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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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verlassen.
    Es war schwer gewesen, Mütter für die zurückgekehrten Babys zu finden. Einige würden sterben, aber das war nicht sein Problem. Es würde neue Babys geben.
    Der Häuptling stand auf und streckte sich. Er ging vor bis zum Rand des Plateaus und sah nach, ob die Ausguckposten so standen, wie er es angeordnet hatte. Er lächelte. Die Männer waren auf ihren Posten. Die Erinnerung an den Überraschungsangriff war noch zu frisch. Später, wenn lange nichts passierte, würden sie wieder arglos werden.
    Er kniff die Augen zusammen.
    Unten in der Ebene war eine Bewegung.
    Ein einzelner Mann kam durch das hohe Gras, auf den Fluß zu. Die Wachtposten hatten ihn noch nicht bemerkt.
    Ein Jäger der Sippe? Nein, die Männer schliefen noch oder standen auf Wache. In der Nähe gab es keine andere Sippe. Außerdem trug der Mann in der Ebene keinen Speer. Er schien unbewaffnet zu sein.
    Einer von den großen, fremden Jägern?
    Der Häuptling zögerte nicht, Alarm zu geben. Er nahm seinen Speer und rannte zu den Höhlen. Der Schmerz in seinem Bein war vergessen.
    Diesmal sollte es keine Überraschung geben.
    Wenigstens nicht für die Sippe.
     
    Alex Norfolk blieb mitten im Fluß stehen.
    Er schwitzte und war erschöpft. Der lange Fußmarsch war anstrengender gewesen, als er befürchtet hatte. Die Sonne brannte heiß vom Himmel herab. Wie gut das kühle Wasser des Flusses war. Er tauchte die Hände ein und benetzte das Gesicht mit dem erfrischenden Naß.
    In der vergangenen Nacht im Schlitten hatte er die Sterne gesehene Sie standen nah, und ihr Anblick hatte ihm den inneren Frieden wiedergegeben. Man konnte die Sterne erreichen, ohne nach ihnen greifen zu müssen.
    Doch jetzt fühlte er sich alt und schwach. Er hatte seine Entscheidung getroffen, und sie war nicht mehr rückgängig zu machen.
    Jetzt war es sein Wunsch, alles möglichst bald hinter sich zu haben.
    Am anderen Ufer erklomm er die flachen Hügel vor den Höhlenfelsen. Er konnte die schwarzen, leeren Löcher sehen. Das Gras reichte ihm fast bis zur Hüfte.
    In den Stätten gab es kein Gras.
    Verdammt, wo blieben sie denn? Mußte er wirklich bis zu ihren Höhlen gehen? Kamen sie ihm nicht entgegen?
    Sein Herz hämmerte gegen die Brust. Er bekam kaum noch Luft.
    Noch ein Schritt, und noch einer ...
    Plötzlich waren sie da!
    Schweigend wie dunkle Schatten tauchten sie rechts und links von ihm aus dem Gras auf, die Arme erhoben, die Speere wurfbereit. Er konnte die Ausdünstungen ihrer ungewaschenen Körper riechen und sah die ungezügelte Wildheit in ihren Augen.
    Er war stehengeblieben, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Er wartete.
    Der erste Speer durchbohrte seine Brust, und er spürte es kaum.
    Alex Norfolk starb weder gern noch glücklich, aber sein Tod war nicht so sinnlos wie das Leben der Menschen in der Stadt.
     

Mrs. Ackenbaugh und der Teufel
    (The Devil And Mrs. Ackenbaugh)
     
     
Leslie Jones
     
     
    Mrs. Ackenbaugh und Mr. Crumb waren eine lange Zeit das, was man als »gute Freunde« bezeichnen konnte. Sie unterhielten sich über alle möglichen Dinge und fanden bald heraus, daß sie sich ausgezeichnet verstanden. Bei Gelegenheit stellten sie sich auch ihre Ehepartner vor, und von da an waren die vier ein richtiges Freundschaftsteam.
    Sehr oft brachte Mr. Crumb Mrs. Ackenbaugh vom Büro aus, in dem sie beide beschäftigt waren, mit seinem Wagen nach Hause. Die beiden Familien speisten dann zusammen, hörten sich Schallplatten an und unterhielten sich.
    Eines Tages, auf dem Weg nach Hause, wandte sich Mr. Crumb an Mrs. Ackenbaugh und sagte:
    »Weißt du, meine Liebe, du hast das schönste Haar, das ich je bei einer Frau gesehen habe.«
    Kein Wunder, daß Mrs. Ackenbaugh sich sofort in Mr. Crumb verliebte. In seiner Gegenwart hatte sie nun wirklich das Gefühl, eine Schönheit zu sein, aber wenn sie mit ihrem Mann zusammen war, kam sie sich recht hausbacken vor. Sie schwieg Mr. Crumb gegenüber und ließ ihn nichts von ihren Gefühlen merken. Ihre heimliche Liebe zu ihm war ihr großes Geheimnis, und nur wenn sie allein war, genoß sie in sehnsüchtigen Wachträumen.
    Sie hatte immer arbeiten müssen, auch nach ihrer Heirat mit Mr. Ackenbaugh, der mit seinem Studium auf der Universität noch nicht fertig war. Sie benötigten ihr Gehalt zum Leben. Aber dann, einige Wochen nachdem sie ihre wahren Gefühle für Mr. Crumb entdeckt hatte, bestand ihr Gatte die letzte Prüfung und erhielt eine Stellung auf einem kleinen College in einer ebenso

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