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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Captain Madison. Er war doch nicht wegen einer Schwierigkeit mit dem Schiff abgerufen worden – oder? In meiner Unwissenheit dachte ich sogar an eine Ungenauigkeit in der Kreisbahn. Und schon war meine letzte Platzrunde zu Ende, und ich ging nieder. Der Nebel war kaum noch einen Meter hoch, als ich aufsetzte.
    Miranda schwenkte noch immer ihre Bluse, als wir durch den Nebel aufeinander zuliefen.
     
    *
     
    Die feuchte Luft roch leicht nach Schwefel und etwas anderem Unangenehmem. Der Nebel schien jedoch atembar zu sein. Miranda erstattete mit heiserer Stimme Bericht.
    »Bei den anderen müßte alles in Ordnung sein, Davy. Ich hab's geatmet, und ich lebe. Ich vermute, sie sind noch immer in der Unterkunft. Ich war gerade zum Teich gegangen, als es begann. Zuerst hielt ich es nur für einen leichten Bodennebel, doch dann war es bereits zu spät, und ich habe den Weg nicht mehr gefunden. Konnte kaum einen Meter weit sehen, so sehr haben meine Augen getränt.« Sie waren noch immer leicht entzündet, und ihre Nase war gerötet. »Ich habe laut gerufen, aber sie haben mich wohl nicht gehört; außerdem mußte ich husten und konnte mich kaum verständlich machen. Davy, wir können hier nicht leben, wenn so etwas öfters passiert.«
    »Nein, aber ich habe einen besseren Ort gefunden. Unsere Insel – warte nur, bis du sie siehst. Da gibt es keinen Nebel.«
    Sie rieb ihr Gesicht an meinem Hemd. »Da ist mir schließlich nur der Baum eingefallen.«
    »Gut gedacht.«
    »Selbst da oben war alles Nebel, aber ich wußte, daß du zurückkommen würdest. Ich habe einfach die Zähne zusammengebissen ...«
    »Anders können wir Demeter auch kaum erobern!«
    Laurette saß allein in ihrem »Raum«. So nannten wir die kleinen Plastikabteile in unserer Unterkunft, die uns ein wenig Privatleben verschafften. Ich rief nach Paul, erhielt aber keine Antwort. Als Miranda hereinstürzte, schaute Laurette gleichgültig auf und schien sich über unseren Eifer zu wundern.
    »Laurette, komm heraus! Es klärt sich auf. Davy ist zurück!« Laurette blinzelte. Ihre Augen waren ebenfalls gerötet. Miranda schüttelte sie. »Was ist denn los? Komm doch in die frische Luft hinaus, das ist viel gesünder!«
    Laurette stand wie betäubt auf und verließ mit uns die Unterkunft. Der Nebel war nur noch ein schwacher, milchiger Hauch über dem Gras. Sie blickte sich um und sagte: »Wir leben noch weiter?«
    »Laurette, was ist geschehen?«
    »Nichts, Miranda.« Sie sprach ganz ruhig. »Ich verstehe jetzt, das ist alles. Es war uns nicht bestimmt, hierherzukommen.«
    »Nicht bestimmt ...« Zum erstenmal in meinem Leben sah ich Miranda wirklich ärgerlich werden. Sie setzte zweimal zum Sprechen an und sagte dann mit großer Selbstbeherrschung: »Verzeih mir, wenn ich dich kaum für so weise halte, Laurette.«
    »Da ist nichts zu verzeihen«, sagte Laurette sanft. »Nicht ich bin weise, denn es ist nicht meine Weisheit. Wir sind alle sehr dumm gewesen. Die Strahlungskrankheit auf der Erde – das war unsere Strafe. Wir hätten sie auf uns nehmen sollen.«
    Mirandas braune Augen sprühten Feuer. »Leider kann ich mich deiner Lebensauffassung ganz und gar nicht anschließen«, sagte sie.
    Laurettes Laboratoriumstisch war umgestürzt. Der Schaden an Ausrüstungsmaterial war nicht groß, doch wertvolle Arbeitszeit war verlorengegangen. Ich fragte: »Hat Paul den Tisch umgeworfen? Wo ist er, Laurette?«
    »Nein«, sagte sie leise. »Das war ich. Es tut mir leid, ich muß wohl ziemlich impulsiv geworden sein. Das war sehr dumm von mir. Ich weiß, daß ihr diese Dinge mit anderen Augen anseht. Paul? Ich weiß nicht, wo er ist. Er ist in den Nebel hinausgegangen.« Sie zuckte mit den Schultern und verwandelte sich wieder in das sachliche und nüchterne Mädchen, das wir kannten. »Ich werde euch nicht mehr behelligen. Wir sind ja nur ungezogene Kinder, die sich gegen den Willen Gottes auflehnen; aber da wir noch am Leben sind, muß es wohl ebenfalls sein Wille sein, uns zu erhalten. Ich werde nicht mehr davon sprechen, da ihr mich nicht versteht. Ich glaube, Paul ist in diese Richtung gegangen.« Und sie zeigte zum Teich hinüber.
    »Ihr beiden bleibt zusammen, während ich suche. Das ist ein Befehl ...«
    Paul kam mir zwischen den Bäumen entgegen, ein kleiner, gebeugter Mann, der bei meinem Anblick innehielt, die Arme kreuzte und mich stirnrunzelnd musterte. Sein Mund war verkniffen, seine entzündeten Augen starr auf mich gerichtet. »Leroy – hat Captain Madison

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