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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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sind«, protestierte er.
    »Aber ... glaube mir doch! In diesen Breiten sind die Sonnenstrahlen sehr stark. Vielleicht verstehst du mich nicht. Tomah, willst du es ihm nicht erklären? Er wird dich besser verstehen.«
    Der Tomah sagte:
    »Der Vorfall hat nichts mit mir oder mit dir zu tun. Wenn der Lugh krank wird, so beweist das nur seine Lebensuntüchtigkeit. Aber auch wenn er nur ein Lugh ist, so hat er doch das Recht, selbst über sich und sein Leben zu entscheiden.«
    »Es ist doch nur ein Mißverständnis. Er versteht nicht ...«
    »... wenn er nicht versteht, ist es seine Schuld. Er ist einfach nicht lebensfähig. Wir Tomah haben nichts mit den Lugh gemeinsam, aber wir gestehen ihnen das Recht zu, dann zu sterben, wenn sie es wünschen. Es wäre unmoralisch, diesen Wunsch nicht zu respektieren.«
    »Aber du wirst doch nicht wollen, daß er ...?«
    Chuck verstummte. Er sah ein, wie sinnlos alles war.
    »Gehen wir«, sagte Binichi und glitt weiter.
    Der Tomah und Chuck folgten ihm.
    Nach einigen Kilometern wuchsen immer mehr Bäume, bis sie durch einen lichten Wald schritten. Chuck hatte den Blick auf den Boden gerichtet, als suche er nach Spuren. Er fühlte sich schwindlig und unwohl. Sein Kopf brummte. Aber dann wurde das Brummen von einem anderen Geräusch übertönt. Es kam von hinten.
    Als er es erkannte, blieb er abrupt stehen und sah sich um.
    Das heisere Bellen war nicht weit entfernt, und Binichi war nicht in Sicht.
    »Binichi!« rief Chuck entsetzt. Keine Antwort, nur das Bellen.
    Chuck rannte zurück, ohne sich um den Tomah zu kümmern. Nach wenigen Schritten kam er wieder zu der Lichtung, und da sah er den Lugh. Er saß in der Mitte der Lichtung und verteidigte sich gegen ein Rudel der kaninchengroßen Tiere, die ihn pausenlos angriffen und mit ihren scharfen Krallen nach ihm schlugen. Im Wasser wäre Binichi leicht mit seinen Widersachern fertig geworden, aber nicht hier auf dem Land. Wohin immer er sich auch drehte, die Angreifer waren stets in seinem Rücken.
    Der Lugh rief nicht um Hilfe. Zwar sah er Chuck am Rand der Lichtung stehen, aber mit keiner Bewegung verriet er, daß er Unterstützung von ihm erwartete.
    Chuck suchte nach einem Stock, der ihm als Waffe dienen konnte, aber er fand nichts. Nebenan in den Büschen war ein Rascheln. Der Tomah erschien und blieb stehen. Mit ausdruckslosem Gesicht betrachtete er die Kampfszene.
    »Los«, rief Chuck ihm zu. »Worauf wartest du noch?«
    »Warten?« gab der Tomah zurück. »Ich verstehe nicht.«
    »Sie werden ihn töten!«
    »Willst du damit zum Ausdruck bringen, daß wir eingreifen sollten? Ihr seid eine merkwürdige Rasse. Immer kümmert ihr euch um Angelegenheiten, die euch nichts angehen.«
    »Ist es vielleicht eure Angewohnheit, bei solchen Vorkommnissen einfach dabeizustehen und zuzusehen, wie ein anderer getötet wird?«
    »Natürlich nicht. Einem Tomah helfen wir jederzeit.«
    »Hast du vergessen, daß dieser Lugh dir im Meer das Leben gerettet hat?«
    »Du hast ihn darum gebeten, nicht wahr? Er hätte auch ablehnen können, das wäre sein gutes Recht gewesen. Ich aber bin nicht für deine Handlungen verantwortlich.«
    »Seltsame Argumente hast du«, sagte Chuck ärgerlich. »Binichi ist ein intelligentes Lebewesen. So wie du oder ich. Wir sind alle gleich.«
    »Das sind wir ganz bestimmt nicht«, entgegnete der Gesandte der Tomah. Seine Gestalt reckte sich hoch. »Nicht einmal du und ich sind gleich, wir sind nur zivilisiert. Der Lugh ist nicht einmal das.«
    »Immerhin habe ich ihn auf dem Floß daran erinnert, daß er ein Versprechen einzuhalten hatte. Ich habe ihm erklärt, daß er es brechen würde, wenn er dich nicht rettete, denn du würdest dann nicht mit uns am Verhandlungstisch sitzen können. Du aber scheinst keinen Wert darauf zu legen, das Versprechen zu halten.«
    Der Tomah sah in die Richtung des Lugh, der nun von den kleinen Raubtieren völlig eingekreist war und sich kaum noch wehren konnte.
    »Ich danke dir dafür, daß du mich korrigiertest«, sagte er. »Ich habe nicht gewußt, daß ein Lugh Ehre besitzt.«
    Vom Stand aus wirbelten ihn seine vier Beine im Bruchteil einer Sekunde zum Schauplatz des verzweifelten Kampfes. Chuck konnte die Einzelheiten nicht mehr unterscheiden, so schnell ging es. Als die kaninchengroßen Tiere nach allen Seiten geflüchtet und verschwunden waren, blieben vier Stück verwundet oder tot zurück.
    Ohne sich um Binichi zu kümmern, begann der Tomah zu essen.
    Binichi wiederum beachtete

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