Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
unsere Zukunft von entscheidender Bedeutung sein können. Ihr habt alle Prinzipien ordentlicher Diplomatie mißachtet und eine haarsträubende Schau abgezogen. Und zum Schluß bin ich auch noch in die Sache verwickelt worden – ich, ein Mitglied der Erdregierung. Wenn das später mal herauskommt, wird mir niemand glauben, daß ich nicht von Anfang an eingeweiht war.«
    »Warum sollte es rauskommen?« Chuck hielt seinem Onkel das Glas hin, aber der achtete nicht darauf. »Was also gedenkst du nun zu unternehmen, Onkel Tom?«
    Senator Thomas L. Wagnall starrte Chuck und Roy abwechselnd an. Dann stieß er hervor:
    »Nichts! Natürlich nichts!«
    »Das haben wir uns auch so gedacht«, teilte Chuck ihm mit. »Und nun gib uns mal die Flasche rüber, ja ...?«
     

Der Mann, der Haycock hieß
    (The Man With The Speckled Eyes)
     
     
R. A. Lafferty
     
     
    In jenen Tagen gab es sechs Männer, die alle neuen Erfindungen der Welt kontrollierten.
    Es war nicht so, daß diese sechs Männer in Freundschaft zusammenarbeiteten. Man nannte sie die »Clique«, und ihre Namen waren so unterschiedlich wie ihre Charaktere. Sie hießen: Claridge, Loric, Immermann, Quinn, Umholtz und Easter.
    Jetzt gab es nur noch zwei von den sechs Männern.
    Claridge, Loric, Immermann und Quinn waren verschwunden, und sie hatten es so gründlich gemacht, daß keine Spur von ihnen entdeckt werden konnte.
    Claridges Vertrauter, Gueranger, war bis zum letzten Augenblick mit seinem Chef zusammen gewesen. Er gab das unumwunden zu, aber mehr war auch nicht aus ihm herauszubekommen. Wenigstens nichts Vernünftiges.
    »Die Wahrheit ist«, sagte er, »daß ich die Wahrheit nicht kenne. Ja, ich war dabei, aber ich weiß bis heute nicht, was geschehen ist.«
    »Aber Sie müssen doch wissen, was Sie gesehen haben«, fuhr ihn der Untersuchungsrichter an.
    »Nein, eben nicht. Das ist ja der Haken an der Sache. Ich glaube einfach nicht, was ich gesehen habe, und darum werde ich nicht darüber sprechen. Man wird mich des Mordes an Claridge verdächtigen, aber man kann mir nichts beweisen. Wo ist die Leiche? Wenn sie gefunden ist, egal in welchem Zustand, werde ich ruhiger schlafen. Aber man wird sie nicht finden.«
    Im zweiten Fall schienen die beiden Angestellten Ringer und Mayhall einiges über das Verschwinden ihres Chefs Loric zu wissen. Alle drei waren sie an jenem Abend noch spazierengegangen. Nur zwei waren zurückgekehrt, offensichtlich sehr verwirrt.
    »Ich weiß, was ich gesehen habe, aber ich werde nie darüber sprechen«, sagte Ringer bei der Untersuchung. »Nicht daß ich eigensinnig wäre oder Angst hätte, ausgelacht zu werden, aber ich habe den ganzen Vorfall in die äußerste Ecke meines Gehirns gedrängt – und da soll er bleiben. Ich will ihn vergessen, als wäre er nie geschehen. Nur so kann ich sicher sein, nicht den Verstand zu verlieren.«
    »Loric?« Mayhall hatte eine tiefe, grunzende Stimme. »Ich schätze, der Narr hat sich selbst verschlungen. Er ist einfach nicht mehr da. Ich war dabei, aber aus mir bekommt keiner ein Wort darüber heraus, was wirklich passiert ist. Bin ich verrückt ...?«
    Als Immermann verschwunden war, sagte sein Mann, Herbert:
    »Es fällt mir nicht ein, Ihnen eine Erklärung dafür zu geben. Er ist fort, und er wird auch nicht mehr zurückkommen. Wenn alles nur ein Witz war, dann weiß ich nichts davon und verstehe ihn auch nicht. Vielleicht hatte er auch einen privaten Grund, einfach zu verschwinden. Das meinen Sie doch, nicht wahr? Nun, ich kann Ihnen versichern, daß er bestimmt nicht freiwillig ging. Noch nie in meinem Leben habe ich einen Mann sich so sträuben sehen.«
    Dann war eines Tages auch Quinn nicht mehr da. Sein Assistent Pacheco sagte aus:
    »Natürlich ist mir klar, daß er ein bedeutender Mann gewesen ist. Für mich war er sogar der bedeutendste von allen. Sie wollen von mir eine Antwort haben ...? So oder so? Nun, dann kann ich Ihnen schon jetzt verraten, daß es das sinnlose Gestammel eines Verrückten sein wird, dem man kein Wort glauben kann. Sie können mich wegen Mordes hängen lassen, nehme ich an. Aber zuerst müssen Sie Quinns Leiche haben. Und die haben Sie nicht. Werden Sie auch nie bekommen.«
    Aus den Zeugen war nichts herauszukriegen. Die vier Männer waren verschwunden, alle offensichtlich nach der gleichen Methode. Die Zeugen benahmen sich alle gleich. Das Rätsel wurde dadurch nicht kleiner.
    Die Zeitungen trugen merkwürdige Schlagzeilen in diesen Tagen:
     
    ENTFÜHREN

Weitere Kostenlose Bücher