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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Schwerkraft sich mit giftigen Beeren vergleichen?« fragte ich.
    »Haben Sie noch nie davon gehört, daß völlig ungiftige Beeren bestimmten Menschen schaden? Eine Allergie, mein lieber Gayle; eine ganz gewöhnliche Allergie. Es gibt auch Regierungen, die gegen das Prinzip der künstlichen Schwerkraft allergisch sind – und gegen andere Dinge, auf die wir jetzt nicht eingehen wollen. Das Erzeugnis ist in Ordnung, aber die Allergie muß geheilt werden. Das erfordert ziemlich drastische Maßnahmen, ist aber möglich. Es muß sogar sein.«
    »Was verstehen Sie unter drastischen Maßnahmen?« erkundigte ich mich.
    »Nun ...« Seine Stimme klang, als wolle er sich bei mir entschuldigen. »Sie haben beträchtliche Verluste erlitten. Ihr Büro. Ihr Appartement.«
    »Das ist alles versichert«, sagte ich. »Außerdem war das nicht Ihre Schuld. Ich will mir den Schaden gern von den Versicherungen ersetzen lassen, solange meine Lebensversicherung noch einige Zeit in Kraft bleibt. Sie haben mir zweimal das Leben gerettet.«
    »Offenbar entwickeln Sie allmählich einen Sinn für Humor Gayle. Trotzdem brauchen Sie nicht allzu dankbar zu sein.« Jeremia warf einen Blick auf die Uhr am Instrumentenbrett. »Miß Flood, würden Sie bitte die Nachrichten anstellen?«
    Aus dem Lautsprecher drang eine Männerstimme.
    »Beim Gongschlag ist es einundzwanzig Uhr. Sie hören die Abendnachrichten aus der Hauptstadt. Der Sprecher ist Roj Harmon.
    Wie soeben gemeldet wurde, fand vor einer Viertelstunde ein Anschlag auf das Landhaus von Walt Gayle statt, der im Zusammenhang mit zwei unerklärlichen Explosionen von der Polizei gesucht wird, die heute nachmittag sein Büro und sein Appartement in der Stadt verwüsteten. Ein vorläufig noch nicht identifizierter Aircar warf eine Gasbombe über dem Haus ab, deren Ladung nach Aussagen von Fachleuten genügt hätte, um die Bewohner augenblicklich zu töten. Der angerichtete Schaden ist geringfügig, aber die Umgebung des Hauses ist noch immer verseucht. Die mit Gasmasken ausgerüsteten Polizeibeamten, die den Tatort untersuchten, stellten fest, daß das Haus leer war, obwohl alle Lampen brannten.
    In einer Sonderausgabe des Capitol City Herald wird behauptet, der Vorfall sei auf ein Versagen der örtlichen Polizei zurückzuführen. Mister Gayle soll sich angeblich selbst mit dem Herald in Verbindung gesetzt haben, bevor sein Haus bombardiert wurde. Dabei erklärte er, von der Zerstörung seines Büros und des Appartements nichts zu wissen, und fügte hinzu: ›Offenbar versucht man mich zu ermorden. Den Grund dafür kenne ich nicht. Ich habe mich jedoch an die Polizei gewandt und um Schutz gebeten.‹
    Weitere Nachforschungen des Herald bestätigten diese Tatsache. Die Polizei soll die Aufforderung ignoriert haben, obwohl sie reichlich Zeit hatte, Mister Gayles Haus zu erreichen und den Überfall zu verhindern. Der Herald fordert deshalb eine Untersuchung der Angelegenheit.
    Wir sind in der Lage, den Bericht der Sonderausgabe zu bestätigen, denn Mister Gayle setzte sich wenige Minuten vor dem Bombenangriff ebenfalls mit unserem Nachrichtenbüro in Verbindung. Captain Varse, der Leiter der für Vysington zuständigen Polizeibehörde, gab zu, daß Mister Gayle sich an ihn gewandt und um Polizeischutz gebeten hatte. Er konnte jedoch nicht zufriedenstellend erklären, weshalb seine Dienststelle Mister Gayles Verlangen nicht entsprochen hat.
    Mister Gayles Anwalt, der Ehrenwerte Janik Thrane, hat bekanntgegeben daß sein Klient die verantwortlichen Beamten wegen grober Pflichtverletzung und Beihilfe zum Mord anzeigen will. Außerdem will Mister Gayle auf Schadenersatz klagen. Die Höhe der Forderung ist vorläufig noch unbegrenzt und soll erst bei Prozeßbeginn vom Gericht bestimmt werden.
    Die Eruption des Mount Cherongal hat bisher an der Nordküste ...«
    Miriam schaltete das Gerät ab. Ich starrte Jeremia sprachlos an.
    »Ich muß mich bei Ihnen entschuldigen«, sagte er, bevor ich den Mund öffnen konnte. »Leider war es unumgänglich, daß ich Ihre Stimme imitierte. Aber jetzt haben wir die anderen in die Enge getrieben. Sie sind gerächt, lieber Freund; völlig gerächt.«
    »Wie?« brachte ich schließlich heraus. »Ich sitze noch immer in der Klemme.« Ich schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Nein, durchaus nicht. Die Regierung muß jetzt ihr Gesicht wahren.«
    » Muß sie das wirklich?«
    »Was bleibt ihr anderes übrig?«
    »Mister Jeremia«, warf Miriam ein, »wer sind Sie

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