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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Macduff!«
    »Ich heiße Mackenzie«, sagte der Inspektor ernsthaft.
    Simon beglich die Hotelrechnung und setzte sich dann ans Steuer seines eigenen Wagens, weil er ohnehin nicht wieder in dieses trübselige Nest zurückkehren wollte. Er folgte Mackenzies ehrwürdiger Karosse, die auf die Straße einbog, die sich am Ostufer des Loch Ness entlangzieht. Schon wenige Minuten später war Inverness hinter ihnen verschwunden, während vor ihnen die sonnenbeschienene Landschaft lag.
    Die Straße bildete eine Tangente zu den Bogen, die der Fluß und der Caledonoan Canal beschrieben, bot aber nur selten einen Blick auf die sieben Schleusen, die Schiffe hier zu überwinden haben. Erst einige Zeit später, als sie schon fast Dores erreicht hatten, sah der Heilige den Loch Ness in ganzer Breite vor sich liegen.
    Der Great Glen von Schottland erstreckt sich diagonal durch das Land – von Nordosten nach Südwesten –, als habe ein Riese versucht, den nördlichsten Teil von Schottland zwischen den natürlichen Einbuchtungen abzubrechen, die Loch Linnhe und Beauly Firth heißen. Auf der Karte, die Simon Templar gesehen hatte, erstreckten sich die Lochs in gerader Linie so dicht hintereinander, daß tatsächlich der Eindruck einer durchgehenden Wasserstraße von Osten nach Westen entstehen konnte. Der Loch Ness selbst wirkte wie ein riesiger Graben, der vierundzwanzig Meilen lang, aber durchschnittlich nur etwas über eine Meile breit war, wodurch er fast wie eine Vergrößerung des Kanalsystems aussah, an das beide Enden angeschlossen waren.
    Allerdings schienen nicht viele Schiffe von der Durchfahrtmöglichkeit Gebrauch zu machen, denn an diesem Nachmittag war nicht ein einziges zu sehen. Die Szene schien so friedlich wie auf einer bunten Ansichtskarte, so daß der Heilige sich kaum vorstellen konnte, daß sich in dem stillen Wasser ein schreckenerregendes Ungeheuer aus grauer Vorzeit verborgen halten sollte.
    Inspektor Mackenzie fuhr so langsam, daß sie fast zwanzig Minuten lang brauchten, bis sie die wenigen Meilen hinter sich hatten, auf denen die Straße unmittelbar am Ufer entlangführte. Das gegenüberliegende Ufer wich unmerklich zurück, dann wurde die Urquhart Bay sichtbar, an deren Ende sich die alte Burg erhob, bis schließlich der Loch Ness wieder seine vorherige Breite aufwies. Dann erreichten sie eine Stelle, wo sich ein kurzer Blick auf die Aluminiumwerke bot, bevor die Straße jäh nach Süden abbog und durch das Dorf Foyers führte. Vom jenseitigen Rand des Dorfes aus folgte sie dann unmittelbar dem Lauf eines der kleinen Flüsse, die dem Loch Ness ihr Wasser zuführen.
    Einige Minuten später bog Mackenzie in eine schmale Seitenstraße ein, die zwischen den Hügeln verlief, bis der Loch Ness plötzlich wieder sichtbar war. Vor ihnen tauchten zwei Häuser auf, die zwar weit auseinander, aber doch beide nur hundert Meter von dem See entfernt standen. Die beiden Häuser waren ebenso häßlich wie alle anderen Häuser, die Simon Templar bisher in Schottland zu Gesicht bekommen hatte. Die natürliche Schönheit der Landschaft schien die Architekten zu einem Wettbewerb angestachelt zu haben, wer von ihnen den häßlichsten Gegensatz aus Ziegeln und Steinen bauen konnte. Diese paradoxe Erscheinung hatte Simon Templar schon so oft beschäftigt, ohne daß er eine Lösung des Problems gefunden hätte, daß er schließlich nicht mehr daran denken mochte.
    Vor dem ersten Haus stand ein Mann mit Flanellhemd und Cordsamthosen, die in schmutzigen Reitstiefeln steckten, und grub den Gemüsegarten um. Er sah auf, als Mackenzie seinen fahrbaren Schrotthaufen anhielt, und kam bis an die Hecke. Der Mann war untersetzt, aber kräftig gebaut. Seine roten Haare flammten wie ein Sonnenuntergang.
    Mackenzie kletterte aus seinem Wagen und winkte den Heiligen heran. Als Simon die beiden erreichte, sagte der Rothaarige eben: »Ja, ich bin drüben gewesen und habe mir angesehen, was von dem Hund übriggeblieben ist. Jedenfalls mehr als von meinem Schaf, das sage ich Ihnen.«
    »Wäre es denn nicht möglich, daß beide Tiere auf gleiche Weise den Tod gefunden haben?« fragte der Inspektor.
    »Darüber kann ich nichts sagen, Mackenzie. Ich bin schließlich kein Detektiv. Aber Sie erinnern sich vielleicht noch daran, daß ich nie behauptet habe, das Ungeheuer habe mein Schaf gerissen. Die Bastions sind auf den Gedanken gekommen. Wahrscheinlich wollten sie nur verhindern, daß ich sie danach frage, ob sie es zuletzt gesehen haben –

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