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Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 15 - Die Mauzlwürfe von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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fuhr der Heilige fort, »wie ist es dann überhaupt hierher gekommen?«
    »Warum muß es denn von irgendwo ›gekommen‹ sein? Ich glaube eher, daß es schon immer hier war. Der Loch Ness ist im Durchschnitt zweihundertfünfzig Meter tief – also durchschnittlich fast doppelt so tief wie die Nordsee. An Niseag ist ein Lebewesen, das offenbar die Tiefe vorzieht und nur gelegentlich an die Oberfläche kommt. Ich vermute, daß es schon seit der Zeit hier lebt, als plötzliche Erdbewegungen die Verbindung zwischen See und Meer unterbrachen, so daß es den Loch Ness nicht mehr verlassen konnte.«
    »Und seitdem lebt es hier – seit einigen Millionen Jahren?«
    »Nicht mehr die ursprünglichen Lebewesen – meiner Meinung nach muß es zumindest ein Paar gegeben haben. Aber ihre Nachkommen. Wie viele Tiere aus der Urzeit leben sie vermutlich ziemlich lange.«
    »Und um welche Tiere könnte es sich dabei handeln?«
    »Wahrscheinlich um welche aus der Familie der Plesiosaurier. Die Beschreibungen lassen eigentlich kaum eine andere Vermutung zu – ein mächtiger Körper, der lange Hals und die paddelartigen Beine. Einige Leute behaupten allerdings, sie hätten auf dem Kopf Hörner gesehen, wie Schnecken sie haben, obwohl die bekannten Rekonstruktionen von Plesiosauriern diese Hörner nicht aufweisen. Andererseits kennen wir von diesen Tieren nur die Skelette. Allein aus dem Gehäuse einer Schnecke könnte man auch nicht auf ihr Aussehen schließen.«
    »Aber wenn Nessie schon so lange hier lebt, weshalb ist sie nicht schon früher beschrieben worden?«
    »Habe ich Ihnen nicht eben die Geschichte von Sankt Kolumban vorgelesen? Falls Sie der Meinung sind, daß nur Berichte aus der Neuzeit zuverlässig sein können, stelle ich Ihnen gern einige zur Verfügung, die aus der Zeit nach 1871 stammen.«
    »Und die Straße am Loch Ness entlang ist erst 1933 gebaut worden«, konnte Bastion endlich einwerfen. »Vorher wäre die Fahrt, die Sie heute unternommen haben, ein ziemliches Wagnis gewesen. Deshalb gibt es erst seit einigen Jahren zuverlässige Augenzeugenberichte, die selbst von Wissenschaftlern anerkannt werden.«
    Simon zündete sich eine Zigarette an. Die ganze Sache war klar genug. Wie bei den Fliegenden Untertassen, so hing auch hier alles davon ab, was man glauben wollte – und wem.
    Allerdings handelte es sich dabei nicht nur um ein Phantasiegebilde. Vielleicht verbarg sich wesentlich mehr dahinter.
    »Was braucht man denn, um den Entdeckerruhm offiziell für sich beanspruchen zu können?« erkundigte er sich.
    »Ich habe eine Filmkamera und eine Kleinbildkamera, die beide mit den größten Teleobjektiven ausgerüstet sind, die es in ganz England zu kaufen gibt«, erklärte ihm Mrs. Bastion. »Ich beobachte den See jeden Tag acht Stunden lang, wie es jemand tun würde, der einen regelrechten Beruf hat, aber ich wechsle die Beobachtungszeiten systematisch. Manchmal leistet Noel mir ein paar Stunden lang Gesellschaft. Von hier aus können wir den See in jeder Richtung einige Meilen weit übersehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach muß an Niseag eines Tages in dem Gebiet auftauchen, das wir überwachen. Wenn das der Fall ist, werde ich einige Aufnahmen machen, die jeden Zweifel ausschließen. Das Ganze ist ein reines Geduldsspiel, aber als wir hier einzogen, war ich fest entschlossen, notfalls auch zehn Jahre abzuwarten.«
    »Und jetzt«, sagte der Heilige, »sind Sie vermutlich mehr denn je davon überzeugt, daß Sie auf der richtigen Spur und kurz vor dem Ziel sind.«
    Mrs. Bastion gestattete sich den Luxus eines kurzen Lächelns.
    »Von jetzt ab«, stellte sie fest, »werde ich nicht nur die Kameras, sondern auch eine Weatherby Magnum mitnehmen.«
    »Niseag kann nicht sehr viel größer als ein Elefant sein und ist ganz bestimmt ebensowenig kugelfest. Ich habe es immer für ein Verbrechen gehalten, den letzten Überlebenden einer Tierart abzuschießen, aber seit der Sache mit dem armen Golly möchte ich außer den Bildern auch gern die Trophäe haben.«
    In dieser Art dauerte die Unterhaltung noch längere Zeit an obwohl nur über das gleiche Thema diskutiert wurde. Mrs. Bastion hatte eine ganze Reihe von Büchern in ihrem Schrank stehen, aus denen sie nacheinander die Stellen vorlas, die sie in ihrer Überzeugung bestärkt hatten.
    Als jedoch um acht Uhr dreißig das Abendessen beendet war, verkündete sie plötzlich, daß sie jetzt zu Bett gehen wolle.
    »Ich möchte um zwei Uhr morgens aufstehen, damit ich einige Zeit

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