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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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anzunehmen scheinen, fällt es nicht in meine Zuständigkeit. In diesem Fall könnte Mister Templar, der kein Polizeibeamter ist, Ihnen vielleicht eher behilflich sein.«
    »Templar«, wiederholte Bastion langsam. »Der Name kommt mir bekannt vor, aber ich kann mich im Augenblick nicht erinnern ...«
    »Tragen Sie irgendwo einen Heiligenschein mit sich herum?« erkundigte sich Mrs. Bastion. Der Tonfall der Großwildjägerin erinnerte Simon an das Geräusch beim Spannen eines Gewehrhahns.
    »Gelegentlich.«
    »Na, da soll mich doch der Teufel holen!« rief Bastion aus. »Natürlich hätte ich mich daran erinnern müssen, wenn ich nicht so beschäftigt gewesen wäre. Sie benehmen sich aber auch gar nicht wie ein Polizeibeamter.«
    Mackenzie machte ein beleidigtes Gesicht, aber die beiden Bastions waren zu sehr mit dem Heiligen beschäftigt, um auf ihn zu achten.
    Simon Templar hätte sich mit der Neugier, die durch die Erwähnung seines Namens bei vielen Leuten hervorgerufen wurde, allmählich abfinden sollen. Aber im Laufe der Zeit wurde er in dieser Beziehung immer empfindlicher und hätte es vorgezogen, wenn die Leute sich lieber mit ihren eigenen Problemen beschäftigt hätten, die ihnen Sorgen machten, bevor er auftauchte.
    Deshalb erklärte er jetzt reichlich unhöflich: »Mein persönliches Pech, daß Inspektor Mackenzie mich erwischt hat, als ich Inverness verlassen wollte. Ich war zum Loch Lomond unterwegs, um zu sehen, ob der See wirklich so schön ist, wie er in Prospekten beschrieben wird. Mackenzie hat mich dazu überredet, den kleinen Abstecher zu machen, damit ich meine Nase in Ihre Probleme stecken konnte.«
    »Aber das ist ja einfach wunderbar!« trompetete Mrs. Bastion. »Noel, frage ihn, ob er über Nacht bei uns bleiben will. Über das Wochenende, meine ich. Oder die ganze Woche lang, wenn er genügend Zeit erübrigen kann.«
    »Nun – äh – ja«, sagte Bastion gehorsam. »Ja, natürlich. Wir würden uns sehr freuen. Der Heilige müßte uns eigentlich einen guten Rat geben können, wie man ein Ungeheuer fängt.«
    Simon sah ihn nachdenklich an, nahm dann wahr, daß Mackenzie schadenfroh lächelte, und entschloß sich auf der Stelle.
    »Vielen Dank«, sagte er. »Ich nehme Ihre Einladung mit Vergnügen an, Mac, warten Sie nur noch, bis ich meine Sachen hereingeholt habe; dann können Sie verschwinden.«
    Er verließ die Eingangshalle und überlegte sich auf dem Weg nach draußen, daß eigentlich nur Mrs. Bastion nicht erstaunt gewesen war, als er die Einladung ohne weiteres angenommen hatte.
    Sie können es alle nicht erwarten, dachte er. Polizeibeamte nicht anders als Zivilisten, sowie sie den Namen gehört haben. Schön, dann will ich ihnen den Gefallen tun. Hoffentlich gefällt ihnen das Ergebnis ebenso gut.
    Mackenzie kam hinter ihm her. Sein düsterer Gesichtsausdruck ließ deutlich erkennen, daß er die Angelegenheit nicht mehr so witzig wie noch vor wenigen Minuten fand.
    »Sie wissen aber, daß Sie keinerlei Vollmachten haben«, betonte er. »Sie dürfen nicht mehr als jeder andere Privatdetektiv – wir sind nämlich hier nicht in Amerika, wo sich jeder alles erlauben darf, sondern in Schottland.«
    »Ich werde mir Mühe geben, damit ich alles genau behalte«, versicherte Simon ihm. »Rufen Sie mich bitte sofort an, wenn das Ergebnis der Autopsie vorliegt. Während Sie darauf warten, können Sie ja nachschlagen, was das Gesetz über die Jagd auf Ungeheuer bestimmt. Vielleicht muß man einen besonderen Jagdschein besitzen.«
    Er sah dem Inspektor noch eine Weile nach, bevor er mit seinem Handkoffer ins Haus zurückging. Nachdem das Auge des Gesetzes nicht mehr über ihn wachte, fühlte er sich bereits erheblich wohler. Außerdem fand er den Fall äußerst interessant, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, in welcher Richtung er sich weiterentwickeln würde.
    Noel Bastion führte ihn in das Gästezimmer, dessen Fenster zwar einen guten Ausblick auf Fergus Clanraiths Farm, aber nur einen schlechten auf den Loch Ness bot. Mrs. Bastion war bereits dort und bezog das Bett.
    »In einem so abgelegenen Haus bekommt man heutzutage keine Dienstboten mehr«, meinte sie erklärend. »Ich muß schon froh sein, daß ich eine Putzfrau gefunden habe, die einmal in der Woche aus Fort Augustus mit dem Rad kommt. Die Leute wollen eben alle in der Stadt bleiben, weil sie glauben, daß sich dort das wahre Leben abspielt.«
    Simon sah Bastion lächelnd an und bemerkte: »Sie können von Glück sagen, daß Sie

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