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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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und gebeugt, sein langes Haar schmutzig und grau. Ein durchlöchertes Tierfell bedeckte seine Blößen. In seinem weit geöffneten Mund konnte Earl die Zahnlücken erkennen.
    Er ließ ihn laufen.
    Der zweite Mann war jünger, aber bereits verwundet. Seine rechte Schulter war mit Blut verschmiert. Er taumelte, stürzte und raffte sich wieder auf. In der linken Hand hielt er den Speer mit einer Steinspitze.
    Earl feuerte noch immer nicht. Je später er und seine vier Leute entdeckt wurden, desto besser. Erst mußten so viele wie möglich aus den Höhlen kommen, ehe man ihnen den Rückzug abschnitt.
    Dann kamen die Kinder. Sie waren ohne Ausnahme nackt und dreckig, als hätten sie in ihrem ganzen Leben noch kein Wasser gesehen. Mein Gott, dachte Earl, warum haben sie nur so viele Kinder? Mindestens fünfzig zählte er, ehe er das Zählen aufgab. So viele gab es in der ganzen Stadt nicht.
    Er ließ auch die Kinder vorbei. Sie waren zu alt.
    Bis auf eins.
    Ein Junge lief etwas seitlich von den anderen und rannte genau gegen einen von Earls Männern. Wie vom Blitz getroffen, blieb er stehen, aber ehe er seinen Mund öffnen konnte, um eine Warnung herauszuschreien, traf ihn ein Gewehrkolben. Bewußtlos stürzte er zu Boden.
    Die erste Frau verließ die Höhle. Sie trug das Haar kurz geschnitten. Sie hatte kein Kind bei sich. Earl ließ sie vorbei, ohne sich bemerkbar zu machen. Sein Puls beschleunigte sich.
    Dann kamen die anderen Frauen, junge und alte, dünne und fette. Sie verbreiteten einen Gestank, der bis zu den Verstecken der Männer vordrang. Fünf von ihnen hatten kleine Kinder auf den Armen.
    Fünf Kinder! Das war mehr als genug. Fünf Kinder bedeuteten ein Vermögen!
    Earl sprang auf die Füße und riß das Gewehr an die Schulter. Er zielte sorgfältig, ehe er abdrückte. Die Frau stürzte, durch den Kopf getroffen, tot zu Boden. Eine andere wollte das jämmerlich schreiende Kind an sich reißen, aber Earl tötete auch sie. Der Rest war Routine.
    Es war nicht notwendig, mehr Frauen zu töten. Drei von ihnen ließen ihre Babys freiwillig fallen, die vierte stolperte über einen Stein und war bewußtlos, ehe sie begriff, was geschehen war. Alle anderen rannten in die schützende Höhle zurück.
    Zwei tote Frauen, eine bewußtlose – und fünf Kinder!
    »Ed!« brüllte Earl, der zwei der Kinder im Arm hielt. »Die Höhle beschießen, damit die Männer drin bleiben. Die Kinder auf den Schlitten. Beeilt euch!«
    Es roch nach beißendem Pulverqualm. Sie verluden die Kinder auf den Schlitten, stiegen ein und behielten die Höhlenausgänge im Auge.
    »Fertig, Ed?«
    »Niemand mehr zu sehen.«
    »Achtung, festhalten. Wir starten. Achtet auf die Kinder!«
    Es war geschafft. Das Schlimmste – und Aufregendste – lag hinter ihnen. Sie hatten fünf Kinder. Er mußte sie nun so schnell wie möglich zu Doc und den anderen bringen. Die Frauen würden sich um sie kümmern.
    Earl grinste. Jetzt konnte ihm nichts mehr passieren.
    Unten brannte die Sonne auf das leere Plateau. Eine große Eidechse kam aus einem Felsspalt und blieb auf einem flachen Stein liegen. Oben am Himmel zogen Raubvögel ihre Bahn in den warmen Aufwinden.
    Es ging alles glatt.
    Die Wilden blieben in ihren Höhlen. Sie würden sich erst nach Einbruch der Dunkelheit ins Freie wagen.
    Earl landete und überließ Doc und den Frauen die Kinder. Sie erhielten als erstes eine Schutzimpfung und wurden vom Ungeziefer befreit. Jede der Frauen wollte für den Rückweg ein Kind betreuen, aber es waren sechs Frauen und nur fünf Kinder. Earl entschied, daß das Mädchen, das vor dem Angriff geschrien hatte, kein Baby erhielt. Es war klug genug, nicht gegen diesen Beschluß zu protestieren. Wenn sie sich richtig verhielt, war es immer noch möglich, daß sie eins der Kinder bekam. In der Stadt würde ausgelost werden. Deshalb war sie ja auch mitgekommen.
    Am liebsten hätten die Frauen die Kinder an Ort und Stelle gefüttert, aber Earl machte kurzen Prozeß.
    »Später, bei den Schlitten! Hier können wir nicht bleiben, denn wenn wir von einer Übermacht angegriffen werden, müssen wir vielleicht die Kinder zurücklassen. Sie wären uns bei einer schnellen Flucht nur hinderlich.«
    Natürlich dachte Earl nicht daran, die Kinder zurückzulassen. Sie waren ein Vermögen wert. Die Frauen dachten auch nicht daran, wenn auch aus anderen Motiven. Sie drückten ihre Babys an sich und machten glückliche Gesichter. Sie vergaßen sogar ihre Müdigkeit.
    Earl schickte einen von

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