkarte um. »Melden Sie sich morgen (den 25.) um acht Uhr fünfundvierzig zur Erledigung der Entlassungsformalitäten« , stand darauf. »Flügel sechs der Entlassungsstelle, Hollywood-Vine, Los Angeles, Sektor 28. Wir danken Ihnen

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