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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Augen waren von unzähligen Krähenfüßen umgeben, die vermutlich bei einem alten Fischer als charaktervoll gegolten hätten. Ihr Lippenstift war so nachlässig aufgetragen, daß deutlich zu erkennen war, wie ungern sie derartige Konzessionen an weibliche Eleganz machte. Sie sprach hastig und aufgeregt und beruhigte sich erst wieder, als ihr Mann ihr besorgt den Arm um die Schultern legte.
    »Keine Angst, Eleanor, diese beiden Herren werden bestimmt dafür sorgen, daß er begraben wird«, sagte er dazu. »Aber sie wollten dich eigentlich etwas fragen, wenn du einen Augenblick Zeit hast.«
    »Wir möchten Sie nur bitten, Mister Bastions Aussage zu bestätigen, Madam«, erklärte Mackenzie ihr. »Daß Sie gestern nacht nichts Verdächtiges gehört haben.«
    »Überhaupt nichts. Aber wenn Golly einen Laut von sich gegeben hätte, wäre ich bestimmt aufgewacht. Das ist mir schon oft passiert. Warum halten Sie sich nicht einfach an die Tatsachen? Es ist doch sonnenklar, daß das Ungeheuer ihn getötet hat.«
    »Manche Ungeheuer laufen auf zwei Beinen herum«, stellte Simon fest.
    »Wahrscheinlich wird Polizisten immer wieder eingebleut, daß es keine anderen geben darf. Selbst dann nicht, wenn die Tatsachen das Gegenteil beweisen.«
    »Ich erinnere mich aber noch deutlich an eine Zeit, in der einige andere Fußabdrücke gefunden wurden, Madam«, wandte Mackenzie höflich, aber bestimmt ein. »Damals handelte es sich dann ebenfalls um Fälschungen.«
    »Ich weiß genau, was Sie damit andeuten wollen. Und dieser dumme Jux brachte die meisten Leute dazu, daß sie die Echtheit einer authentischen Fotografie bezweifelten, die vorher gemacht worden war. Selbst die noch bessere Aufnahme, die ein bekannter Chirurg aus London etwa vier Monate später aus Schottland nach Hause brachte, wurde schlicht und einfach als grobe Fälschung abgetan. Ich bin bestens über alles unterrichtet, was damit zu tun hat. Wir haben nämlich das Haus hier nur deshalb gemietet, weil ich das Ungeheuer entdecken möchte.«
    Zwei Augenbrauenpaare wurden fast gleichzeitig in die Höhe gezogen und wieder gesenkt, aber diesmal sprach der Heilige für sich selbst und Mackenzie.
    »Wie wäre das möglich, Mistress Bastion?« fragte er erstaunt. »Das Ungeheuer ist doch seit Jahrhunderten in dieser Gegend bekannt – zumindest denen, die an seine Existenz glauben ...«
    »Aber bisher ist noch nicht einwandfrei wissenschaftlich geklärt, daß es wirklich existiert. Ich möchte den Beweis dafür beibringen – einen stichhaltigen Beweis – und es monstrum eleanoris nennen.«
    »Wahrscheinlich sind die Herren nicht darüber informiert«, erklärte Bastion stolz, »aber meine Frau ist eine ziemlich bekannte Naturalistin. Sie hat schon alle Arten von Großwild erlegt und hält sogar einige Weltrekorde.«
    »Aber so eine wunderbare Trophäe fehlt mir noch in meiner Sammlung«, ergänzte seine bessere Hälfte. »Vermutlich halten Sie mich für ein bißchen überspannt, wenn ich behaupte, daß es noch große Tiere auf der Welt gibt, die noch nicht entdeckt worden sind. Vielleicht kannst du die Herren aufklären, Noel.«
    Bastion räusperte sich wie ein Schuljunge, der ein Gedicht aufsagen soll, und machte das entsprechende Gesicht dazu. »Der erste Gorilla wurde 1847 gefangen, der Riesenpanda 1869 und das Okapi erst 1901. Selbstverständlich hatten Forscher bereits von ihnen berichtet, aber die Wissenschaftler hielten diese Erzählungen für Eingeborenenmärchen. Vielleicht erinnern Sie sich selbst noch an die Entdeckung der Coelacanthen. Das war erst im Jahre 1938.«
    »Weshalb sollte es also nicht noch andere Lebewesen geben, die ich entdecken könnte?« schloß Eleanor Bastion für ihn. »Natürlich hätte ich mich lieber mit dem Schneemenschen des Himalaja befaßt, aber mein Mann wird so leicht höhenkrank. Deshalb muß ich eben mit dem Ungeheuer von Loch Ness zufrieden sein.«
    Inspektor Mackenzie, dessen Gesichtsausdruck in den letzten drei Minuten immer verwirrter und ungeduldiger geworden war, obwohl er geradezu heroische Anstrengungen unternommen hatte, sich nichts davon anmerken zu lassen, unterbrach schließlich die Unterhaltung, die seiner Meinung nach ohnehin meilenweit von dem eigentlichen Thema abwich, das er hier hatte zur Sprache bringen wollen.
    »Was mich betrifft, Madam«, sagte er bedeutungsvoll, »so interessiert mich an der ganzen Sache nur, ob ein Mensch daran schuld ist. Falls es sich tatsächlich um ein Ungeheuer handeln sollte, wie Sie

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