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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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er, daß sie ihnen noch lange nachsah, während ihr Vater längst zu seiner Arbeit zurückgekehrt war.
    Etwa dreihundert Meter und etliche Kurven weiter bog Mackenzie in eine Auffahrt ein und hielt vor dem zweiten Haus an. Simon kletterte aus seinem Wagen und ging neben dem Inspektor auf die Haustür zu, die in diesem Augenblick von einem großen hageren Mann in einem dicken Pullover und ausgebeulten Flanellhosen geöffnet wurde.
    »Guten Tag, Sir«, sagte der Inspektor höflich. »Ich bin Inspektor Mackenzie aus Inverness. Sind Sie Mister Bastion?«
    »Ja.«
    Bastion hatte ein knochiges Gesicht mit einer langen Adlernase, schwarze Haare, die bereits von grauen Fäden durchzogen waren, und einen breiten Schnurrbart, der seiner Erscheinung ein unbestimmbar militärisches Aussehen verlieh. Seine dunklen Augen waren fragend auf den Heiligen gerichtet.
    »Das hier ist Mister Templar, der sich bereit erklärt hat, mich zu unterstützen«, sagte Mackenzie einleitend. »Der Konstabler, der heute bei Ihnen war, hat mir am Telefon berichtet, was er gesehen hat. Aber könnten wir den Tatort vielleicht selbst noch einmal besichtigen?«
    »Selbstverständlich. Folgen Sie mir, bitte.«
    Bastion führte sie um das Haus herum durch den ziemlich verwahrlosten Garten, an den sich ein mit Gras bewachsener Hang anschloß, der bis an das Wasser reichte. Als sie den Hang hinabstiegen, wurde ein schmaler Kiesstreifen sichtbar, was in dieser Gegend eine Seltenheit war, denn die Ufer des Loch Ness fallen fast überall steil ins Wasser ab. Der Pfad führte zu einem kleinen Landesteg, an dem ein Ruderboot vertäut lag. In der Nähe des Stegs lag etwas auf den Steinen, das mit einem alten Sack zugedeckt war.
    »Ich habe nichts verändert«, sagte Bastion. »Aber ich habe ihn zugedeckt.«
    Er beugte sich nieder und hob den Sack auf.
    Sie betrachteten schweigend, was dort lag.
    »Das arme Tier«, sagte Mackenzie schließlich.
    Der Körper des großen Schäferhundes war entsetzlich zugerichtet und fast bis zur Unkenntlichkeit deformiert worden. Über die Brust und den Rücken verliefen dicht nebeneinander lange Risse, die jetzt blutverkrustet waren. Mackenzie ging in die Hocke und spreizte das Fell vorsichtig mit den Fingern auseinander, um die Wunden besser sehen zu können. Der Heilige betastete den Brustkorb des Hundes, aber an den Stellen, wo die Rippen hätten sein sollen, befand sich nur eine weiche, schwammige Masse.
    Er warf Mackenzie einen bedeutungsvollen Blick zu und wies auf die Verletzungen.
    »Das müssen reichlich große Zähne gewesen sein, finden Sie nicht auch?« fragte er.
    »Richtig.« Der Inspektor nickte ernst. »Aber welches Tier in der ganzen Gegend hat solche Reißzähne?«
    Sie richteten sich wieder auf und betrachteten die Umgebung.
    Der Boden in unmittelbarer Nähe des Wassers war so feucht, daß sich in ihren Fußstapfen kleine Lachen bildeten. Überall wuchs Strandgras, in dem einzelne Fußabdrücke schwer zu erkennen waren, aber drei oder vier Umrisse von Schuhen waren deutlich genug festzustellen.
    »Ich fürchte, daß einige dieser Spuren von mir stammen«, sagte Bastion. »Natürlich hätte ich gar nicht in die Nähe kommen dürfen, aber ich mußte doch sehen, ob er noch am Leben war und ob ich noch etwas für ihn tun konnte. Der Konstabler ist auch überall herumgelaufen, als er hier war.« Er wies auf eine Stelle in der Nähe des Wassers. »Aber die Spuren dort drüben stammen weder von mir noch von ihm.«
    Unmittelbar vor dem schmalen Kiesstreifen war die Erde wie von drei riesigen Krallen aufgewühlt. Eine der Krallen hatte ein Grasbüschel entwurzelt und mitgenommen; der Klumpen lag auf den Steinen am Wasser. Zudem hatten die Krallen drei parallel verlaufende Spuren hinterlassen, die etwa zehn Zentimeter voneinander entfernt und einen Zentimeter breit waren. Die Spuren waren zu Beginn über fünf Zentimeter tief, bis sie nach etwa fünfundzwanzig Zentimetern allmählich zum See hin ausliefen.
    Simon und Mackenzie blieben auf dem Kieselstrand stehen, um die Spuren zu betrachten. Simon legte nur prüfend die Hand daneben, um einen Größenvergleich zu haben, während der Inspektor sie genau ausmaß und die Zahlen in sein Notizbuch eintrug.
    »Ein Tier, das so große Pfoten hat, auf dem solche Krallen Platz haben, möchte ich nicht aus nächster Nähe sehen«, sagte Mackenzie.
    »Na, schließlich wird es doch als Ungeheuer bezeichnet«, stellte der Heilige trocken fest. »Würde es denn die Leute beeindrucken,

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