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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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wenigstens beim Außendienst Gelegenheit gefunden hätte, mit seinen Leidensgenossen eine Unterhaltung zu beginnen. Aber das war völlig unmöglich. Der Lärm verschluckte jeden Laut, außerdem paßten die Wärter höllisch scharf auf. Ihnen entging nichts.
    Rechts von ihm arbeitete ein kleiner, schmächtiger Mann. Praktisch aus den Mundwinkeln heraus fragte ihn dieser, ob er von hier stamme. Clavering konnte die Frage lediglich verneinen, das war alles.
    Das Mittagessen wurde im Steinbruch verzehrt. Es bestand aus einem Stück Brot, Bohnen und knorpeligem, fettem Fleisch. Eine Gelegenheit zur Unterhaltung mit den anderen Sträflingen bot sich nicht. Der Nachmittag verging in nervenzersetzender Monotonie, und abends war Clavering froh, als man ihn endlich wieder in die Zelle sperrte.
    Sechs Monate, dachte er verzweifelt. Einhundertachtzig Tage! Ob sie am Sonntag auch arbeiten? Die Wachtposten scheinen alle aus einem Trappistenkloster zu kommen und verlangen nun von den Sträflingen, daß auch sie nicht reden. Wenn das so weitergeht, werde ich nichts erfahren, und ich werde bei meiner Entlassung genauso schlau sein wie jetzt. So geht das nicht weiter! Morgen werde ich mit einem sprechen. Erschießen können sie mich ja nicht gleich deswegen.
    Oder doch?
    Er hatte bis zum anderen Tag seinen Entschluß nicht geändert. Auf dem Weg zum Steinbruch stellte er fest, daß der kleine und schmächtige Mann unmittelbar vor ihm ging.
    »He, Kleiner«, sagte er im gewöhnlichen Tonfall einer Unterhaltung, »stammst du von hier?«
    Ohne jede Vorankündigung rammte ihm der nächste Wärter die geballte Faust ins Gesicht. Er stolperte und fiel hin. Viel schlimmer als der Schmerz war die plötzliche Wut. Sie war es, die ihn mit katzenhafter Schnelligkeit aufspringen und den Wachtposten anfallen ließ. Er knallte ihm beide Fäuste in den Magen und fiel dann über ihn her. Sie stürzten beide. Von allen Seiten kamen die anderen Posten gelaufen. Clavering fühlte die Faustschläge und duckte sich zusammen. Instinktiv hielt er die Arme vor das Gesicht, um nicht von den schweren Stiefeln getroffen zu werden, mit denen sie ihn bearbeiteten. Es dauerte furchtbar lange, bis er endlich das Bewußtsein verlor.
     
    Als er wieder zu sich kam und die Augen öffnete, sah er über sich eine graufarbene Decke. Der ganze Körper schmerzte, angefangen bei den Beinen und Armen. Der Schädel brummte, und in der Brust war beim Atmen ein scharfes Stechen. Vorsichtig drehte er den Kopf, damit die rechte Gesichtshälfte auf das Kissen zu liegen kam. Die Anstrengung raubte ihm fast die Besinnung. Mit dem linken Auge konnte er nicht mehr richtig sehen, aber er erkannte die ebenfalls grauen Wände und die verschwommene Gestalt eines Mannes in Sträflingskleidung.
    »Ah, da wären wir ja wieder, Clavering«, sagte der Mann.
    »Wer sind Sie?« ächzte Clavering mühsam.
    »Ich bin Arzt und gleichzeitig ein lebenslänglicher Gefangener. Die lassen mich nicht mehr laufen, weil ich zuviel weiß und ihnen hier von Nutzen bin. Hier, trinken Sie ...«
    Es gelang Clavering, sich etwas aufzurichten. Jetzt konnte er den Doktor besser erkennen. Er war alt und hatte weiße Haare. Sein Gesicht war grau, als wäre es nie von der Sonne beschienen worden. Clavering nahm das Glas und trank.
    Es war guter und scharfer Brandy. Die Verletzungen am Kiefer brannten wie Feuer, als sie mit dem Schnaps in Berührung kamen. Aber er tat gut. Schon nach wenigen Minuten fühlte Clavering sich besser. Er sah an sich herab. Das Bettuch war zur Seite geglitten, und er sah die kaum vernarbten Wunden und die Verbände.
    »Die verdammten Kerle«, sagte er leidenschaftslos.
    »Sie wollten es ja nicht anders«, erklärte der Arzt. »Sie haben sie herausgefordert – das haben Sie nun davon. Ein Mann mit Ihrer Erfahrung hätte sich auf keinen Fall so benehmen dürfen. Überhaupt bin ich der Meinung, daß ein Mann mit Ihrer Erfahrung erst gar nicht hätte hier im Gefängnis landen dürfen.«
    »Ich hatte meine Gründe«, erwiderte Clavering.
    »Die sind immer vorhanden. Erzählen Sie.«
    »Kann ich Ihnen trauen?«
    »Mir traut jeder, selbst die Wachtposten und der Gefängnisdirektor. Ihnen bleibt nichts anderes übrig.«
    »Und warum entläßt man Sie nicht?«
    »Das Vertrauen hat auch seine Grenzen, Clavering. Außerdem habe ich keine Sehnsucht danach, wieder hinauszugehen. Ich habe mich an dieses Leben gewöhnt, und in gewissem Sinn verfüge ich hier über mehr Freiheit, als ich sie draußen je

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