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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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verrückt vor Schmerzen. »Was ist denn mit dir? Willst du mich hier drin liegen lassen?« Die Schmerzen wurden schlimmer. »Kannst du nicht hören? Ich habe gesagt, du sollst mich herausziehen. Mein Bein ist gebrochen. Ich kann nicht mehr darauf stehen.«
    »Du bist verletzt?«
    »Das sagte ich doch schon! Natürlich bin ich verletzt.«
    Lange Minuten sah der Tomah in das Loch hinab, und als er dann endlich etwas sagte, trafen die Worte Chuck wie elektrische Schläge.
    »Es ist bedauerlich«, sagte der Gesandte der Tomah mit ausdrucksloser Stimme, »daß du nicht mehr gesund bist.«
    Dann verschwand sein Gesicht vom Schachtrand.
    Chuck starrte in den Himmel.
    Der Himmel begann sich zu drehen, immer schneller.
    Der Rand des Loches drehte sich mit.
    Dann drehte sich auch Chuck, bis er endlich das Bewußtsein verlor.
     
    Er wachte danach mehrmals auf, aber niemals genug, um etwas von seiner Umgebung wahrnehmen zu können. Doch dann, als er wieder einmal bei Besinnung war, blickte er in das Gesicht von Doc Burgis, der über ihn gebeugt stand und den Puls zählte.
    »Na, wie fühlen Sie sich?« fragte er.
    »Ich weiß nicht ... wo bin ich?«
    »Im Stützpunkt, Chuck. Ihr Bein ist fast wieder heil, und die Lungenentzündung ist auch überwunden. Sie haben Beruhigungsmittel bekommen, darum schliefen Sie so lange Zeit. Noch einige Tage Ruhe, dann können Sie wieder herumlaufen.«
    »Fein ...«
    Chuck schlief sofort wieder ein.
    Drei Tage später fühlte er sich kräftig genug, um mit seinem kleinen Geländeauto eine Ausfahrt zu unternehmen. Er fuhr zu dem Büro von Roy Marlie und fand dort Roy und seinen Onkel vor.
    »Hallo, Onkel Tom«, sagte er, als er das Zimmer betrat. »Hallo, Chef.«
    »Wie geht es dir, mein Sohn?« erkundigte sich Thomas Wagnall und schüttelte ihm die Hand. »Was macht dein Bein?«
    »Doc meint, ich könnte bald wieder laufen.« Er sah die beiden Männer forschend an. »Will mir nicht bald jemand erzählen, was passiert ist?«
    »Die beiden Eingeborenen schleppten dich, als wir sie mit der Kontrolle entdeckten. Wir schickten sofort ...«
    »Sie trugen mich?«
    »Natürlich.« Thomas Wagnall sah seinen Neffen scharf an. »Wußtest du das denn nicht?«
    »Ich hatte das Bewußtsein verloren. Schon vorher.«
    »Nun, jedenfalls holten wir euch ins Lager.« Wagnall stand auf, ging ins Nebenzimmer und kehrte mit einer Flasche Whisky und einem Becher Eis zurück. »Hast du Lust auf den versprochenen Drink?«
    »Nichts dagegen«, sagte Chuck.
    Sein Onkel füllte die Gläser.
    »Prost!«
    Schweigend tranken sie.
    »Also«, sagte Wagnall, nachdem er sein Glas auf den Tisch gestellt hatte. »Von der Konferenz wirst du wohl vom Doc gehört haben, nehme ich an.«
    Chuck sah zu Roy, der Interesse vortäuschte.
    »Ich habe nur gehört, daß eine Zusammenkunft stattfand, mehr nicht.«
    »Ja, genau. Und sie fällen keine Entscheidung, ehe sie nicht Gelegenheit hatten, die Dinge unter sich vorher zu beraten.« Wagnall ließ Chuck nicht aus den Augen. »Ich finde, das ist eine unerwartete Entwicklung. Meinst du nicht auch?«
    »Es wird schon was dabei herauskommen.«
    »Glaubst du wirklich?«
    »Warum nicht?« Chuck nahm einen Schluck Whisky, hielt das Glas gegen das Licht und fügte hinzu: »Ein wirklich guter Tropfen.«
    »Also gut!« Thomas Wagnalls Faust knallte auf die Tischplatte. »Lassen wir das Versteckspiel. Ich treibe mich zwar nicht soviel im Weltraum herum wie ihr, aber in den zwanzig Jahren meiner politischen Laufbahn habe ich etwas bekommen, das man als eine gute Nase bezeichnen kann. Ich rieche, wenn etwas nicht stimmt. Und hier stimmt etwas nicht. Ich weiß nur noch nicht, was es ist, aber ich finde es heraus.«
    Chuck und Roy warfen sich einen Blick zu.
    »Verstehe ich nicht, Wagnall«, sagte Roy.
    »Sie verstehen mich recht gut«, erwiderte Wagnall. Er leerte sein Glas. »Ich will endlich wissen, was los ist. Dies hier ist eine private Unterredung!«
    Roy lächelte und nickte Chuck zu.
    »Erzählen Sie es ihm.«
    Chuck grinste und sah dann seinen Onkel an.
    »Du erinnerst dich vielleicht, was ich dir von den drei Brüdern erzählte, als du mich nach dem Namen des Projektes fragtest.«
    »Der große Bruder – ja, ich weiß.«
    »Nun, ich habe dir vielleicht zu wenig erzählt. Die Zwillinge wohnten Tür an Tür in einer Stadt und stritten sich ständig, bis ihre Frauen es leid waren. Frauen sind klug. Wenn sie es leid waren, luden sie den großen Bruder Charlie ein, der in der nächsten Stadt wohnte.

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