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Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 08 - Irrtum der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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ertragen.«
    Lembeck benutzte die Seitentür.
    Die Therapie-Abteilung war wegen Umbaus geschlossen, und bei der Information im Wohlfahrtsamt riet man Lembeck, es im Motorklub von Südkalifornien zu versuchen.
    »Im Motorklub?«
    »Hick, hick«, machte die Informationsmaschine. »Entschuldigen Sie, Mr. Lembeck, ich korrigiere. Mit Ihrem Problem gehen Sie besser zur Abraham-Lincoln-Küche in Sektor vierundfünfzig, in der Central Street. Dort wird man Ihnen Lebensmittel geben, und auch ein paar tröstende Worte, damit Sie wieder auf die Beine kommen.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen. Sie haben eine Menge Straßenkarten.«
     
    Alle Androiden in der Abraham-Lincoln-Küche trugen Bärte. Der Tafel im Warteraum nach gab es heute Kalbfleischoblaten.
    »Willkommen, mein Sohn«, sagte ein bärtiger Android. »Im Namen von Abraham Lincoln, Theodore Roosevelt, Warren Gamaliel Harding, Barry Goldwater und siebzehn weiteren großen Amerikanern heiße ich Sie willkommen.« Er reichte Lembeck eine Lochkarte aus blauem Papier und einen Bleistift, der mit einer Kette an seinem Handgelenk befestigt war. »Unterzeichnen Sie dies, und Sie erhalten ein Paket mit Lebensmitteln. Dies ist eine wohltätige Stiftung von Bürgern, die genügend Stolz, Energie und Fleiß besaßen, um den Rang A zu erreichen. Aber sie haben auch Mitleid mit jenen, die faul und träge sind und die einfach nicht selbst für ihr Brot arbeiten wollen oder, wie es heute der Fall ist, für Kalbfleischoblaten.«
    Lembeck las, was auf dem Zettel stand. »Ich soll an Eides Statt erklären, daß ich bisher niemals Lebensmittel von der Abraham-Lincoln-Küche erhalten habe und daß ich nie wieder hierher zurückkommen werde?«
    »Das ist unsere Art, Sie zu lehren, daß man etwas wagen, etwas riskieren muß, um sich über sich selbst hinaus zu erheben«, sagte der Android. »Unterzeichnen Sie dort, wo das Kreuz ist.«
    Lembeck hatte seit gestern abend nichts mehr gegessen. Er unterzeichnete.
     
    Zwei Tage später mußte sich Lembeck von seiner Frau scheiden lassen. Er und Edith liebten einander noch immer. In der Tat hatte das Abendessen bei Kerzenlicht sie einander wieder nähergebracht. Aber die Wohnungsbehörde hatte sie aus ihrem Zwei-Zimmer-Appartement im 26. Stock des Zanuck-Sahara-Gebäudes ausgewiesen, und bevor Edith zu ihrer Mutter ziehen konnte, mußte sie sich von Lembeck scheiden lassen. Es schien im Augenblick die einzige Möglichkeit für Edith, Nahrung zu erhalten, wenn sie zu ihrer Mutter zog. Die Abraham-Lincoln-Küche mußte Lembecks Namen überall bekanntgegeben haben. Als er zu einer Erwerbslosenstelle ging, streuten ihm zwei Maschinen etwas in die Augen und stießen ihn hinaus. Das Büro für Entlassungen nannte ihm einen Termin im nächsten Monat, um noch einmal seine Anfrage für eine vorübergehende Lebensmittelkarte zu erwägen. Das einzige, was ohne Schwierigkeiten und völlig glatt abgelaufen war, war die Scheidung gewesen.
    Danach konnte Edith ihm einmal am Tag etwas zu essen zustecken. Ihre Mutter lebte zwar von einer niedrigen Pensionsversorgungskarte, und obgleich Edith eine Lebensmittelkarte für Abhängige erhielt, bestand keine große Chance, viel aus der automatischen Küche bei Ediths Mutter herauszuholen.
    Von einem unbeschäftigten Fernsehautor, mit dem er eine Kabine in einem Asyl für eine Nacht geteilt hatte, bevor man sie hinauswarf, erfuhr Lembeck, daß ihm vielleicht das Zentrum zur Adoption Unfähiger helfen könnte.
    »Sie glauben, daß ich von ihnen einen Job erhalten könnte?«
    »Nein«, antwortete der ehemalige Fernsehautor und führte Lembeck durch eine schmale Gasse, in der ein Androidenpolizist mit einer defekten Röhre Dienst tat, die ihn nachtblind machte. »Hier. Hier können wir heute nacht schlafen.«
    »Bis jetzt habe ich noch in meinem Wagen schlafen können«, sagte Lembeck, »aber die Kreditbehörden haben ihn mir vor ein paar Tagen weggenommen, weil ich nicht zahlen konnte.«
    »Sie sind ein idealer Fall für das Zentrum zur Adoption Unfähiger.«
    »Aber einen Job bekomme ich nicht?«
    »Nein. Kinderlose Ehepaare gehen dorthin, um jemanden zu adoptieren. Nicht jeder möchte ein kleines Kind. Es gibt auch solche, die erwachsene Adoptivkinder vorziehen. Als es mir gutging, adoptierte ich sechs fünfzig Jahre alte Männer, nur um ihnen meine neuen Ideen vorzutragen. In jenen Tagen bewohnte ich eine Sechs-Zimmer-Wohnung im Benedikt-Canyon Sektor.«
    »Und Sie glauben wirklich, daß jemand einen vierunddreißig

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