Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit
seine Hinterbeine, stürzte von neuem, rollte den Hang hinab und betastete seine Kopfwunden mit einer allzu menschlichen Geste seiner Vorderpranken. Das Gift meiner Geschosse schien keine Wirkung auf ihn zu haben.
Ich folgte dem Tier. Ich fühlte mich krank und zitterte. Als das Ungeheuer zum zweitenmal stürzte, gelang es mir, Ziel zu nehmen und nochmals zu schießen. Dieser Schuß durchdrang das Rückgrat des Bären, der sich nicht mehr erheben konnte. Aber nach wie vor versuchte er verzweifelt, mich zu erreichen und mich mit seinen gewaltigen Pranken zu zerreißen. Schließlich tötete ich ihn mit einem Schuß in den Schädel.
Langsam kehrten meine Sinne zurück, und ich stellte fest, daß außer dem Lärm der Eidechsen am Hang ein anderes Geräusch zu hören war. Natürlich, dieses heftige Summen konnte nur aus der Maschine kommen! Die Galileo rief! Mein Bericht war überfällig.
Meine linke Hand hatte sich in den Beutel verkrallt. Ich erinnerte mich an seine Existenz, als ich das Beiboot erreichte, und warf ihn in die Kabine. Ich krächzte: »Leroy an Galileo . Bitte kommen.«
»Wo zum Teufel warst du?« brüllte Madison. »Alles in Ordnung?«
»Ja, ich habe einen kleinen Ausflug hinter mir und bin ein wenig aufgehalten worden. Ich habe gerade ...«
Er unterbrach mich heftig: »Wo bist du, wo ist das Boot?«
»Ich bin etwa fünfzig Kilometer nördlich des Plateaus. Habe mich nach eßbaren Früchten umgesehen und wohl auch welche gefunden. Ich ...«
»Allein?«
»Ja.«
»Was ist mit dem Nebel, Davy? Wir können das Plateau nicht mehr erkennen.«
»Nebel?« Ich schnappte nach Luft. »Nebel auf dem Plateau?«
6
Madison sagte langsam: »Im Plateaugebiet und weiter südlich sind mehrere dichte Nebelfelder zu beobachten, die sich bis vor zehn Minuten ständig ausgebreitet haben. Jetzt scheinen sie zum Stillstand gekommen zu sein. Da ist ein weißer Fleck, der etwa die Form und Größe eures Plateaus hat. Fünf weitere Nebelgebiete im Süden. Deine Gegend ist frei. Kommen.«
»Ich starte.« Ich war zu nervös, um nachzudenken. Meine Hände dachten für mich.
»Ich glaube, ich kann dich jetzt sehen. Die Flügel der Maschine reflektieren das Sonnenlicht. Du warst in einem Tal, nicht wahr?«
»Ja.«
»Du wirst den Nebel bei zwei- oder zweieinhalbtausend Meter am besten übersehen können. Sei sparsam mit dem Kraftstoff. Und nicht nervös werden – es sieht wirklich wie ganz gewöhnlicher Nebel aus, milchigweiß. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es Rauch ist, da die Sache an so vielen Stellen gleichzeitig begonnen hat ... Was ist mit dem Geysir, den du mir gemeldet hattest? Gibt es auf dem Plateau vielleicht noch andere?«
Das war natürlich möglich, obwohl ich nichts bemerkt hatte. Das Plateau war stellenweise völlig unbewachsen und hätte eine Unzahl von kleinen Öffnungen haben können. Ich überlegte. »Vielleicht hat der Regen etwas damit zu tun?«
Madison sagte: »Diese Vermutung hat auch Dr. Matsumoto bereits geäußert, als wir den Nebel zum erstenmal feststellten. Er arbeitet gerade daran. Ich bin kein Geologe, Davy. Aber er sagt, wenn das Wasser unter der Erde mit etwas Heißem in Berührung gekommen wäre, könnten solche Dampfdecken entstehen. Wenn es sich tatsächlich nur um Wasserdampf handelt, müßte er sich bei diesem Sonnenschein bald auflösen. Irgendwelche Winde?«
»Kaum.«
Jetzt konnte ich es im Süden erkennen, das wirbelnde Weiß des Nebels. Und ich hatte meine Leute an einem klaren, fröhlichen Morgen verlassen! Wieder einmal erhaschte ich einen Blick auf meine Insel, links, fünfzig Kilometer im Meer. Dort war die Sicht frei. Ein Stückchen Strand glänzte in der Sonne, und die sanften Hügel leuchteten friedlich.
»Es scheint bei euch dort unten überhaupt keine Luftströmungen zu geben.«
»Nur vorgestern eine kleine Brise, am Tag vor dem Regen. Ein paar Abend- und Morgenbrisen, die wir wegen des Waldes aber kaum spürten ... Ich bin jetzt auf dreitausend und gehe langsam runter. Ich kann meine Einflugzeichen außerhalb des Plateaus deutlich erkennen.«
»Du kannst doch nicht landen, ehe dieser Nebel ... Zur Hölle, was sage ich da? Natürlich kann ich dir das nicht verbieten.«
Das stimmte, aber ich wollte nur seine Stimme hören, oder zumindest meine eigene. Ich berichtete von meinem Morgenflug, von den Büschen, den seltsamen Früchten und dem Grund für meinen Ausflug. Dann schilderte ich das Festmahl der Eidechsen, das Wesen, das ich getötet hatte,
Weitere Kostenlose Bücher