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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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unsere Ansichten näherbringen. Wir haben bereits eine weitverzweigte Organisation – das müssen Sie in meinen Gedanken gesehen haben. Unsere Organisation ist jeder anderen auf der Erde überlegen, weil sie auf einem besseren Plan und einem besseren Ziel beruht. Wir gewinnen täglich neue Mitglieder – warum nicht auch Sie? Dieses Instrument ist ein Schlüssel, aber nicht nur der Schlüssel zu noch mehr Wissen. Es ist der Schlüssel zur Lösung aller Probleme der Menschheit. Schließen Sie sich uns an! Helfen Sie uns!« Seine Stimme klang so überzeugend, wie Jennings sie noch nie gehört hatte.
    Als Strauss jetzt seine Hand auf das Gerät legte, leuchtete es kurz auf und wurde sofort wieder dunkel.
    Jennings schüttelte langsam den Kopf, als er erkannte, was der andere beabsichtigt hatte. Strauss hatte sich große Mühe gegeben, einen Zustand hoher Gefühlsintensität zu erreichen, in dem er das Gerät aktivieren konnte. Aber er hatte versagt.
    »Sie können es nicht bedienen«, stellte Jennings fest. »Sie besitzen eine so übermenschliche Selbstbeherrschung, daß Sie die Kontrolle über sich nie verlieren, nicht wahr?« Als er das Gerät in diesem Augenblick mit einer Hand berührte, leuchtete es sofort hell auf.
    »Dann müssen Sie es eben bedienen. Tun Sie es – und retten Sie die Menschheit!«
    »Nein, völlig ausgeschlossen«, protestierte Jennings, der vor Erregung kaum noch sprechen konnte. »Ich setze jetzt gleich den Bericht ab.«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Strauss gefährlich ruhig. Er nahm ein Tischmesser in die Hand. »Es ist spitz genug und scharf genug.«
    »Sie brauchen die Sache nicht gleich auf die Spitze zu treiben«, wehrte Jennings ab. Selbst in dieser kritischen Situation fiel ihm auf, daß er wieder einmal ein Wortspiel gebraucht hatte. »Ich sehe, was Sie vorhaben. Mit Hilfe des Geräts können Sie alle davon überzeugen, daß ich nie existiert habe. Und dann können Sie den Ultras zum Sieg verhelfen.«
    Strauss nickte zustimmend. »Sie haben meine Gedanken ganz richtig gelesen.«
    »Aber das können Sie nicht«, keuchte Jennings. »Jedenfalls nicht, solange ich das Gerät in der Hand halte.« Er konzentrierte sich darauf, Strauss unbeweglich zu machen.
    Strauss trat einen Schritt nach vorn und blieb dann stehen.
    Sein ausgestreckter Arm mit dem Messer zitterte vor Anstrengung, aber er bewegte sich nicht weiter.
    Beiden Männern brach der Schweiß aus.
    Strauss murmelte verbissen: »Sie können mir nicht ... den ganzen Tag lang ... Ihren Willen aufzwingen.«
    Das Gefühl war völlig klar, aber Jennings fehlten die Worte, um es genau zu beschreiben. Der schweigend ausgetragene Kampf hatte Ähnlichkeit mit einem Ringen zwischen einem Menschen und einem Urweltungetüm, das dem Mann immer wieder zu entschlüpfen drohte. Jennings mußte sich ausschließlich auf das Gefühl der Unbeweglichkeit konzentrieren.
    Er kannte das Gerät noch nicht gut genug. Er wußte nicht, wie es am wirkungsvollsten eingesetzt wurde. Ebensogut hätte man von einem Wilden erwarten können, er sei nach zehn Minuten imstande, ein modernes Flugzeug zu fliegen.
    »Genau«, sagte Strauss, der Jennings' Gedanken verfolgt hatte. Er kam einen Schritt näher.
    Jennings wußte, daß er gegen Strauss' wahnsinnige Entschlossenheit machtlos war. Darüber waren sie sich beide im klaren. Aber zu dem Raumschiff gehörte auch ein Landungsboot. Jennings konnte darin fliehen. Mit dem Gerät.
    Aber Jennings konnte seine Geheimnisse nicht für sich behalten. Strauss sah auch diesen Gedanken und wollte sich zwischen den anderen und das Luk drängen, das zu dem Landungsboot führte.
    Jennings verdoppelte seine Anstrengungen. Nicht nur Unbeweglichkeit, sondern Bewußtlosigkeit. Schlaf, Strauss! dachte er verzweifelt. Schlaf!
    Strauss sank in die Knie. Seine Augen waren halb geschlossen.
    Jennings' Herz schlug rascher, während er sich in Bewegung setzte. Wenn er irgendwie das Messer an sich brachte ...
    Aber seine Gedanken konzentrierten sich nicht mehr auf das wichtigere Ziel, so daß Strauss sich aufrichten, ihn am Knöchel ziehen und zu sich herabreißen konnte.
    Strauss zögerte keine Sekunde lang. Während Jennings stolperte, holte er mit dem Messer aus und stieß zu. Jennings spürte einen stechenden Schmerz in der Seite und war plötzlich vor Angst und Verzweiflung wie gelähmt.
    Aber dieser Gefühlssturm verstärkte das schwache Leuchten des Geräts zu einem wahren Feuerwerk. Strauss' Griff lockerte sich, als Jennings seine

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