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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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der Schlüsselverwalter angebracht.«
    »Das ist nicht der wahre Grund. Unser Problem heißt I.S.«
    »I.S.?«
    »Illegale Schwangerschaft. Wir haben fast die Übersicht verloren. Besonders gefährlich sind die obligaten Aufklärungsvorträge für junge Leute. Aber was kann man denn schon anderes erwarten, wenn eine bunt gemischte Zuhörerschaft stundenlang mit diesem Thema vertraut gemacht wird?«
    »Schrecklich«, murmelte der Wesir, den schon längst nichts mehr erschreckte.
    »Tatsachen sind Tatsachen, Exzellenz. Und Menschen sind Menschen. Alle acht Milliarden.«
    »Acht Milliarden? Ich dachte immer, wir hätten diese Zahl noch lange nicht erreicht.«
    »Das war jedenfalls das Ergebnis der Volksschätzung von heute mittag«, sagte der Oberkontrolleur. »Danach sind es etwas über acht Milliarden, eine Million und zweiundvierzigtausend. Wie gesagt – Karnickel sind nichts dagegen!«
     
    Die Bürowolkenkratzer waren schon vor langer Zeit in Wohngebäude verwandelt worden. Diese Entwicklung hatte eingesetzt, nachdem die Firmen vor den hohen Steuern und dem unerträglichen Verkehrschaos ihre Tätigkeit auf das Land oder in kleinere Städte verlegt hatten. Niemand hätte genaue Angaben machen können, aber allgemein wurde angenommen, daß die Wolkenkratzer völlig ausgelastet waren – zwischen vier und acht Familien hatten bequem in den Räumen Platz, die früher von einem Abteilungsleiter und zwei Sekretärinnen belegt gewesen waren. Gelegentlich waren es sogar sechzehn oder zweiunddreißig Familien, die sich dort zusammendrängen konnten, wenn es sich um besonders hohe Räume handelte, die sich in horizontaler Richtung halbieren ließen.
     
    Der Wesir befreite den König aus den Händen der Kontrolleure, indem er rief: »Wir haben uns bereits verspätet! Platz! Platz für den König!«
    Das war allerdings nicht gelogen, denn heute war der Tag, an dem der König sich nach altem Brauch – wie jedes Jahr einmal – unter das Volk mischte. Offenbar hatte der König die feste Absicht, den heutigen Massentag mit dem Besuch in der Stadt zu verbinden.
    Offiziell hieß der Tag: Majestäten-mischen-sich-unter-die-Massen-Tag. Das Gesetz bestimmte, daß der König und die Königin sich einmal pro Jahr in Begleitung ihres Ersten Ministers – des Wesirs – unter die Massen zu begeben hatten, um sich davon zu überzeugen, wie unerträglich alles war, und um Beschwerden aus dem Volk entgegenzunehmen.
    Dem Wesir erschien jede einzelne Sekunde dieses Tages wie ein stundenlanger Alptraum. Deshalb hatte er in vergangenen Jahren unter verschiedenen Vorwänden um Befreiung von diesem Tag nachgesucht, aber der König hatte sich nicht dazu überreden lassen. Im Gegenteil, der König erfüllte diese Pflicht sogar mit Vergnügen; er schlängelte sich in seinem Silicoat liebenswürdig lächelnd durch die Massen, plauderte mit den Leuten, schüttelte Hände, küßte Babys, gab bereitwillig Autogramme und amüsierte sich köstlich. Und der Wesir hatte die Arbeit.
    Die Königin, die sich nach der Besprechung zu dem König gesellt hatte, schlängelte sich nicht so gewandt wie er durch das Gewimmel, weil sie immerhin etwas beleibter war, aber trotzdem hielt sie wacker Schritt. Ihre Methode beruhte darauf, ein Lächeln auf dem Gesicht zu fixieren und gleichmäßig auszuschreiten, wobei sie sich darauf verließ, daß niemand gegen das Protokoll verstoßen und eine Majestät mit Händen berühren würde. Sie trug ebenfalls einen der Silicoats, die ein kluger japanischer Untergrundbahnfahrer frühzeitig in der Geschichte der Übervölkerung erfunden hatte. Die Königin nannte ihn ihren Rutschmantel.
    Der Wesir verfügte nicht über derartige Erleichterungen. Seine Aufgabe war es, inmitten der Massen auszuharren und ihre Beschwerden entgegenzunehmen. Diese kamen von allen Seiten, und der Wesir hielt dem Beschwerdeführer ein Mikrophon an die Lippen, schaltete nach fünfzehn Sekunden ab und ging zu dem nächsten weiter. Auf diese Weise blieb der Wesir ständig hinter den Majestäten zurück und mußte sich wie ein Verrückter durch die Menge kämpfen, bevor er seinen Platz hinter Ihrer Majestät wieder erreicht hatte.
    Es war ein unglücklicher Zufall, daß die Anwesenheit des Königs ausgerechnet an diesem Tag erforderlich war, aber der Durchbruch hatte sich vorher nicht bestimmen lassen. Das geheime Projekt – Tiefbohrungen in die Felsen unterhalb der Stadt, wo angeblich riesige Höhlen liegen sollten, die als Lebensraum verwendbar waren –

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