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Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 18 - Die Kolonie auf dem 3. Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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»Dabei leben sechs Milliarden Menschen auf ihr.«
    Strauss sah von seinem Teller auf, schüttelte unwillig den Kopf und sagte: »Sechs Milliarden Menschen ruinieren sie!«
    Jennings runzelte die Stirn. »Sie sind doch nicht etwa ein Ultra?« fragte er.
    »Was soll der Unsinn?« erkundigte Strauss sich aufgebracht.
    Jennings spürte, daß er rot wurde. Er gehörte unglücklicherweise zu den Menschen, deren Gefühlsbewegungen sofort ihre Gesichtsfarbe verändern.
    Jetzt schwieg er verlegen und aß nachdenklich weiter.
    Seit einer Generation hatte die Bevölkerung der Erde sich nicht weiter erhöht. Jeder mußte zugeben, daß eine Erhöhung katastrophale Folgen gehabt hätte. Aber es gab auch genügend Stimmen, die immer wieder forderten, die Bevölkerungsziffer müsse nicht nur gleichbleiben, sondern sogar sinken. Jennings fand diesen Standpunkt durchaus vernünftig, denn auch er hatte den Eindruck, daß die Erde allmählich von den Menschen aufgezehrt wurde, die ihre Oberfläche bevölkerten.
    Aber wie sollte die Bevölkerungsziffer gesenkt werden? Sollten die Menschen dazu aufgefordert werden, freiwillig weniger Kinder in die Welt zu setzen, wie es bisher schon der Fall gewesen war? In letzter Zeit war die Forderung nach einer selektiven Verringerung immer deutlicher ausgesprochen worden – nur die Lebensfähigsten sollten überleben dürfen, wobei die Kriterien von denen festgesetzt wurden, die sich selbst als lebensfähig und überlebenswert bezeichneten.
    Jennings dachte: Wahrscheinlich habe ich ihn beleidigt.
    Später, als er schon fast eingeschlafen war, fiel ihm plötzlich ein, daß er im Grunde genommen nichts über Strauss' Charakter wußte. Wenn der andere nun heimlich das Schiff verließ, um die Suche fortzusetzen, damit er allein den Entdeckerruhm einheimsen konnte ...
    Er richtete sich erschrocken auf, aber Strauss atmete schwer und gleichmäßig. Während Jennings angestrengt lauschte, begann der andere leise zu schnarchen.
     
    Die beiden Männer verbrachten die folgenden drei Tage auf der Suche nach weiteren Metalltrümmern. Sie fanden einige. Aber sie fanden sogar noch mehr. Sie entdeckten ein Gebiet, in dem die winzigen Mondbakterien auffallend hell glühten.
    Leuchtbakterien dieser Art waren überall zu finden, aber bisher war noch niemals beobachtet worden, daß sie sich in solchen Mengen an einer Stelle konzentrierten, daß ihr Leuchten mit dem bloßen Auge zu sehen war.
    »Hier muß sich früher ein organisches Lebewesen oder zumindest seine Überreste befunden haben«, stellte Strauß fest. »Es ist gestorben, aber die Mikro-Organismen in seinem Körper haben überlebt und ihn schließlich verzehrt.«
    »Und dann haben sie sich vermutlich weiter ausgebreitet«, fügte Jennings hinzu. »Vielleicht kommen alle Mondbakterien ursprünglich von hier her. Wahrscheinlich haben sie sich seitdem entscheidend verändert – seit Äonen.«
    »Vielleicht auch nicht«, widersprach Strauss. »Ich habe eine andere Theorie. Nachdem die Bakterien sich in vieler Beziehung von den Mikro-Organismen der Erde unterscheiden, müssen die Lebewesen, deren Parasiten sie ursprünglich waren – falls sie wirklich daher stammen – ebenso grundsätzlich verschieden von irdischen Lebensformen gewesen sein. Und das wäre wieder ein Beweis dafür, daß es außerirdische Lebewesen gewesen sein müssen.«
    Die Spur endete am Wall eines kleineren Kraters.
    »Hier kommen wir mit unseren Maschinen nicht weiter«, meinte Jennings entmutigt. »Am besten erstatten wir gleich jetzt Bericht und fordern Hilfe an.«
    »Nein«, antwortete Strauss ruhig. »Wahrscheinlich brauchen wir gar keine Hilfe. Der Krater ist vielleicht erst Millionen von Jahren nach der Bruchlandung des Schiffes entstanden.«
    »Sie meinen also, daß es zum größten Teil verdampft sein muß? Glauben Sie, daß hier nichts mehr zu finden ist?«
    »Ja.«
    »Versuchen wir es trotzdem«, schlug Jennings vor. »Graben wir einfach ein bißchen. Wenn wir eine Linie durch die bisherigen Fundstellen ziehen und in dieser Richtung ...«
    Strauss arbeitete nur widerstrebend und war mit halbem Herzen bei der Sache, so daß Jennings den wichtigsten Fund machte. Diese Entdeckung zählte wirklich! Obwohl Strauss das erste Metallstück gefunden hatte, fiel Jennings das Gerät in die Hände.
    Es war ein Gerät – es lag einen halben Meter unter der Oberfläche in einer flachen Aushöhlung, über der ein riesiger Felsbrocken aufragte. In dieser Höhle lag das Gerät, das dort

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