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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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eigentlich?«
    »Jeremia.« Er lächelte.
    »Ich meine, was tun Sie? Sie stammen nicht von Barnesworld.«
    »Nein«, gab er zu, »das stimmt. Sie besitzen eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe, Miß Flood. Ich bin auf die Behebung von Mißständen spezialisiert, könnte man sagen.«
    »Im Auftrag der Interstellaren Händler?«
    »In gewisser Beziehung. Aber hauptsächlich für die gesamte Menschheit. Barnesworld ist weit hinter vergleichbaren Planeten zurück, sogar sehr weit. Und es gibt noch andere – viele andere – innerhalb der Galaxis, die sich in einer ähnlichen Lage befinden. Die Interstellaren Händler, die von den fortschrittlicheren Planeten stammen, versuchen das menschliche Wissen gleichmäßig innerhalb der Galaxis zu verteilen, aber gelegentlich brauchen sie Hilfe, wenn sie dabei in Schwierigkeiten geraten. Wir unterstützen sie in solchen Fällen.«
    »Mit ›wir‹ meinen Sie ... die Doppelwelt?« fragte sie langsam.
    Jeremia nickte. »Ganz richtig. Ihre Beobachtungsgabe ist tatsächlich hervorragend, Miß Flood, wie ich schon vorher festgestellt habe. Die meisten Menschen auf Barnesworld glauben, daß die Zwillingsplaneten nur in der Sage existieren.«
    Unterdessen hatte ich endlich meine Stimme wiedergefunden. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie tatsächlich ein Loonairthianer sind?« erkundigte ich mich ungläubig.
    Er nickte nochmals. »Ja, natürlich. Aber Sie sprechen den Namen zu undeutlich und verzerrt aus. Wir nennen die Doppelwelt Luna-Erde . In Wirklichkeit sind die Planeten keineswegs Zwillinge, obwohl sie sich um einen gemeinsamen Mittelpunkt bewegen. Luna ist wesentlich kleiner – aber wir haben das Prinzip der künstlichen Schwerkraft dort bereits vor über zweitausend Jahren angewandt.
    Ich hoffe, daß Sie in der Zwischenzeit selbst eingesehen haben, daß wissenschaftliche Informationen dieser Art nur langsam und vorsichtig übermittelt werden dürfen.«
    Ich schwieg, weil ich nichts zu sagen hatte.
    Miriam beugte sich plötzlich vor und drehte an dem Lautstärkeregler des Funkgeräts, das sie nochmals eingeschaltet hatte.
    »Achtung, Achtung! Wir bringen eine wichtige Sondermeldung!« sagte der Nachrichtensprecher eben. »Ein Raumschiff der Interstellaren Händler ist vor wenigen Minuten in die Atmosphäre von Barnesworld eingetreten und nähert sich rasch der Hauptstadt. In einem Funkspruch verlangen die Schiffseigner sofortigen Schutz für ihren Kunden Walt Gayle. Falls dieser nachdrücklich vorgebrachten Forderung nicht entsprochen wird, drohen die ...«
    Ich hörte nicht mehr weiter zu. Über der Stadt sah ich in geringer Höhe ein gigantisches interstellares Raumschiff schweben, das strahlend hell beleuchtet war.
    »Sie haben in einer Kreisbahn auf diesen Augenblick gewartet«, erklärte Jeremia mir. »Jetzt sind Sie endgültig in Sicherheit, Gayle. Ich hoffe, daß der geschäftliche Erfolg nicht ausbleibt – und daß Sie auf Ihrem Planetoiden gemeinsam mit Ihrer zukünftigen Frau glücklich werden.«

Mr. Quails Erinnerungen
    (We Can Remember It For You Wholesale)
     
Philip K. Dick
     
     
    Er wachte morgens auf – und wünschte sich den Mars. Die Kanäle, dachte er. Wie fühlte man sich, wenn man auf ihrer Sohle entlangmarschierte? Was vorher nur ein Wunschtraum gewesen war, wurde jetzt zu einem sehnlichen Verlangen, nachdem er völlig erwacht war. Er glaubte die überwältigende Gegenwart dieser anderen Welt zu spüren, die bisher nur Geheimdienstagenten und hohe Beamte zu Gesicht bekommen hatten. Aber ein kleiner Angestellter wie er? Höchst unwahrscheinlich.
    »Stehst du jetzt auf oder nicht?« fragte seine Frau schläfrig, aber trotzdem so beißend scharf wie üblich. »Vielleicht bist du so freundlich und stellst die verdammte Kaffeemaschine an.«
    »Okay«, murmelte Douglas Quail und schlürfte barfuß in die Küche des winzigen Appartements hinüber. Nachdem er dort seinen Auftrag erfüllt hatte, griff er nach der Dose Schnupftabak im Küchenschrank, ließ sich am Tisch nieder und nahm eine kräftige Prise. Das Zeug brannte wie Feuer, aber immerhin wurde man davon wach. Die Träume und nächtlichen Wünsche verflogen, während die Wirklichkeit sich zu einem klaren Bild kondensierte.
    Eines Tages schaffe ich es, sagte er zu sich selbst. Ich werde den Mars sehen, bevor ich sterbe.
    Das war selbstverständlich völlig ausgeschlossen, und er war sich darüber im klaren, als er daran dachte. Aber das Tageslicht, die abgestoßenen Küchenmöbel und das laufende Wasser im

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